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Für FreewayCamper ist der Camping-Markt reif zur Disruption

Seit gut 15 Jahre hat sich auf dem Camping-Markt nichts geändert und die Reiseplanung per Laptop oder Smartphone ist so gut wie unmöglich. Das Münchner Startup FreewayCamper will den Markt nun umkrempeln – auch die Flixbus-Gründer glauben daran und investierten kürzlich in das Team. Wir haben mit Nikolai Voitiouk-Blum, einem der Gründer von FreewayCamper, gesprochen.

Munich Startup: Wer seid Ihr und was macht Ihr bei FreewayCamper? Stellt Euch bitte kurz vor!

Nikolai Voitiouk-Blum, FreewayCamper: Unser Gründertrio besteht aus Julia Blum (37), Max Wagner (36) und mir (35) – wir kennen uns aus unserem BWL-Studium an der LMU München und waren seitdem mehr oder weniger regelmäßig im Austausch.

Julia hat vor der Gründung 10 Jahre Erfahrung im E-Commerce und Produktmanagement gesammelt und unter anderem einen Onlineshop für einen Bio-Supermarkt aufgebaut. Max hat sich in den letzten Jahren viel mit dem Thema Customer Data und Customer Centricity beschäftigt und ein darauf spezialisiertes Beratungsunternehmen mit aufgebaut. Ich war vor FreewayCamper über 6 Jahre bei Flixbus tätig und habe dort in den ersten 3 Jahren den gesamten Bereich Operations und die letzten 3 Jahre das Osteuropa-Geschäft aufgebaut und verantwortet.

Munich Startup: Welches Problem löst Euer Startup?

Nikolai Voitiouk-Blum, FreewayCamper: In unserem Campingurlaub letztes Jahr haben wir festgestellt, dass sich im Campingmarkt im Vergleich von vor 10-15 Jahren nicht viel geändert hat – eine Reiseplanung und -buchung am Laptop oder Smartphone ist im Vergleich zu anderen Reiseformen im Campingbereich noch kaum möglich und genau hier haben wir die Chance für unser eigenes Unternehmen gesehen.

FreewayCamper verfolgt einen integrierten Ansatz

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

Nikolai Voitiouk-Blum, FreewayCamper: www.freeway-camper.com verfolgt einen integrierten Ansatz – wir möchten das gesamte Campingerlebnis auf unserer Plattform abbilden und es dem Kunden dabei so einfach wie möglich machen, das richtige für seinen individuellen Bedarf zu finden und in wenigen Klicks zu buchen. Aktuell kenne ich eher isolierte Lösungen bzw. ist vieles noch über verschiedenste Informationsquellen verstreut und vielfach noch nicht im digitalen Umfeld auffindbar.

Munich Startup: Gab es bereits einen Punkt, an dem Ihr beinahe gescheitert seid?

Nikolai Voitiouk-Blum, FreewayCamper: Wir waren mit der Homepage, der Beschaffung unserer Camper für unsere erste Station in München im März, also rechtzeitig vor dem Ostergeschäft fertig und hatten auch schon unsere ersten Teammitglieder mit an Bord. Dann kam der Lockdown. Das 0-Case-Szenario habe ich gerechnet und wir hätten das Jahr auch mit minimalen Umsätzen überlebt – das hätte aber natürlich keinen Spaß gemacht.

Munich Startup: Wo möchtet Ihr in einem Jahr stehen, wo in fünf Jahren?

Nikolai Voitiouk-Blum, FreewayCamper: Zur kommenden Saison werden wir neue Stationen eröffnen und erste Campingplätze buchbar machen. In 5 Jahren wird www.freeway-camper.com global die führende Plattform im Campingbereich sein – da ist der Anspruch ganz klar gesetzt.

„Wir werden unsere Teams unabhängig von Städten und Ländern aufbauen“

Munich Startup: Wie schätzt Ihr den Startup-Standort München ein?

Nikolai Voitiouk-Blum, FreewayCamper: Die Entwicklung der Startup Szene in München spricht Bände – es ist ein sehr attraktiver Standort. Wir verfolgten allerdings auch schon vor Corona eine standortunabhängige Strategie. Wir werden unsere Teams unabhängig von Städten und Ländern aufbauen, möchten also eine Art „virtuelles Unternehmen“ schaffen. Wir orientieren uns somit nicht an Ländergrenzen, sondern daran, wo wir die besten Talente finden und werden auf der Basis virtuell vernetzte Teams aufbauen. Bereits heute haben wir beispielsweise ein starkes Team in Zagreb.

Munich Startup: Fahrrad oder E-Scooter?

Nikolai Voitiouk-Blum, FreewayCamper: Schon seit dem Jahr 2000 ununterbrochen mit dem Fahrrad. Ich habe zur Not aber auch einige E-Scooter-Apps installiert und auch schon ausprobiert.