Die Pigtie-Gründer Ludwig Pöllmann, Christian Maksymiw und Maximilian Klinke.
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Pigtie: „Finanzielle Freiheit für jede und jeden zugänglich machen“

Angebote für das persönliche Wealth Management gibt es inzwischen viele – doch die meisten setzen auf Automatisierung und helfen ihren NutzerInnen nicht dabei, die Vorgänge zu verstehen, so Pigtie. Das Münchner Fintech-Startup will dies ändern und seinen KundInnen nicht nur beim Investieren helfen, sondern ihnen auch finanzielle Bildung vermitteln. Wie genau das geht, verrät das Startup im Interview.

Munich Startup: Was macht euer Startup? Welches Problem löst ihr?

Pigtie: Pigtie befähigt Menschen mit dem Investieren zu starten und die Finanzen somit in die eigene Hand zu nehmen. 80 Prozent der 18-32-Jährigen in Deutschland sagen, dass Investieren wichtig ist. Aber nur 20 Prozent davon investieren bereits wirklich. Durch das aktuelle Rentensystem droht zusätzlich vor allem den jüngeren Generationen in Deutschland die Altersarmut. Durch Pigtie bekämpfen wir dieses Problem, indem wir mehr Menschen zum Investieren befähigen und finanzielle Freiheit für jede/n zugänglich machen.

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

Pigtie: Im Fintech-Bereich gibt es viele Startups, die im ‘Personal Finance’-Sektor tätig sind. Die meisten bieten Lösungen an, die rein auf Automatisierung ausgelegt sind. Hierbei verstehen die Nutzerinnen und Nutzer aber die Hintergründe nicht und betreiben sozusagen “blind“ ihre Finanzplanung. Einige wenige Player im Markt setzen auf finanzielle Bildung. Hier kommen Nutzerinnen und Nutzer aber letztlich nicht ins “Doing” und werden bei den operativen Tätigkeiten der persönlichen Finanzplanung auch am Ende alleine gelassen. Pigtie verfolgt dagegen einen ganzheitlichen Ansatz: Wir sind sowohl das Einstiegstor, das konkrete Spar-Tool und die Wissensplattform für die persönliche Finanzplanung. Pigtie ist die helfende Hand im riesigen Finanz-Dschungel und unterstützt die UserInnen in jedem Schritt ihrer persönlichen Finanzplanung!

„Uns fehlte eine einfache und ganzheitliche Lösung für unsere persönlichen Finanzen“

Munich Startup: Was ist eure Gründungsstory?

Pigtie: Angefangen haben wir mit dem Projekt im Jahr 2019. Im Oktober 2020 haben wir dann offiziell unsere Firma gegründet. Die Motivation, eine ganzheitliche Lösung für persönliche Finanzplanung zu bauen, lag quasi auf der Hand: Wir stellten damals fest, dass wir zwar alle sehr gutes Wissen auf unterschiedlichen Studiengebieten hatten (Physik, Elektrotechnik & BWL) und bereit waren, die Welt zu verändern. Doch uns fehlte aber eine einfache und ganzheitliche Lösung für unsere persönlichen Finanzen, die wir auch nach langer Marktrecherche nirgendwo fanden. Deswegen entschieden wir uns dazu, es uns im Eigenstudium einfach selbst beizubringen. Chris (Co-Founder & CTO) hat sogar die Finanzanlagenvermittler-Ausbildung der IHK abgelegt. Mit unserem Wissen aus dem Studium kombiniert mit dem neu erlernten Finanzwissen haben wir dann Pigtie erschaffen.

Munich Startup: Was waren bisher eure größten Herausforderungen?

Pigtie: Unsere größte Herausforderung als B2C-Fintech-Startup ist es nach wie vor, den richtigen Product-Market-Fit zu finden. Nur so können wir möglichst viele Menschen dazu befähigen, ihre persönliche Finanzplanung in die eigene Hand zu nehmen.

Munich Startup: Wie laufen die Geschäfte?

Pigtie: Aktuell könnte es nicht besser laufen. Letztes Jahr feierten wir unseren offiziellen App-Launch. Seitdem konnten wir bereits Downloadzahlen im vierstelligen Bereich verzeichnen. Wir entwickeln die App dauerhaft gemeinsam mit unseren UserInnen weiter, releasen regelmäßig neue App-Features und verbessern die bisherigen Prozesse. Jeden Tag arbeiten wir mit Pigtie daran, noch mehr junge Leute für das wichtige Thema Finanzplanung zu motivieren! Unser Team hat sich zudem im letzten Jahr von 2 auf 5 Mitarbeiter erweitert und wird dieses Jahr weiter wachsen.

Pigtie hat mit vielen Münchner Acceleratoren gearbeitet

Munich Startup: Wie habt ihr den Startup-Standort München bisher erlebt?

Pigtie: Das Münchner Startup-Ökosystem hat uns bisher extrem geholfen. Wir durften in den letzten Jahren mit verschiedenen Acceleratoren wie dem LMU EC, dem Strascheg Center for Entrepreneurship, der Digital Product School, Xpreneurs und vielen mehr eng zusammenarbeiten. Dank all dieser Programme konnten wir sowohl auf der Produkt- als auch auf der Business-Seite große Fortschritte erzielen.

Munich Startup: Risiko oder Sicherheit?

Pigtie: Wie in der ersten Frage bereits gesagt: Wir wollen finanzielle Freiheit für jede und jeden zugänglich machen. Und finanzielle Freiheit bedeutet für uns ein gutes Leben in Sicherheit und ohne jegliche Geldsorgen. Deswegen entscheiden wir uns klar für Sicherheit.