Wie erwartet rückt das Fintech Wirecard aus Aschheim bei München in den deutschen Leitindex DAX auf — das verkündete die Deutsche Börse gestern nach Börsenschluss. Zugleich gibt das Unternehmen einen Strategiewechsel bekannt.
Am 24. September ist es so weit: Wirecard wird in den DAX aufgenommen. Die Commerzbank muss dafür weichen und den Weg in den MDAX antreten. Das Frankfurter Geldhaus war von Beginn an im bedeutendsten deutschen Aktienindex vertreten.
Dass das Fintech aus Aschheim bei München ausgerechnet den Platz einer traditionsreichen Bank im Leitindex einnimmt, ist dabei bloßer Zufall. Dennoch markiert der Vorgang eine symbolträchtige Wachablösung: Ein führender Player in der digitalen Abwicklung von Onlinezahlungen verdrängt ein Offline-Geldhaus. So deutlich kann der Effekt der Digitalisierung manchmal sein.
„Hauptfokus liegt auf dem organischen Wachstum“
Zeitgleich mit dem Aufstieg in die deutsche Börsen-Königsklasse verkündet das Unternehmen, vorerst weniger andere Unternehmen als zuletzt übernehmen zu wollen. Der Deutschen Presse-Agentur sagte Finanzvorstand Alexander von Knoop, dass mit dem Kauf des US-Kartendienstes Citi Prepaid Card Services das Unternehmen nun auf allen relevanten Kontinenten vertreten sei:
„Wir werden uns nun auf Wachstum aus eigener Kraft und Innovationen konzentrieren und Zukäufe nur opportunistisch sehen. Der Hauptfokus liegt auf dem organischen Wachstum.“
Zuvor hatte Wirecard in den letzten Jahren Firmen in aufstrebenden Märkten wie Indonesien und Südafrika übernommen. Noch im ersten Halbjahr dieses Jahres entfiel rund die Hälfte des Umsatzwachstums auf Akquisitionen.