Die Ocell-Gründer Felix Horvat, Christian Decher und David Dohmen (v.l.)
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Digitale Fortwirtschaft: Seed-Investment für Ocell

Ocell sichert sich ein Seed-Investment im hohen sechsstelligen Bereich. Das Geld stammt unter anderem von Better Ventures. Baystartup bereitete die Finanzierungsrunde vor.

Ocell unterstützt die Forstwirtschaft mit einem Analyseverfahren, das Fernerkundung und künstliche Intelligenz verbindet. Neben Better Ventures haben sich auch der Unternehmer Julius Göllner, Finanzcheck-COO Andreas Kupke, der Investor Wolfgang Seibold, sowie Manuel Thurner und Konstantin Mehl, die Gründer von Foodora und Kaia Health, und die Initiative for Industrial Innovators an der Finanzierung beteiligt. Zusätzlich zum Investment erhält das Münchner Startup eine Förderung in Höhe von über 500.000 Euro. Das Kapital soll in die Produkt- und Qualitätsverbesserung sowie den Ausbau der Kommunikations-, Marketing- und Sales-Abteilungen fließen.

Die ‚Dynamic Forest‘-App von Ocell liefert Waldmanagern eine Datengrundlage, um Management-Entscheidungen zu treffen und die Abläufe in der Forstwirtschaft zu verbessern. Die Münchner digitalisieren vorhandene analoge Datenquellen der Kunden und produzieren mit Ultraleichtflugzeugen selbst Luftbilder.

„Im Vergleich zu Drohnen und Satelliten stellt der Einsatz der Ultraleichtflugzeuge das wirtschaftliche, logistische und qualitative Optimum dar“,

sagt der Gründer David Dohmen. Für die Auswertung der Waldflächen setzt Ocell auf künstliche Intelligenz.

„Diese beginnt bei der 3D-Vermessung des Waldes, läuft über die Verortung jedes einzelnen Baumes inklusive seiner Höhe und seinem Gesundheitszustand bis hin zu statistischen Aussagen über das gebundene CO2, erwartbare Zuwächse etc. All dies passiert dank der KI vollautomatisiert.”

Die digitale Bestandsaufnahme könne im Vergleich zu herkömmlichen Waldinventuren statt Monaten oder Jahren nur noch Tage dauern.

„Ocell entlastet die Waldmanager“

Wälder zu bewirtschaften sei eine kostspielige, aufwendige und teils gefährliche Aktivität, so das Unternehmen. Außerdem gäbe es immer weniger Personal im Wald und einzelne Waldmanager müssten immer größere Flächen betreuen.

„Die Forstwirtschaft kann diese Herausforderungen erst dann erfolgreich meistern, wenn sie modern und effizient agiert”,

erklärt Co-Gründer Christian Decher.

„Dazu sind aktuelle und verlässliche Daten, sowie eine gute Software notwendig. Genau hier entlastet Ocell die Waldmanager.“

Zu den Kunden zählen derzeit große und mittlere Privatwaldbetreiber wie Hofos-Oldershausen, Arenberg-Meppen, Centerforst und die Fugger’sche Forstverwaltung. Ocell will künftig auch mit CO2-Zertifizierern zusammenarbeiten, die aussagekräftige Daten aus dem Wald benötigen.