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Scoperty: „Wir schaffen eine noch nie dagewesene Markttransparenz“

Das Münchner Proptech Scoperty bietet Immobilieneigentümern die Möglichkeit, unverbindlich das Marktinteresse an ihrem Objekt zu testen. Kaufinteressenten wiederum sehen dadurch nicht nur klassische Verkaufsangebote sondern bekommen einen größeren Einblick in den Markt. Wir haben mit dem CEO Michael Kasch gesprochen.

Munich Startup: Wer seid Ihr und was macht Scoperty? Stellt Euch bitte kurz vor!

Michael Kasch, Scoperty: Scoperty ist der Vormarkt für Wohnimmobilien. Nutzer finden auf einer interaktiven Karte Schätzwerte und weitere Informationen zu über 35 Millionen Häusern und Wohnungen in ganz Deutschland. Wir bilden erstmals transparent nahezu den gesamten deutschen Wohnimmobilienmarkt ab. Eigentümer und Kaufinteressenten können bereits vor dem Start eines offiziellen Verkaufsprozesses mögliche Verkauf- und Kaufoptionen sondieren.

Wir sind 30 Leute mit unterschiedlichsten Hintergründen – Data Analytics, Softwareprogrammierung, Vertrieb, Immobilien, Finanzen, Marketing, PR usw. Ich selbst war über 15 Jahre im Financial Services- und Immobilienbereich tätig, unter anderem bei Bain & Company Germany mit Fokus Banking und als Strategieleiter bei der Interhyp AG. Meine Themen sind Financial Behavior, Strategieentwicklung und Transformationsprozesse.

Munich Startup: Welches Problem löst Euer Startup?

Michael Kasch: Dadurch, dass wir die Schätzwerte fast aller Wohnimmobilien in Deutschland abbilden, schaffen wir eine noch nie dagewesene Markttransparenz. Auf den üblichen Portalen finden Kaufinteressenten nur einen Bruchteil der Immobilien, weil viele Objekte unter der Hand verkauft werden. Außerdem denken zwar viele Eigentümer möglicherweise über einen Verkauf nach, scheuen sich aber, eine verbindliche „Zu Verkaufen“-Anzeige zu schalten. Über Scoperty können Eigentümer, die sich noch nicht sicher sind, ob und wann sie verkaufen möchten, unverbindlich das Marktinteresse testen und dadurch ihre Entscheidungsgrundlage verbessern oder ein attraktives Gebot von einem Kaufinteressenten annehmen.

Scoperty zeugt mehr als klassische Verkaufsangebote

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

Michael Kasch: Mit Scoperty können Immobilieninteressenten zum ersten Mal in Deutschland Objektdaten und Schätzwerte in über 11.000 Städten und Gemeinden und über 380 Landkreisen online einsehen. Bisherige Portale bilden mit ihren Inseraten nur rund ein Prozent und damit nur ein kleines Segment des Marktes für Wohnimmobilien ab. Seit dem 18. November 2020 vergrößert Scoperty das Angebot verfügbarer Wohnimmobilien um ein Vielfaches! Eigentümer können erstmals den aktuellen Marktwert ihres Wohneigentums erfahren, ohne in einen verbindlichen Verkaufsprozess einsteigen und ohne Geld investieren zu müssen. Kaufinteressenten sehen erstmals den gesamten Markt und nicht nur klassische Verkaufsangebote. Sie erhalten darüber hinaus Zugang zu Immobilien, die offiziell nicht zum Verkauf stehen, aber „offen für Gebote“ sind, und können proaktiv Angebote abgeben. Außerdem unterstützen wir sie bei der Finanzierung.

Munich Startup: Was war bisher Eure größte Herausforderung?

Michael Kasch: Die größte Herausforderung war und ist zu erklären, was wir bieten und wie es funktioniert. Denn unser Angebot ist radikal neu und daher unerwartet. Dafür haben wir ein neues Wort besetzt – „Vormarkt“. Für den Eigentümer bedeutet dies, dass er sich perfekt auf den Verkaufsprozess vorbereiten kann. Dank des Schätzwertes und dessen Entwicklung kann er sich einen Eindruck von der Attraktivität seiner Immobilie im Marktvergleich verschaffen. Außerdem kann er die Nachfrage testen, indem er seine Immobilie auf „offen für Gebote“ stellt. Für den Immobiliensuchenden öffnet Scoperty den Markt und ermöglicht die proaktive Suche auch bei den Immobilien, die offiziell noch nicht zum Verkauf stehen. Somit kann er Eigentümer kontaktieren, die noch nicht in den Verkaufsprozess gestartet sind, und diese von einem Verkauf überzeugen.

„Im Augenblick gilt unsere Aufmerksamkeit dem deutschen Markt“

Munich Startup: Wo möchtet Ihr in einem Jahr stehen, wo in fünf Jahren?

Michael Kasch: Wir konzentrieren uns in erster Linie darauf, auf dem deutschen Markt zu wachsen.

Munich Startup: Wie schätzt Ihr den Startup-Standort München ein?

Michael Kasch: München bietet mit seiner großen Gründer-Community und zahlreichen Förderprogrammen jungen Unternehmern perfekte Bedingungen. Hervorzuheben sind die digitale Infrastruktur und die Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Unternehmen. Darüber hinaus unterstützen viele ortsansässige Inkubatoren und Risikokapitalgeber Gründer bei der Verwirklichung ihrer Geschäftsideen. Erwähnen möchte ich noch die Gründerzentren und Studiengänge zur Unternehmensgründung, die man in München in ausreichender Zahl findet.

Munich Startup: Hidden Champion oder Shooting Star?

Michael Kasch: Weder noch – eher der Rising Star. Im Augenblick gilt unsere Aufmerksamkeit jedoch dem weiteren Wachstum auf dem deutschen Markt, hier sehen wir enorm viel Potenzial. Denn die bisher auf Immobilienportalen sichtbaren Inserate bilden, wie erwähnt, nur einen kleinen Teil des Marktes ab.