Mit drei neuen Pilotprojekten mit Eisenbahngesellschaften in Frankreich, Spanien und Belgien baut Konux sein internationales Geschäft weiter aus.
Mit SNCF Réseau aus Frankreich, FGC aus Spanien und Infrabel aus Belgien setzen gleich drei europäische Eisenbahngesellschaften auf ein Münchner Startup. Denn wie Konux mitteilte, laufen aktuell gleich drei Pilotprojekte mit oben genannten Gesellschaften an. Die Sensorsysteme von Konux ermöglichen — in Verbindung mit künstlicher Intelligenz — Eisenbahnunternehmen, die Verfügbarkeit ihrer Anlagen und damit die Pünktlichkeit durch vorausschauende Wartungsplanung zu verbessern.
Von Paris nach Lille
Im Auftrag der französischen Eisenbahngesellschaft SNCF Réseau, überwacht Konux den Zustand von Weichen entlang zweier Hochgeschwindigkeitsstrecken. Das System des Münchner Startups ist dort mit dem Ziel installiert, Verschleißerscheinungen so früh zu erkennen, dass kostspielige Ausfälle vermieden werden. Eines der beiden Projekte findet an der Hochgeschwindigkeitsstrecke Ligne à grande vitesse Atlantique („LGV Atlantique“) zwischen Paris und Le Mans/Tours statt. Die zweite überwachte Hochgeschwindigkeitsstrecke betrifft die Linie „LGV Nord“, die Paris und Lille verbindet.
Die katalanische Eisenbahngesellschaft FGC hat Konux mit der Überwachung der Weichen auf dem 340 Kilometer langen Eisenbahnnetz im Großraum Barcelona beauftragt. FGC-Infrastrukturdirektor Albert Tortajada meint dazu:
„In Zukunft wird die Wartung der Anlagen im Bahnbereich vor allem durch Vorhersagemodelle und nicht mehr durch die klassische vorbeugende Instandhaltung gemanagt. Die Eisenbahninfrastruktur hinkt dabei immer noch einen Schritt hinter anderen Anwendungen, beispielsweise Kommunikationsnetzen oder Fahrzeugen, hinterher. Wir gehen davon aus, dass Systeme wie diejenigen, die wir jetzt in unserem Netzwerk testen, dazu beitragen werden, diese Lücke zu schließen.“
Auch das belgische Eisenbahninfrastrukturunternehmen Infrabel hat Konux beauftragt, eine Reihe von Weichen in der Region Mons, rund 50 km südlich von Brüssel, digital zu überwachen. Dazu Infrabels Weichenmanagerin Annelies Stevens:
„Infrabel ist ständig bestrebt, die Pünktlichkeit aller Züge zu erhöhen und die Auswirkungen von Wartungsarbeiten auf die Betreiber zu reduzieren. Die vorausschauende Wartung wirkt sich positiv auf beide Ziele aus. Die Herausforderung besteht jedoch darin, die richtigen Parameter bzw. Messverfahren für ein vertrauenswürdiges Vorhersagemodell zu entwickeln und die großen verfügbaren Datenmengen effizient zu analysieren. Etwas, das wir wirklich überwachen wollen, ist die Gleisbettstabilität an Weichen und Kreuzungen: Das klassische Stopfen ist eine typische zyklische Wartungstätigkeit, die teuer ist und deren Wirksamkeit – ob positiv oder negativ – ohne kontinuierliche Messungen schwer zu bewerten ist. Deshalb sind wir froh über die Zusammenarbeit mit Konux, das diese Monitoring-Tools und Vorhersagemodelle entwickelt hat und bereits über Erfahrungen in etlichen Ländern verfügt.“
Das Ziel: Die Digitalisierung internationaler Eisenbahnsysteme zu prägen
Auch in München freut man sich über die internationale Zusammenarbeit. Konux-Mitgründer und CEO Andreas Kunze meint:
„Wir freuen uns sehr darüber, dass sich SNCF Réseau, FGC und Infrabel zur Unterstützung bei ihren anspruchsvollen Projekten für uns entschieden haben.“
Er sagt weiter:
„Unsere KI/IoT-Lösungen sind inzwischen in vielen Ländern Europas im Einsatz; weitere internationale Regionen folgen in Kürze. Damit versetzen wir Bahnunternehmen in die Lage, ihre Instandhaltung rechtzeitig zu planen und so Zugverspätungen zu vermeiden. Das senkt die Betriebskosten für die Bahnen und macht durch höhere Pünktlichkeit den Schienenverkehr für die Fahrgäste wesentlich attraktiver. Es ist unser Ziel, die Digitalisierung internationaler Eisenbahnsysteme entscheidend mit zu prägen.“