Johannes Stoffel und Marcus Lankenau (v.l.), Gründer von 2trde
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2trde: Digitalisierung des Gebrauchtwagenmarkts

Wenn Autohändler Gebrauchtwagen an andere Händler weiterverkaufen möchten, geschieht dies häufig auf Auktionen und erfordert viel Handarbeit. 2trde digitalisiert den B2B-Gebrauchtwagenmarkt und vereinfacht den Prozess für alle Beteiligten. Die beiden Gründer Johannes Stoffel und Marcus Lankenau erklären in unserem Interview, wie ihr Startup das anstellt.

Munich Startup: Wer seid Ihr und was macht Ihr? Stellt Euch bitte kurz vor!

2trde: Johannes Stoffel, 29 Jahre alt, hat einen Executive Master an der ESCP Europe, Digital Innovation and Entrepreneurial Leadership. Nach dem Bachelor hat er Karosso in Berlin gegründet. Gemeinsam mit Axel Springer hat er das Amazon für Gebrauchtwagen im Accelerator bei Plug&Play in Berlin aufgebaut und Ende 2016 verkauft. Bei Karosso hat er relevante Limitationen im Gebrauchtwagengeschäft festgestellt, die vor allem das B2B-Geschäft mit Gebrauchtfahrzeugen stark benachteiligen. Somit war Karosso der Nährboden für 2trde.

Marcus Lankenau ist 44 Jahre alt und Diplom-Ingenieur Elektrotechnik in der Fachrichtung Technische Informatik. Er verfügt über 20 Jahre Erfahrung in IT-Projekten, unter anderem bei O2, Vattenfall, Swisscom, Xing und Friendscout24, 4 Jahre Erfahrung in der IT-Beratung und 3 Jahre als Software-Architekt. Er ist CTO und der erste Entwickler bei 2trde

Munich Startup: Welches Problem löst Euer Startup?

2trde: Die herkömmliche B2B-Vermarktung von Gebrauchtwagen ist ein langwieriger und langsamer Prozess. Sehr viele Excel-Listen und Mailverteiler sind involviert. Oft sind die Autohäuser an nur einen Vermarktungskanal verknüpft und auf ihn angewiesen. Mit 2trde können Händler Auktionen individuell durchführen. Die Fahrzeuge werden auf bis zu fünf Auktionsbörsen gleichzeitig inseriert, um somit die Reichweite und die Restwerte zu steigern. Durch die Digitalisierung des Prozesses verkürzt sich der gesamte Auktionsprozess, das wiederum Zeit und Kosten spart. Zusätzlich wird die Datenqualität verbessert: Die eingegebenen Daten werden durch einen lernenden Algorithmus mit Informationen aus verschiedenen Fahrzeugdatenbanken angereichert und optimiert. Ganz nach dem Motto: Je besser die Daten, desto besser die Ergebnisse!

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

2trde: Teile dieser Wertschöpfungskette gibt es schon. Leider sind diese Dienstleistungen sehr manuell und analog. Können dementsprechend kaum skalieren und kosten zu viel Geld, das in diesem Geschäft nicht realisiert werden kann. Mit 2trde digitalisieren wir die gesamte Wertschöpfungskette. Das machen wir nicht alleine, sondern mit unseren Partnern, wie den Auktionshäusern und natürlich mit unseren Kunden!

2trde: „Es läuft ziemlich gut für uns“

Munich Startup: Was waren bisher Eure drei größten Herausforderungen?

2trde: Erstens: Automotive-Investoren mit Benzin im Blut zu finden. Zweitens: Die richtigen Mitarbeiter zu finden, die gemeinsam mit uns die Extrameile gehen. Und drittens: Die Relevanz und die Vorteile der Digitalisierung im Automobilgeschäft voranzutreiben.

Munich Startup: Wie laufen die Geschäfte?

2trde: Es läuft ziemlich gut für uns. Erst im Sommer haben wir eine Seed-Finanzierungsrunde über 2,5 Millionen abgeschlossen. Das weltweit führender Automotive-VC Maniv Mobility aus Israel ist Lead-Investor der Seed-Runde, aber auch renommierte Business Angels haben neu investiert.

Munich Startup: Wie schätzt Ihr den Startup-Standort München ein?

2trde: München ist ein sehr attraktiver Startup-Standort. Sowohl die Nähe zu relevanten Automobilherstellern als auch zu wichtigen Handelsorganisationen spielen eine wichtige Rolle. Aber auch die Nähe zu den Top-Universitäten und Talentpools wirken sich positiv für uns aus!

Munich Startup: Hidden Champion oder Shooting Star?

2trde: Shooting Star Champion-DNA!