© Munich Startup

SXSW – Tag 4: Time to say goodbye

Der Interactive-Teil der SXSW geht zu Ende und auch wir nehmen Abschied von Austin. Zeit für ein Fazit: Was bleibt vom texanischen Tech-Festival?

Wenn wir  die vergangenen Tage auf der SXSW Revue passieren lassen, taucht vor dem inneren Auge ein Bild auf: Menschen, die Schlange stehen. Vor den Konferenzräumen, an Messeständen, vor Bars und Restaurants — überall in Austin warten Menschen auf etwas. Häufig kommt es dabei vor, dass der hintere Teil der Schlange nicht mehr eingelassen wird. Die Abgewiesenen verlassen dann meist seelenruhig den Ort des Geschehens. Die Ausgeglichenheit der Amerikaner ist bewundernswert. Die Wenigen in der Schlange, die sich beschweren, sprechen meist nicht Englisch.

„Das Wichtigste ist die Vorbereitung“

Man muss jedoch sagen: Das Warten lohnt sich! Die Qualität der Sessions und der Speaker ist außergewöhnlich. Maria Driesel, CEO und Mitgründerin von Inveox, sagt zu Munich Startup:

„Zum Netzwerken ist die SXSW optimal und die Sessions sind klasse. Ein Highlight war für uns der Vortrag von Joe Biden.“

Der ehemalige US-Vize-Präsident stellte am Sonntag seine Initiative gegen Krebs vor.

Das Gründerpaar von Inveox: Dominik Sievert und Maria Driesel, Foto: Munich Startup
Das Gründerpaar von Inveox: Dominik Sievert und Maria Driesel,
Foto: Munich Startup

Auch Toposens-Mitgründer Tobias Bahnemann zieht ein positives Fazit:

„Die SXSW war bis hierhin eine wirklich spannende Veranstaltung für uns. Wir konnten auch sehr gute Kontakte knüpfen.“

Ob Toposens auch nächstes Jahr wieder zur SXSW kommen wird, kann er momentan noch nicht sagen:

„Es ist viel Zeit, die wir dafür investieren, daher würde eventuell nur noch einer von uns anreisen, obwohl es definitiv eine super Veranstaltung ist.“

Maria Driesel und ihr Mitgründer Dominik Sievert dagegen kündigen an, sicher wieder nach Austin zu reisen. Der Inveox-CTO sagt:

„Das Wichtigste ist die Vorbereitung: Auf welche Sessions will ich gehen und wer ist noch da? Man trifft hier zum Teil Leute, mit denen man sonst nur sehr schwer in Kontakt kommen kann.“

Mit Technik gegen den Hass

Einer der außergewöhnlichen Speaker auf der SXSW ist Jonathan Greenblatt. In einem Gesprächspanel mit dem Chefredakteur des Texas Tribune Evan Smith sprach der CEO der Anti-Defamation League (ADL) – einer der ältesten und wirkungsvollsten Bürgerrechtsorganisation in den Vereinigten Staaten – über die gegenwärtige Explosion von Verbrechen gegen amerikanische Minderheiten, insbesondere Juden. Greenblatt arbeitete zuvor als Berater für Barack Obama.

Instagram

Mit dem Laden des Beitrags akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Instagram.
Mehr erfahren

Beitrag laden

Antisemitismus, so Greenblatt, habe es in den USA immer gegeben. Aber der schnelle Anstieg von Hassverbrechen und Drohungen gegen Juden sei historisch einmalig. Er hält auch die Kommunikation des neuen Präsidenten Donald Trump für einen der Auslöser der Hasswelle: Dieser sei zwar mit Sicherheit kein Antisemit, doch mit seiner Weigerung, auf Hassverbrechen zu reagieren und das Nicht-Erwähnen der Juden im Holocaust-Gedenken adressiere und ermuntere Antisemiten. Als ein Mittel im Kampf gegen den Hass setzt Greenblatt auch auf moderne Technik: Die ADL will den Einsatz von künstlicher Intelligenz und Machine Learning beim Filtern von Hass-Kommentaren im Internet unterstützen.

Gewinner im Interview

Beim Pitch-Wettbewerb im German Haus konnte sich Deoxy bei den Health-Startups durchsetzen. Die Münchner sicherten sich damit 15.000 Euro Medienbudget beim Heise-Verlag. Bei den Wearables konnte sich Antelope aus Nürnberg den Sieg und das Medienbudget holen. Wenn Ihr mehr über Deoxy erfahren wollt, schaut Euch das heutige Video des WERK1 an. Dort spricht Florian Bergmann mit den Gewinnern über die SXSW und die Bayern Munich Party vom Vorabend im German Haus:

https://www.facebook.com/werk1muenchen/videos/790237007790208/

 

Hier findet Ihr die weiteren Artikel aus unserem SXSW-Tagebuch:

SXSW – Tag 1: Wie weird ist Austin?

SXSW – Tag 2: Digitization changes everything

SXSW – Tag 3: Was man in VR nicht sehen möchte