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Vystem: All-in-One-Plattform für Veranstalter

Bisher sind Veranstalter auf diverse Dienstleister wie Ticketing-Plattformen oder Anbieter von Videokonferenzen angewiesen. Vystem vereint alle Funktionen, die für Live- und Online-Events notwendig sind, an einem Ort. Wir konnten mit Dzekson Sedlakovic von Vystem sprechen.

Munich Startup: Was macht Euer Startup? Welches Problem löst Ihr?

Dzekson Sedlakovic, Vystem: Stellt Euch eine Plattform vor, welche die Kernfunktionen von Unternehmen wie u. a. Eventbrite, Vimeo & Zoom innerhalb einer Plattform bündelt. Mit unserem Web OS mit integrierten Lösungen für Video-on-Demand, Webinare, Videokonferenzen, Teilnehmermanagement und Ticketing sind wir ein starker Mitbewerber zu großen internationalen Anbietern und helfen Veranstaltern, virtuelle, hybride und Live-Veranstaltungen zu planen, durchzuführen und nachzubearbeiten.

Das beantwortet gleichzeitig Eure Frage. Anstelle von diversen Tools, welche sich kaum aufeinander abstimmen lassen, ist Vystem ein Komplettanbieter der diese Lösungen auf einer Plattform bündelt, diese selbst entwickelt hat und Veranstaltern so die Möglichkeit bietet, Lizenzkosten zu sparen und operative Aufwände zu reduzieren. Das bedeutet auch, dass Teams und Organisationen Know-how nicht mehr für diverse unterschiedliche Tools aufbauen müssen, sondern sich fokussieren können.

Mit der Anmeldung auf Vystem.io können Veranstalter direkt loslegen und ihren Teilnehmern eine neue User Experience bieten und diverse Veranstaltungsformate auf ein neues Level heben, aber auch uns zur Unterstützung im Onboarding heranziehen.

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

Dzekson Sedlakovic: Ja und nein. Alle relevanten Funktionen für Veranstalter sind in einer einzigen Lösung vereint. Unser modulares Baukastensystem ermöglicht zudem eine Gestaltung mit Einbindung der eigenen Corporate Identity, damit Veranstalter in ihrem Look & Feel auftreten können. Wir bieten Veranstaltern die Möglichkeit, Speaker, Partner, Sponsoren oder ihre Fachbereiche als Aussteller & Referent gekonnt in Szene zu setzen. Dadurch sind wir besonders im Segment Kongresse jeglicher Art besonders stark unterwegs. Gemeinsam mit unseren DSGVO-konformen Rahmenbedingungen ist unser Angebot mehr als kompetitiv. Und seien wir doch mal ehrlich: Ein wenig Wettbewerb und innovativer frischer Wind aus München belebt die Branche, auch über die Grenzen hinweg.

Das schätzen zum Beispiel Agenturen, wie u. a. die Territory oder Direktkunden wie die DGNB, die Ernst-Abbe-Hochschule Jena, die AOK und Kunden der öffentlichen Hand sehr.

Munich Startup: Was ist Eure Gründungsstory?

Dzekson Sedlakovic: Aus der (Pandemie-)Not eine Tugend schaffen, ist wohl das passende Stichwort für unsere Story. Einer unserer Kunden, welchen wir in digitalen Fragen beraten haben, stand mit Ausbruch der Pandemie mit dem Rücken zur Wand und benötigte eine multifunktionale Lösung, um seine Karriere-Events virtuell durchführen zu können.

Kurzum: Vystem war geboren. Zeitraum: 6 Wochen. Die Kernkompetenzen rund um das Hosting von Gästen, Vorträgen und Streams blieben seit der Gründung gleich. Wir haben jedoch schnell festgestellt, dass unsere Lösung für mehr als einen Kunden relevant ist und haben Vystem zu dem Komplettanbieter geformt, der wir heute sind.

Munich Startup: Was waren bisher Eure größten Herausforderungen?

Dzekson Sedlakovic: Du startest 2020 mit einer Lösung, wo der Bedarf Pandemie-bedingt, binnen weniger Wochen exorbitant in die Höhe schnellt. Zu erkennen, welche Bereiche wie aufgestellt sein müssen, um eine Skalierung zu ermöglichen, operative Prozesse intern und für deine Kunden zu optimieren, sowie ein Geschäftsmodell zu etablieren, das leicht verständlich ist, betriebswirtschaftlich Sinn macht und gesundes Wachstum ermöglicht und langfristig sicherstellt. Die Learnings bei diesen Fragestellungen und der Umgang mit den Resultaten ist zweifelsfrei auch bei uns entscheidend.

Vystem: „Unsere Kunden spüren, dass wir nicht stillstehen“

Munich Startup: Wie laufen die Geschäfte?

Dzekson Sedlakovic: Die Geschäfte entwickeln sich gut und nehmen zusehends immer mehr an Dynamik auf. Unser Tagesgeschäft läuft stabil, was uns die Möglichkeit gibt, uns auf die zuvor erwähnte Optimierung interner Prozesse zu konzentrieren. Wir haben uns zuvor sehr breit aufgestellt, um auch für Veranstalter von Live-Veranstaltungen im Bereich der Teilnehmerverwaltung, Ticketing und dem Einlassmanagement maßgeschneiderte Lösungen anbieten zu können. Damit gleichen wir Schwankungen im Bereich virtueller Veranstaltungen aus und wurden zum All-in-One-Anbieter rund um das Thema Veranstaltungen.

Genau dieses Engagement wurde durch die Auszeichnung mit dem Agil Award der Bayme-VBM in der Sonderkategorie für Unternehmen mit 5 bis 10 Beschäftigten bestätigt. Wir sind sehr stolz auf diese Auszeichnung, die Unternehmen für ihre erfolgreiche Anwendung agiler Methoden würdigt. Wir freuen uns darauf, unsere agile Arbeitsweise auch weiterhin zu fördern. Doch auch in der Entwicklung sorgen die monatlichen Updates für eine kundenorientierte Nutzung unserer Plattform.

Unsere Kunden spüren, dass wir nicht stillstehen, sondern dass unsere Offensive um Marktanteile erst begonnen hat. Zukunftsthemen und Chancen gibt es mit Virtual Reality, Big Data, Advertising und Mobile First auch in der Eventbranche jetzt und in der Zukunft mehr als genug.

Munich Startup: Wie habt Ihr den Startup-Standort München bisher erlebt?

Dzekson Sedlakovic: Mit Wien und München haben wir zwei Standorte, die ihrerseits eine tolle Infrastruktur für Startups und ihre Mitarbeiter bieten. In München haben wir ja unseren Hauptstandort im Werk1, welcher uns das ideale Ökosystem als Startup bietet. Wir profitieren vom Austausch und den Netzwerken, die wir uns u. a. so aufbauen konnten, laufend. Außerdem profitieren wir von einer starken und innovativen bayerischen Wirtschaft und Kunden, die bewusst auf lokale Anbieter setzen, neugierig sind und etwas bewegen wollen. Wir würden uns wieder für München entscheiden. Bedingt meines Wohnsitzes hat sich der Zweitstandort in Wien ergeben.

Munich Startup: Outsourcen oder selber machen?

Dzekson Sedlakovic: Das kommt auf das Thema und auf den Zeitpunkt an. Wir haben zu Beginn der Reise entschieden, die Plattform in München selbst zu entwickeln. Auch, um die volle Kontrolle über die internen Prozesse und die Ergebnisse zu behalten. Dies bietet uns die Möglichkeit, Anpassungen und Änderungen schnell und unabhängig von externen Anbietern sehr agil vorzunehmen. Es gibt aber durchaus Bereiche, wo wir mit Outsourcing starten und bei positiver Beurteilung hinsichtlich langfristigem Bedarf beginnen, dieses Knowhow intern aufzubauen. Wir beurteilen diese Frage bisher, heute und in Zukunft spezifisch und individuell.