Foto: Oh Circle

Erfolgreich Followerschaft aufgebaut – Crowdfunding-Tipps von Oh Circle

Über 11.000 Euro konnte vergangenes Jahr auf Startnext für Münchens erstes Zero-Waste-Café eingesammelt werden. Eine Location für das Projekt wurde mittlerweile auch gefunden, das Oh Circle wird seine Heimat im Olympiadorf finden. Welche Erfahrungen die GründerInnen mit Crowdfunding gemacht haben und welche Tipps sie weitergeben können, berichtet uns Katharina Freundorfer im Interview.

Munich Startup: Bei vielen Crowdfunding-Kampagnen steht neben der Finanzierung der Markttest oder das Marketing im Vordergrund. Wie war das bei Euch?

Katharina Freundorfer: Bei uns stand der Markttest im Vordergrund und die Crowd zu finden und zu motivieren. Das Crowdfunding war wie eine tolle Marketingkampagne, um unsere Idee in München bekannt zu machen und UnterstützerInnen zu finden und Stimmen zu sammeln.

Munich Startup: Was war der hilfreichste Tipp, den Du in der Vorbereitung der Kampagne erhalten hast?

Katharina Freundorfer: Wir fanden die Beratung von Startnext zur Crowdfunding Kampagne super. Dort gab es jede Woche eine „Frag alles“-Stunde in der man alles fragen konnte. Zum Beispiel, was der beste Startzeitpunkt für die Kampagne ist, welche Sachen bis zum Ende noch änderbar sind, welche nicht. Nach welchen Kriterien man auf die „empfohlene Projekte“-Seite kommt. Außerdem gibt es dort viele Unterlagen, Workshops und Videos sowie PPTs, die die Erstellung der Kampagne erklären und beschreiben, welche Dinge beim Video zu beachten sind.

Lernen über Crowdfunding Failures

Munich Startup: Was würdest Du anderen Gründern raten, die überlegen, eine Crowdfunding-Kampagne zu starten?

Katharina Freundorfer: Ich würde schauen ob zu meinem Produkt eine Crowdfunding Kampagne passt oder es eher ein B2B-Produkt ist. Firmenkunden erreicht man eher nicht über eine Crowdfunding Kampagne. Außerdem kannst du vergleichbare Kampagne zur Inspiration anschauen (aus anderen Städten oder mit einem ähnlichen Produkt oder Dienstleistung). Daneben fand ich es noch sehr hilfreich, bei Meet Ups mitmachen in denen Crowdfunding Failures besprochen wurden. Und ich habe mir Infos von Leuten eingeholt, die bereits eine Crowdfunding Kampagne gemacht haben.

Munich Startup: Was war die größte Herausforderung bei der Kampagne?

Katharina Freundorfer: Eine große Herausforderung war es, den Tag für den Start der Kampagne zu bestimmen, da ich eine Fahrrad Schnitzeljagd durch München gemacht habe, musste das Wetter passen. Daneben war es spannend wie die Menschen in Corona-Zeiten auf ein Zero-Waste-Konzept reagieren. Außerdem fand ich es interessant, zufrieden mit dem eigenen Video zu sein, da es mir schwer fiel, mich selbst dabei objektiv zu sehen. Eine weiter Herausforderung während der Kampagne war regelmäßig alle Social Media Kontakte anzuschreiben um uns zu reposten und Werbung zu machen und darüber den Überblick zu behalten.

Loyale Followerschaft für die Eröffnung

Munich Startup: Worauf bist Du besonders stolz in Bezug auf die Kampagne? Welche Erfahrungen habt Ihr während der Kampagne gemacht? Was hat Euch positiv – oder negativ – überrascht?

Katharina Freundorfer: Super war das positive Feedback von vielen UnterstützerInnen, welches ich teilweise auch auf Video für Social Media festgehalten habe. Manche haben sich sofort über das Handy ein Dankeschön gekauft. Es war spannend so direkt in Kontakt zu kommen und zu sehen, dass unsere Idee anklang findet. Ausserdem war der Druck hilfreich ins Handeln zu kommen, alle Kontakte anzuschreiben, eine Pressemitteilung zu verfassen und systematisch die Zeit zu nutzen, um das Ziel zu erreichen.

Munich Startup: Welche nachhaltigen Effekte hatte die Kampagne? Und wie geht‘s jetzt bei Euch weiter?

Katharina Freundorfer: Wir haben eine Followerschaft aufgebaut, die uns treu bei der Eröffnung verfolgt und unterstützt. Auch beim jetzigen Soft Opening waren schon einige Kunden da, um ihre Gutscheine einzulösen und haben unseren Umbau verfolgt. Mit dem Geld durch die Kampagne konnten wir die Kaution für unseren Laden aufbringen und es hat uns darin bestärkt, dass die Idee funktionieren wird.


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