© Chokniti Khongchum / Pixabay

Die Münchner Biotech-Branche unter der Lupe

München ist der Biotech-Hotspot in Deutschland: In der Stadt finden sich nicht nur wichtige Netzwerke und finanzstarke Investoren, sondern auch einige erfolgreiche Startups. In Folge 23 des Munich Startup Podcasts werfen wir einen Blick auf die Szene und stellen wichtige Akteure genauer vor.

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München ist der Biotech-Hotspot

Nach ein paar kurzen Terminhinweisen geht es ab Minute 2:10 los mit dem eigentlichen Thema des 23. Munich Startup Podcasts: Biotech. Laut dem Deutschen Biotechnologie-Report von EY haben 21 Prozent aller im vergangenen Jahr neu gegründeten Biotech-Startups ihren Sitz in oder um München – eine Quote, die keine andere Region in Deutschland erreicht. Aus diesem Grund bezeichnen die Wirtschaftsprüfer München auch als eine Biotech-Hochburg in Deutschland. Insgesamt haben wir hier in München laut unseren Munich Startup Insights 36 Startups und Scaleups aus dem Bereich.

Und auch bei den Finanzierungen sieht es gut aus: So konnte die Branche 2020 deutschlandweit insgesamt 882 Millionen Euro Risikokapital einsammeln. Davon gingen alleine 560 Millionen Euro an das Tübinger Startup Curevac, das an einem Corona-Impfstoff arbeitet. Vom Rest fand aber nicht ganz ein Fünftel seinen Weg nach München: So konnte sich unter anderem Catalym 50 Millionen Euro sichern und Tubulis erhielt 10,7 Millionen Euro. Daneben konnten noch ein paar weitere Startups Förderungen einstreichen, etwa vom EIT Health.

Neue Medikamente dank Biotech-Forschung

Die Lösungen, die Startups anbieten, sind dabei sehr verschieden. So entwickeln laut dem Branchenverband Bio Deutschland rund ein Viertel aller deutschen Biotech-Unternehmen neue Medikamente, wie zum Beispiel auch Catalym. Das Münchner Startup, welches wir Euch ab Minute 3:50 vorstellen, entwickelt neue Wirkstoffe für die Krebstherapie. Mit der Idee, die auf Forschung an der Uni Würzburg zurückgeht, konnte das Startup inzwischen bis zu einem ersten klinischen Test weiterentwickeln.

Ebenfalls für Medikamente einsetzbar – aber nicht nur – ist auch die Lösung von 4Gene (ab Minute 7:45). Das 2015 gegründete Unternehmen hat Grundlagenforschung der TU München zu einer Anwendung gebracht, bei der Stoffe gezielt freigesetzt werden können. 4Gene nutzt dies nicht nur, um Duftstoffe in Kosmetik und Lebensmitteln „on demand“ einzusetzen, sondern auch, um medizinische Wirkstoffe gezielter im Körper freizusetzen.

Ebenfalls mit Medizin, jedoch nicht direkt mit Medikamenten, hat das nächste Startup zu tun, welches wir Euch im Podcast näher bringen. Irubis (ab Minute 10:50) hat nicht nur einen neuartigen Probenträger für die medizinische Analyse – besonders von Blutbildern – entwickelt. Die Münchner arbeiten ebenfalls an einer neuen Lösung zur Überwachung von Bioreaktoren. Mit letzterem konnte das Startup auch die EU von sich überzeugen und im Rahmen des Förderprogramms Horizon 2020 eine Förderung in Höhe von 1,3 Millionen Euro ergattern.

Dass Biotech nicht immer mit Medizinprodukten zu tun haben muss, zeigt das Startup Amsilk. Die Münchner haben es nämlich geschafft, Spinnenseide künstlich mit Hilfe von genetisch modifizierten Bakterien herzustellen. Das Startup will das Produkt unter anderem dazu nutzen, um gemeinsam mit Airbus neue Leichtbaumaterialien zu entwickeln, aber auch mit Adidas kooperierte es bereits in der Vergangenheit. Ab Minute 13:20 erfahrt ihr mehr über Amsilk, das erwähnte Interview mit dem „Laborjournal“ findet Ihr hier.

Ein Investor für Deep Tech und Life Science

Zum Abschluss des Podcasts werfen wir noch einen Blick auf den Venture Capital Investor MIG. Der Münchner Geldgeber hat nämlich nicht nur vor in kurzem Amsilk investiert, sondern ist auch als Gründungsinvestor von Biontech bekannt. Mit seinen inzwischen 16 Fonds hat der VC insgesamt über 580 Millionen Euro in Deep-Tech- und Life-Science-Startups investiert. Wer in sein Portfolio blickt, findet dort zahlreiche bekannte Münchner Unternehmen wie Konux, Kewazo und Navvis.

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Maximilian Feigl

Maximilian Feigl berichtet seit 2020 über das Münchner Startup Ökosystem. Dabei haben es dem studierten Politikwissenschaftler vor allem Deeptech-Themen angetan.

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