Die 42watt-Gründer Jörg Überla, Marcus Dietmann und Mario Speck (v. l.)
Foto: 42watt

42watt: „Wollen Klimaneutralität zum Standard in Bestandsimmobilien machen“

42watt unterstützt ImmobilieneigentümerInnen mit einer Onlineplattform bei der energetischen Sanierung. Der Name des 2021 gegründeten Startups leitet sich von seinem Ziel ab, den Energieverbrauch pro Quadratmeter auf unter 42kWh zu senken. Jörg Überla, einer der drei Gründer, stellt sein Unternehmen im Interview vor.

Munich Startup: Was macht Euer Startup? Welches Problem löst Ihr?

Jörg Überla: Aufgrund der Energiekrise und stark steigenden Energiekosten beschäftigen sich viele EigentümerInnen von Immobilien mit der energetischen Sanierung. Wir haben eine Plattform entwickelt, die EigentümerInnen auf ihrem Weg zur Klimaneutralität unterstützt – von der Recherche über mögliche Sanierungsmaßnahmen bis hin zur tatsächlichen Umsetzung mit ExpertInnen. Unsere Mission: Wir wollen Klimaneutralität zum Standard in Bestandsimmobilien machen.

42watt: „Schnelles Wachstum gut strukturieren“

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

Jörg Überla: Es gibt eine bundesweite Liste von ExpertInnen für Energieeffizienz, die unabhängig sind und EigentümerInnen bei diesem Prozess beraten. Allerdings haben die meisten von ihnen keine freien Kapazitäten, was zu Wartezeiten von mehreren Monaten führen kann. Unsere KundInnen hingegen bekommen durch uns eine Beratung (zum Beispiel einen individuellen Sanierungsfahrplan) innerhalb von 10 Tagen nach Erhalt die dafür nötigen Unterlagen.

Munich Startup: Was ist Eure Gründungsstory?

Jörg Überla: Unser Gründer Marcus Dietmann hat mich als möglichen Business Angel angesprochen. Ich fand das Thema so spannend, dass ich gerne auch operativ mithelfen wollte. Nach einem Probemonat haben wir schnell die Entscheidung getroffen, das Thema gemeinsam voranzutreiben. Auch deshalb, weil wir im Angesicht der Energiekrise und der Erderwärmung nicht viel Zeit haben – und Bestandsimmobilien einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten.

Munich Startup: Was waren bisher Eure größten Herausforderungen?

Jörg Überla: Unsere größte Herausforderung liegt darin, unser schnelles Wachstum gut zu strukturieren. In dieser Phase können viele Fehler passieren, die man später teuer bezahlen muss. Da das nicht unsere erste Gründung ist, hoffen wir, manche davon vermeiden zu können.

„Es gibt gute Gründe, warum München bei Städterankings sehr gut abschneidet“

Munich Startup: Wie laufen die Geschäfte?

Jörg Überla: Leider können wir hier keine konkreten Zahlen nennen. Aber da das Thema für alle EigentümerInnen interessant ist und wir eine attraktive Lösung anbieten, wachsen wir sehr schnell.

Munich Startup: Wie habt Ihr den Startup-Standort München bisher erlebt?

Jörg Überla: Sehr positiv. Es gibt gute Gründe, warum München generell bei Städterankings sehr gut abschneidet. Ein inzwischen starkes Ökosystem von Investoren und Startups macht es auch für uns sehr attraktiv.

Munich Startup: Schneller Exit oder langer Atem?

Jörg Überla: Langer Atem. Das Thema der energetischen Sanierung von Immobilien wird unsere Gesellschaft noch die nächsten Jahrzehnte beschäftigen und wir wollen mit 42watt der führende Anbieter werden. Unsere Vision: JedeN ImmobilieneigentümerIn dazu zu befähigen, klimaneutral zu sein.