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Electric Flytrain elektrifiziert den Flugverkehr

Während die Elektrifizierung des Straßenverkehrs stetig voran kommt, befindet sich die Luftfahrt noch in der Erprobungsphase. So gibt es neben Demonstratoren einzelner Flugzeughersteller noch kaum elektrische Flugzeuge. Das Münchner Startup Electric Flytrain will hier aushelfen und entwickelt elektrische Antriebs-Gesamtsysteme. Die Gründer haben sich unseren 7 Fragen gestellt.

Munich Startup: Wer seid Ihr und was macht Ihr? Stellt Euch bitte kurz vor!

Electric Flytrain: Die Gründer von Electric Flytrain haben langjährige Erfahrung bezüglich der Entwicklung elektrischer Antriebsstränge aus der Automobilindustrie (Tesla, BMW, Siemens). Electric Flytrain wendet diese Expertise nun an um elektrische Antriebe für die Luftfahrtindustrie zu entwickeln und damit die Transformation hin zu einem nachhaltigeren Flugverkehr zu beschleunigen.

Tobias Kahnert – CEO: Tobias beschäftigt sich seit knapp 10 Jahren mit dem Thema Elektromobilität. Er hat seinen Bachelor in Elektromobilität (basierend auf Elektrotechnik) von der Hochschule München und einen Master in Engineering for Sustainable Development von der University of Cambridge. Er hat für 4 Jahre bei Tesla in Kalifornien an der Integration elektrischer Antriebe gearbeitet. Für das Silicon Valley Startup “Impossible Aerospace” hatte er die Gesamtverantwortung für die Entwicklung des elektrischen Antriebsstrangs und hat dies von der ersten Skizze bis zu dem zum Kunden übergebenen Produkt gebracht. Bei Electric Flytrain übernimmt er die Rolle des CEO und beteiligt sich mit seinem Ingenieurwissen auch in der Entwicklung.

Simon Rudolph – System Design: Simon und Tobias kennen sich seit gut zwei Jahren über gemeinsame Arbeitskollegen aus der Automobilindustrie. Simon hat einen Bachelor und Master in Maschinenbau von der TU München. Er hat zuvor bereits eine leitende Rolle für die Softwareentwicklung in dem Startup MX3D übernommen. Danach hat er für mehrere Jahre in der Systemauslegung von Batteriespeichern für BMW gearbeitet. Bei Electric Flytrain übernimmt er die Systemauslegung der elektrischen Antriebsstränge.

Jonas Fauser – Elektronik- und Softwareentwicklung: Jonas und Tobias kennen sich bereits seit ihrer gemeinsamen Zeit in dem Gymnasium. Jonas hat einen Bachelor und Master in Elektrotechnik von der TU München. Jonas hat weitreichende Erfahrung im Aufbau von Elektronikkomponenten sowie in der Softwarearchitektur durch seine Arbeit bei der Firma Blickfeld. Dort hatte er bereits 5 Patente für seine Arbeit erlangt. Bei Electric Flytrain ist Jonas für die Entwicklung von Elektronik sowie für die Softwarearchitektur verantwortlich.

Schlüsselfertige elektrische Antriebsstränge

Munich Startup: Welches Problem löst Euer Startup?

Electric Flytrain: Es gibt viele Flugzeughersteller, die bereits über elektrische Antriebssysteme nachdenken. Derzeit fehlen jedoch Gesamtsysteme, die zu attraktiven, sicheren und zertifizierbaren Flugzeugen führen. Electric Flytrain entwickelt genau hierfür schlüsselfertige elektrische Antriebsstränge.

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

Electric Flytrain: Es gibt zwar bereits erste elektrische Flugzeuge, jedoch sind dies oft Demonstratoren, die von Flugzeugherstellern Stück für Stück selbst zusammengesetzt werden. Wir entwickeln hingegen Antriebs-Gesamtsysteme, welche auf unterschiedliche Flugzeuge angewandt werden können und damit schnell zu serienreifen Produkten führen können.

Munich Startup: Was waren bisher Eure drei größten Herausforderungen?

Electric Flytrain:

  1. Einen Fuß zu fassen in der Luftfahrtindustrie war für uns eine große Herausforderung. Wir kommen ursprünglich hauptsächlich aus anderen Industrien und mussten uns damit hier erst beweisen und einen Namen machen.
  2. Den genauen Produkt-Market-Fit zu bestimmen.
  3. Einen Investor zu finden, der bereit ist, mit den hohen nötigen Investments und Risiko für Luftfahrtindustrie und Hardwareentwicklung umzugehen.

Munich Startup: Wo möchtet Ihr in einem Jahr stehen, wo in fünf Jahren?

Electric Flytrain: In einem Jahr wollen wir unser erstes Flugzeug in der Luft gesehen haben. In fünf Jahren wollen wir eine Serie von Produkten aufgebaut haben und dass unsere Produkte voll industrialisiert sind und damit den Endkunden erreichen.

Munich Startup: Wie schätzt Ihr den Startup-Standort München ein?

Electric Flytrain: München ist für uns ein sehr attraktiver Standort mit vielen Talenten und großen relevanten Playern in der Nähe. Die Risikobereitschaft ist nicht ganz so hoch wie im Silicon Valley, wo wir teilweise zuvor in Startups gearbeitet haben.

Munich Startup: Fahrrad oder E-Scooter?

Electric Flytrain: Oh, sehr gute Frage. Wir sind alles Fahrradfahrer, auch wenn unser Technologiefokus auf der E-Mobilität liegt. Ich würde sagen, wir nutzen den elektrischen Antrieb nicht um durch die Stadt zu cruisen, sondern eher um bald abzuheben.