Foto: Andreas Heddergott - München Tourismus

Startups schätzen Münchner Gründerszene

In einer aktuellen Studie zeigen sich Münchner Startups mit dem Standort überaus zufrieden. Probleme bereitet allerdings die Mitarbeitersuche.

Münchner Startups sind sehr zufrieden mit dem örtlichen Startup-Ökosystem, so eine aktuelle Studie der Beratungsfirma PwC. 96 Prozent der befragten 50 Startups finden das Gründerklima in München eher gut oder sehr gut. Unter den bundesweit befragten 1.000 Startups sind nur 86 Prozent mit ihrem Standort zufrieden. Besonders positiv bewerten Gründer die digitale Infrastruktur an der Isar — 98 Prozent finden diese mindestens gut — und die Gründerszene, mit der 96% zufrieden sind. Immerhin neun von zehn Münchner Startups gefallen die Kooperationsmöglichkeiten mit etablierten Unternehmen und die Förderangebote. 88 Prozent sind jeweils mit der Nähe zu Universitäten, der Infrastruktur und dem Zugang zu finanziellen Mitteln zufrieden. Die positiven Ergebnisse schlagen sich auch darin nieder, dass nur eine einziges der befragten Startups plant, in den nächsten 12 Monaten seinen Standort von München zu verlagern.

„München bietet beste Voraussetzungen für Gründer und hat sich als einer der wichtigsten Startup-Standorte in Deutschland etabliert“,

sagt Michael Kramer von der PwC-Startupsparte Next Level Initiative.

Startups beklagen Probleme beim Recruiting

Die Rangliste der negativen Standortfaktoren führen die Lebenshaltungskosten mit 50 Prozent Unzufriedenen an. 38 Prozent stören sich an bürokratischen und gesetzlichen Hürden und 30 Prozent bewerten das Angebot an qualifizierten Mitarbeitern als schlecht.

Unter den Startups, die über Recruitingprobleme klagen, geben 63 Prozent mangelnde Verfügbarkeit von benötigten Fachkräften an. 38 Prozent betrachten die Gehaltsvorstellungen der Bewerber als zu hoch. Jedes fünfte Unternehmen hat Probleme mit der Konkurrenz durch etablierte Unternehmen.

„In einer wirtschaftlich starken Region wie München sind Startups einem besonders harten Wettbewerb um neue Mitarbeiter ausgeliefert — gerade im MINT-Bereich, in dem auch viele große Unternehmen Leute suchen“,

sagt Eckhard Späth, Leiter des PwC-Standorts in München.

„Um diesen Wettbewerb für sich zu entscheiden, können Startups nicht mehr allein mit flachen Hierarchien oder großem Gestaltungsspielraum punkten. Auch das Thema Gehalt spielt eine zunehmende wichtige Rolle.“

Nur wenige Münchner Startups erhalten Venture Capital

Mit 80 Prozent finanziert sich die übergroße Mehrheit der befragten Startups aus mehreren Quellen. 90 Prozent stecken eigenes Geld oder Kapital aus der Familie ins Unternehmen. Rund zwei Drittel (63 Prozent) nehmen einen Kredit auf. 22 Prozent erhalten öffentliche Fördermittel. 12 Prozent beziehen Kapital über Crowdfunding- oder Kreditplattformen. Venture Capital folgt erst auf den hinteren Plätzen der Geldquellen: 10 Prozent haben Geld von Business Angels erhalten, 8 Prozent Risikokapital von Unternehmen und 4 Prozent von Private-Equity-Firmen.