© UnternehmerTUM international

„Frühzeitig an Internationalisierung denken“ — Nachgefragt bei UnternehmerTUM international

Was tun, wenn man als Startup den Schritt auf internationale Märkte wagen will? Am besten:  sich Unterstützung holen. Zum Beispiel vom Team der  UnternehmerTUM international, das seit 2015 Startups supportet, die  die Internationalisierung ihrer Unternehmen angehen wollen. Aber auch ausländische   Startups, die das Münchner Ökosystem kennen lernen wollen, erfahren hier Hilfe.   Wie  genau diese aussieht, das wollten wir von  Silvia Dell’Olio, Executive Director International Affairs, wissen. 

Stellt Euch bitte kurz vor.

Unsere Interviewpartnerin: Silvia Dell’Olio, Executive Director International Affairs (© UnternehmerTUM international )

Das International Team koordiniert die internationalen Aktivitäten der UnternehmerTUM und ist die erste Anlaufstelle für internationale Anfragen. Wir sind ein 6-köpfiges Team mit langjähriger Erfahrung in den Bereichen strategische Kooperationen, internationales Projektmanagement und interkulturelle Kommunikation. Unser Ziel ist es, die UnternehmerTUM als führenden Hub für Startups in Europa zu etablieren.

Wie genau unterstützt Ihr Startups?

Wir bieten internationale Austauschmöglichkeiten für Teams aus dem Umfeld der UnternehmerTUM und für internationale Startups, beispielsweise als Kontaktstelle in Deutschland für das Erasmus for Young Entrepreneurs (EYE) Programm. Mit dem EYE-Programm können angehende Gründer für ein bis sechs Monate ins europäische Ausland, aber auch nach Israel, Singapur und in die USA zu einem Host-Unternehmen gehen, dort Erfahrung sammeln und Kontakte knüpfen und erhalten hierfür eine finanzielle Förderung von der EU. Umgekehrt können schon etablierte Startups einen jungen Gründer aus dem Ausland zeitweise in ihr Unternehmen aufnehmen und bekommen auf diese Weise frischen Input und internationale Kontakte.

Sich miteinander vernetzen und voneinander lernen

Mit unserem Landing Pad Netzwerk bieten wir Gründern eine weitere Möglichkeit internationale Märkte zu erkunden. Unsere Startups können bei den Partnern in diesem globalen Inkubator-Netzwerk bis zu vier Wochen kostenfrei deren Co-Working-Space nutzen und erhalten Zugang zum Startup-Ökosystem, zu Investoren, zum Industrie-Netzwerk und damit zu potenziellen Geschäftspartnern. Gleiches gilt wiederum für Teams, die von unseren internationalen Kooperationspartnern zu uns kommen: sie erhalten einen Platz im Open Space der UnternehmerTUM und werden in unser unternehmerisches Netzwerk eingebunden.

Mit unseren internationalen Events, wie der International Entrepreneurs‘ Night, die zweimal im Jahr mit ca. 200 Gästen stattfindet, bieten wir Startups die Möglichkeit, sich mit internationalen Teams zu vernetzen und voneinander zu lernen. Viele Teams nutzen das Event als Kontaktbörse, um internationale Teammitglieder zu gewinnen oder sich mit Experten aus unserem internationalen Partnernetzwerk auszutauschen.

Neben den eigenen Angeboten unseres International Teams unterstützen wir, gewissermaßen als Lotse, Teams aus dem Ausland dabei, in Kontakt mit den passenden Programmen bei der UnternehmerTUM zu kommen, die für internationale Teilnehmer besonders relevant sind, wie beispielsweise dem   TechFounders Accelerator, dem XPreneurs Incubator oder der   Digital Product School. Zusätzlich machen wir über unsere International Website, den Newsletter und die UnternehmerTUM Social Media-Kanäle auf internationale Opportunitäten aufmerksam – beispielsweise Wettbewerbe, weitere Programme, Veranstaltungen unserer Partner oder Messen. Auch bieten wir ausgewählten Teams die Chance an hochkarätigen Events teilzunehmen, wie beispielsweise der Startup-Delegationsreise der UnternehmerTUM zum Annual Meeting of the New Champions des World Economic Forum nach Tianjin in China.

Worauf legt Ihr bei der Zusammenarbeit mit Startups den Fokus?

Die meisten Anfragen von Teams mit Internationalisierungsplänen sind sehr spezifisch. Das heißt, die Gründer haben ganz konkrete Vorstellungen, in welches Land sie expandieren möchten und welche Kontakte und Unterstützung sie benötigen. Daher achten wir auf eine persönliche Zusammenarbeit, um den Startups individuell weiterzuhelfen und die passendsten Angebote zu bieten. Wichtig ist uns im nächsten Schritt dann das Feedback der Gründer, denen wir beispielsweise eine Messeteilnahme oder einen Auslandsaufenthalt vermittelt haben: Hat es sich für das Startup gelohnt? Was waren die Learnings? Was würden sie anderen Teams empfehlen, die vor ähnlichen Herausforderungen bei der Internationalisierung stehen? Nur so können wir unser Angebot verbessern und weiter entwickeln.

Ein weiterer zentraler Punkt ist für uns auch die Vernetzung und langfristige Bindung der Gründer. Es ist immer schön zu sehen, wenn beispielsweise ein ehemaliger New Entrepreneur im EYE-Programm nach einigen Jahren selbst zum Host Entrepreneur wird und Gründer aus dem Ausland bei sich aufnimmt. Oder wenn wir den Gründer eines mittlerweile schon etablierten, international agierenden Startups als Keynote-Speaker und damit als Role Model auf unserer Entrepreneurs‘ Night präsentieren können.

„Um erfolgreich zu sein, muss ein Startup…“

… frühzeitig an Internationalisierung denken. Auch Startups, die zunächst auf dem heimischen Markt Fuß fassen wollen, sollten mittel- bis langfristig eine internationale Perspektive haben – insbesondere vor dem Hintergrund der Digitalisierung.

Trend des Jahres: Landing Pad

Was ist der größte Fehler, den ein Startup machen kann?

Zu spät oder gar nie über den nationalen Tellerrand zu schauen. Die Startups laufen dann Gefahr, in ihrem Wachstumsprozess ausgebremst zu werden.

Der Trend des Jahres ist…!

Das Landing Pad: Viele unserer Partner sehen hier eine große Chance für ihre Startups, internationale Märkte zu erkunden und schließen sich daher unserem Hub-Netzwerk an. Damit steigt die Attraktivität für unsere Gründer.

Welche Eigenschaften macht die Münchner Startup Szene so besonders?

Die Vielfalt, die Kooperation zwischen den Akteuren, insbesondere der Zugang zu Industrieunternehmen am Standort und die zunehmende Internationalisierung, die wir auf unseren Events erleben.

Last but not least: Auf wen gehen Startups zu, wenn sie mit Euch ins Gespräch kommen wollen?

Das International Team der UnternehmerTUM ist über die zentrale E-Mail Adresse i@unternehmertum.de zu erreichen. Alle Infos zu unseren Aktivitäten finden sich auf https://i.unternehmertum.de/.

Für Interessenten am Erasmus for Young Entrepreneurs Programm ist Katharina Kratzer (katharina.kratzer@unternehmertum.de) die Ansprechpartnerin.

Interessenten für das Landing Pad wenden sich an Marisa Schneider (marisa.schneider@unternehmertum.de).