© J. Wildgruber / Hochschule München

Gründungsradar 2020: Münchner Hochschulen belegen die ersten Plätze

Gleich zwei Münchner Hochschulen belegen die ersten beiden Plätze beim Gründungsradar 2020 in der Kategorie 'Große Hochschulen'. Auf den ersten Platz schafft es die Technische Universität München (TUM) mit 57,2 Punkten von maximal 60, dicht gefolgt von der Hochschule München (HM). Insgesamt sieht der Gründungsradar die besten Gründungschancen für Studierende in München, Aalen und Leipzig.

Der Gründungsradar des Stifterverbandes, der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert wird, untersucht seit 2012 das Gründungsklima an den deutschen Hochschulen. Dabei kommt der aktuelle Gründungsradar zu dem Schluss, dass sich das Klima weiter verbessert hat. Der Großteil der Hochschulen (85 Prozent) hat die Thematik in seiner strategischen Zielvereinbarung verankert. Nahezu alle Hochschulen (90 Prozent) sind Mitglied in einem institutionalisierten Netzwerk und sehen im Austausch und in der gegenseitigen Unterstützung einen enormen Gewinn. Bei den meisten spielt auch das Thema Internationalisierung eine Rolle. Thomas Bareiß, parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, meint dazu:

„Der Gründungsradar 2020 zeigt: Gründungsförderung hat sich an vielen Hochschulen als strategisches Ziel etabliert und ist inzwischen fester Bestandteil der Third Mission. Das ist großartig, wenn man sich die Entwicklung seit dem ersten Gründungsradar 2012 anschaut. Durch die Förderungen von EXIST-Potentiale setzen wir noch einmal enorme Impulse, um die Strukturen der Gründungsförderung an unseren Hochschulen strukturell und flächendeckend zu verbessern. Gerade die Gründungen aus dem wissenschaftlichen Umfeld bringen die Erneuerungen hervor, die wir in Deutschland benötigen, um die großen Herausforderungen unserer Zeit bewältigen zu können!“

Vor der Corona-Pandemie mündeten die Gründungsaktivitäten der Hochschulen in eine dynamische Gründungskultur. Das zeigen die Zahlen der Gründungen aus Hochschulen heraus – sie sind seit 2017 um 22 Prozent auf 2.176 gestiegen. Im Jahr 2017 waren es 1.776 neugegründete Unternehmen. Andrea Frank, Aktionsfeldleiterin Wissenschaft des Stifterverbandes, sieht allerdings auch noch weiteren Verbesserungsbedarf:

„Wir brauchen mehr Frauen unter den Gründungspersönlichkeiten. Und wir brauchen langfristige Finanzierungsmodelle, um gründungsbezogene Expertise an den Hochschulen aufzubauen und zu halten.“

In einer nachhaltigen Finanzierung durch Bund und Land sehen die Hochschulen die Chance, ihre Gründungsaktivitäten weiterzuentwickeln. Noch werden drei von vier Euro, die für Gründungsförderung ausgegeben werden, über Drittmittel finanziert. Das aufgebaute Wissen des Gründungspersonal kann somit nicht nachhaltig eingesetzt werden. Eine bessere Planbarkeit durch unbefristetes Gründungspersonal sowie die Vereinfachung finanzieller Antragsverfahren wären künftige Erfolgsfaktoren. Gründungsvorhaben könnten gezielter und schneller in tatsächliche Gründungsaktivitäten umgewandelt werden.

Gute Nachrichten für den Gründungsstandort München

Die Ergebnisse des Gründungsradar sind vor allem aus Münchner Sicht erfreulich. Die TUM erreicht nahezu die höchstmögliche Punktzahl und ist damit zum vierten Mal in Folge Spitzenreiter in der Kategorie der ‚Großen Hochschulen‘ mit mehr als 15.000 Studierenden. Aber auch die HM überzeugt zusammen mit dem SCE bei der Auswertung und liegt nur 0,2 Punkte hinter der TUM.

„Der Gründungsradar bestätigt auch dieses Mal unsere herausragende Stellung bei der Gründungsförderung unter allen deutschen Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften“,

freut sich Prof. Dr. Martin Leitner, Präsident der Hochschule München über den Erfolg.

„Das sind außerordentlich gute Nachrichten für unsere Hochschule, aber auch für den Standort München. Besonders stolz sind wir darauf, als einzige Hochschule für angewandte Wissenschaften in der Gruppe der ‚Großen Hochschulen‘ einen Spitzenplatz zu belegen.

In den Kategorien ‚Mittlere Hochschulen‘ von 5.000 bis 15.000 Studierenden kann sich die Hochschule Aalen den ersten Platz sichern. Und als ‚Kleine Hochschule‘ mit weniger als 5.000 Studierenden überzeugt die HHL Leipzig Graduate School of Management. Die dritte Münchner Hochschule, die Ludwig-Maximilians-Universität, schafft es mit einer Gesamtpunktzahl von 34,9 nur ins letzte Drittel des Ranking der ‚Großen Hochschulen‘.


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