Foto: KfW-Bildarchiv / Rüdiger Nehmzow

KfW-Studie zählt weniger Startups

Der KfW zufolge ist die Zahl junger, innovativer oder wachstumsorientierter Unternehmen im Corona-Jahr auf 47.000 gesunken. Ein Jahr zuvor zählte die Förderbank noch 70.000 Startups in Deutschland.

Die Corona-Pandemie hat besonders Jungunternehmen ohne VC-Finanzierung unter Druck gesetzt. Deren Zahl sank im vergangenen Jahr um 36,6 Prozent von 60.600 auf 38.400. Startups, die über externes Beteiligungskapital finanziert sind, traf die Krise dagegen deutlich weniger heftig: Die Zahl von 9.400 dieser Startups im engeren Sinn sank im vergangenen Jahr um 8,5 Prozent auf 8.600. Die Chefvolkswirtin der KfW Fritzi Köhler-Geib sagt:

„Die Corona-Krise hat 2020 zwar Spuren bei Startups hinterlassen, wir gehen aber davon aus, dass sich nach diesem Ausnahmejahr die Startup-Szene so schnell entwickeln wird, wie die Jahre zuvor.“

KfW-Studie ermittelt geringen Gründerinnen-Anteil

Frauen sind den KfW-Zahlen zufolge im Startup-Ökosystem deutlich unterrepräsentiert. Im Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2020 machen Startup-Gründerinnen demnach nur 20 Prozent aus. Der Frauenanteil unter allen ExistenzgründerInnen liegt dagegen mit 38 Prozent beinahe doppelt so hoch.

„Die Gründungstätigkeit von Frauen wird nach wie vor von Geschlechterstereotypen beeinflusst. Diese führen letztlich zum geringen Anteil von Startup-Gründerinnen“,

sagt Köhler-Geib.

„Dem deutschen Startup-Ökosystem und die VC-Branche würde es gut tun, weiblicher zu werden. Denn Deutschland kann es sich nicht leisten, Innovationspotenzial zu verschwenden. Rollenbilder, die Frauen von Startup-Gründungen abhalten, sind da im Weg. Es ist wichtig, dass hochqualifizierte Startup-Teams unabhängig von Geschlecht und Herkunft entstehen und die bestmöglichen Bedingungen für Finanzierung, Wachstum und Erfolg vorfinden. Dazu braucht es die Überwindung von Geschlechterstereotypen und der Stärkung von Rollenvorbildern als Multiplikatoren.“