Burda stellt Datenschutz-Browser Cliqz ein

Der Browser Cliqz wollte eine Alternative bieten zu den Platzhirschen von Google, Microsoft und Mozilla und richtete ein besonderes Augenmerk auf die Privatsphäre der Nutzer. Nun hat der Mehrheitseigner Hubert Burda Media den Stecker gezogen.

Cliqz wurde 2008 von Jean-Paul Schmetz gegründet. Sein Ziel war es, den Nutzern die volle Kontrolle über ihre Daten zu geben. Im Mai 2013 hat Hubert Burda Media eine Mehrheitsbeteiligung am Unternehmen übernommen. Nun schließt Burda mit dem Browser den Hauptzweig von Cliqz.

Erhalten bleiben soll dagegen das Anti-Tracking-Plugin Ghostery, das Cliqz vor gut drei Jahren übernommen hat. Außerdem will Burda aus Cliqz heraus ein Expertenteam bilden, das sich mit technischen Fachfragen wie künstlicher Intelligenz und dem Einfluss von Technologie auf Medien befasst.

„Haben gegen einen übermächtigen Gegner wie Google langfristig keine Chance“

„Mit unseren Innovationen haben wir bewiesen, dass es technisch möglich ist, den dominanten Techplattformen aus den USA datenschutzfreundliche Produkte made in Germany entgegenzusetzen. Wir haben eine vollkommen unabhängige Suchmaschine entwickelt und betrieben, mit der wir uns klar von vielen anderen abgesetzt haben, deren Produkte nicht auf eigenen Technologien aufbauen. Burda hat uns hierbei über Jahre intensiv begleitet und mit viel Mut und Optimismus dabei unterstützt, unsere Vision Wirklichkeit werden zu lassen“,

sagt Cliqz-Gründer Jean-Paul Schmetz.

„Wir haben jedoch gegen einen übermächtigen Gegner wie Google, der den Markt in jeglicher Hinsicht dominiert und abschottet, langfristig keine Chance. Wir bedauern es sehr, uns von Kolleginnen und Kollegen verabschieden zu müssen, die uns mit viel Engagement und Herzblut bei unserer Vision unterstützt haben.“

Wie es mit der Datenschutz-konformen Werbeplattform Myoffrz weitergeht, steht noch nicht fest. Burda prüft ein Eingliederung in den Konzern.