Forbes 30 under 30 Europe: 9 Münchner Startups auf den Listen

Das US-Wirtschaftsmagazin Forbes bestimmt Jahr für Jahr junge europäische UnternehmerInnen und InnovatorInnen, die besonderen Einfluss auf die Entwicklung ihrer Branche und darüber hinaus entfalten konnten: Die „30 under 30 Europe“. Unter den 300 Nachwuchstalenten in 10 unterschiedlichen Kategorien findet sich auch eine ganze Reihe MünchnerInnen.

In der Kategorie „Science & Healthcare“ zeichnet Forbes die beiden Gründer Leander Maerkisch (26) und Benedkit Schneider (22) aus. Mit ihrem Startup Floy bieten sie Radiologen Zweitmeinungen über einen auf Künstlicher Intelligenz basierenden virtuellen Assistenten an. Die Software ist in der EU als Medizinprodukt zertifiziert und wird derzeit laut Forbes von über 90 radiologischen Kliniken in Deutschland genutzt.

Auch der 27-jährige Moritz Funk wird als Co-Founder der Wellster Healthtech Group in der Rubrik „Science & Healthcare“ ausgezeichnet. Das Startup betreibt unter anderem die Gesundheitsportale Spring und Mysummer, die sich jeweils an Männer oder Frauen richten und typische Gesundheitsthemen adressieren. Seit seiner Gründung 2019 konnte Wellster bereits 59,5 Millionen Euro Funding einsammeln, zuletzt mit einer Erweiterung seiner Series-B-Runde um 17,5 Millionen Euro.

Auf der 30-under-30-Liste „Retail & E-Commerce“ steht Maximilian Wühr (28), einer der Co-Founder von Finn. Das Startup bietet seinen KundInnen flexible Auto-Abonnements, die alle Nebenkosten wie Steuer, Versicherung, Reifen und Wartung enthalten. Lediglich die Kosten für Treibstoff oder Strom müssen die AbonnentInnen selbst tragen. Im vergangenen Sommer konnte sich das Startup 103 Millionen Euro (110 Millionen Dollar) in seiner Series-B sichern.

4 Münchner Startups in der Kategorie „Manufacturing & Industry“

Für Roman Hölzl (29), Co-Founder von Robco, geht es in die Kategorie „Manufacturing & Industry“. Sein Startup entwickelt kostengünstige Roboter für kleine und mittelständische Unternehmen, mit denen sich wiederholende manuelle Tätigkeiten wie Lasergravur oder Palettierung automatisiert werden können. Zu den Investoren von Robco zählen unter anderem Frank Thelens Investmentfirma Freigeist Capital, zuletzt konnte sich das Startup 13 Millionen Euro sichern.

Ebenfalls zu den 30 under 30 im Bereich „Manufacturing & Industry“ gehört Alexander Genzel (24). Der Co-Founder von Reflex Aerospace entwickelt mit seiner Firma auf die individuellen Bedürfnisse seiner Kunden zugeschnittene Satellitenplattformen. In ihrer Seed-Runde konnte sich die in Berlin und München ansässige Firma sieben Millionen Euro sichern.

Mit dem Ziel, den Übergang der Welt zur nachhaltigen Luftfahrt zu beschleunigen hat Tobias Kahnert (29) das Startup Electric Flytrain mitgegründet. Das Unternehmen entwickelt maßgeschneiderte Lösungen für Flugzeughersteller und ein eigenes Hybrid-Antriebssystem für unbemannte Flugzeuge. Hierfür wird er nun von Forbes mit einem Platz unter den 30 under 30 Europe in der Kategorie „Manufacturing & Industry“ belohnt.

Ein weiterer Eintrag in der „Manufacturing & Industry“-Liste gehört zu den Knowron-Gründern Arturo Buitrago Méndez (29) und Ali Kareem Raja (29). Das KI-Startup entwickelt einen digitalen Assistenten für Servicetechniker, der in Zukunft Handbücher und Serviceberichte ersetzen soll. Erste Investoren konnten die Münchner bereits überzeugen und 1,8 Millionen Euro in ihrer Seed-Runde einsammeln.

Technologie aus München bei den Forbes 30 under 30

Und auch in der Kategorie „Technology“ finden sich Startups aus München. So zum Beispiel Finway mit seinen Co-Foundern Jennifer Dussileck (28) und Csaba Krümmer (29). Das Startup bietet KMU eine zentrale Plattform für ihre Finanzprozesse. Sie soll es Unternehmen ermöglichen, zeitintensive und fehleranfällige manuelle Aufgaben zu eliminieren und ihre Kreditorenbuchhaltung zu digitalisieren. Erst im Februar verkündete Finway den Abschluss seiner Series-A mit 9,2 Millionen Euro (10 Millionen Dollar).

Und auch das neue Startup des Parkhere-Mitgründers Felix Harteneck (29) schafft es auf die Liste. Inplanet entwickelt eine Methode zur Entfernung von CO2 aus der Atmosphäre. Hierzu setzt das deutsch-brasilianische Startup mit Sitz in München auf einen natürlichen Prozess, bei dem Gesteinsmehl auf Äckern in Tropenregionen ausgebracht wird, welches CO2 bindet und zugleich die Äcker düngt. In einer Pre-Seed-Runde konnte das Startup bereits 1,2 Millionen Euro einsammeln.