© Ulrike Mai / Pixabay

Cargokite schließt erfolgreiche Pre-Seed-Runde ab

Von Windenergie angetriebene Frachtschiffe – mit dieser Idee will das Münchner Startup Cargokite die maritime Logistik sauberer und flexibler machen. Die Investoren SOSV und FTTF glauben an die Vision des Startups und finanzieren dessen Pre-Seed-Runde.

Rund 90 Prozent des globalen Handels erfolgt über den Seeweg. Dabei setzt die Handelsschifffahrt enorme Mengen an CO2 und anderen Schadstoffen frei. Für das Jahr 2015 gibt der ICCT 932 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente an, was in dem Jahr rund 2,6 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen ausmachte. Die Treibhausgasemissionen Deutschlands betrugen in dem Jahr übrigens 902 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente.

Cargokite will dieses Problem lösen – und setzt dabei auf Windkraft. Allerdings nicht in Form von klassischen Segeln. Stattdessen entwickeln die Münchner ein sogenanntes Airborne Wind Energy System, dessen Hauptbestandteil ein Drachen ist. Dieser soll zwischen 100 und 300 Metern Höhe fliegen, wo stets ausreichen Wind herrscht, um das Schiff zuverlässig anzutreiben.

Cargokite setzt auf kleine autonome Schiffe mit Drachenantrieb

Gleichzeitig geht Cargokite aber auch das Schiffsdesign an. Ein neu gestalteter Schiffsrumpf soll es ermöglichen, die Windenergie so effizient wie noch nie zu nutzen und direkt in eine Vorwärtsbewegung des Schiffes umzuwandeln. Ein Panamax-Schiff lässt sich damit aber nicht antreiben – stattdessen setzt das Startup auf kleinere autonome Modelle mit einer Kapazität von 16 Containern. Und da die Schiffe keinen Treibstoff mit sich führen müssen, fallen sie sogar noch kleiner aus. Dies soll auch dazu führen, dass die Handelsschifffahrt flexibler wird, da die kleinen Schiffe nicht mehr auf besonders große Häfen angewiesen wären.

Mit ihrem Konzept konnten die Cargokite GründerInnen Amelie Binder, Max Perschen, Tim Linnenweber und Marcus Bischoff bereits in der ersten und zweiten Runde des Münchner Businessplan Wettbewerbs überzeugen. Nun schließen sich der amerikanische Venture Capital Fonds SOSV und der Fraunhofer Technologie-Transfer Fonds (FTTF) dem Startup an. Die Höhe der Pre-Seed-Runde wurde aber nicht kommuniziert. Über Linkedin lässt Cargokite wissen:

„Dies ist ein wichtiger Meilenstein für unser schnell wachsendes Unternehmen und ein Signal an den Markt, dass Windtechnologien in der Zukunft der umweltfreundlichen Schifffahrt eine viel größere Rolle spielen werden, als oft dargestellt wird. Mit SOSV und FTTF haben wir zwei erfahrene und hardware-affine Investoren gefunden, die uns auf unserem technisch anspruchsvollen Weg begleiten und uns helfen, die nächsten Meilensteine zu erreichen.“

weiterlesen ↓
Maximilian Feigl

Maximilian Feigl berichtet seit 2020 über das Münchner Startup Ökosystem. Dabei haben es dem studierten Politikwissenschaftler vor allem Deeptech-Themen angetan.

Ähnliche Artikel

News

Golfstrom schließt Seed-Runde ab

Das Startup Golfstrom, das sich auf Finanzierungslösungen für Solarfachbetriebe spezialisiert hat, sammelt in seiner Seed-Runde eine siebenstellige Summe ein. Zudem wurde eine…

truckoo GmbH

News

Truckoo schließt erfolgreiche Seed-Runde ab

Das Münchner Tech-Startup Truckoo hat sich die Revolution des Handels mit Nutzfahrzeugen auf die Fahnen geschrieben. Dabei erhält es nun Unterstützung von…

Heimkapital

News

Heimkapital schließt Seed-Runde ab

Heimkapital hat seine Seed-Runde erfolgreich abgeschlossen und einen sechsstelligen Betrag eingesammelt. Die Finanzierungsrunde wurde von einem Netzwerk mit Business Angels aus der…