Das Gründungteam von Reverion (v.l.): Felix Fischer (COO & Geschäftsführer), Jeremias Weinrich (CPO), Stephan Herrmann (CEO & Geschäftsführer), Luis Poblotzki (CDO) und Maximilian Hauck (CTO).
© Reverion

8,5 Millionen Euro für Cleantech-Startup Reverion

Das Münchner Startup Reverion entwickelt flexible Kraftwerke, die mit sehr hoher Effizienz Biogas in Strom umwandeln – und diesen Prozess auch umkehren können. UVC Partners, Green Generation Fund, Extantia Capital, Doral Energy-Tech Ventures und der Biomethan-Händler Landwärme geben dem Startup nun 8,5 Millionen Euro.

Die Kraftwerke von Reverion können laut Unternehmensangaben bei der Verstromung von Biogas einen Wirkungsgrad von bis zu 80 Prozent erreichen. Dies erlaube es Betreibern von Biogasanlagen ihre Einnahmen durch dieselbe Menge Biomasse um bis zu 400 Prozent zu steigern. Darüber hinaus haben Kleinkraftwerke die Fähigkeit, auch „rückwärts“ (reversibel) zu laufen. So lässt sich aus einem vorübergehenden Überschuss an Wind- und Sonnenstrom ein erneuerbares Erdgassubstitut oder grüner Wasserstoff erzeugen und speichern. Ein weiterer Vorteil ist, dass Reverions moderne Kraftwerke bei Verwendung von Biogas CO2-negativ betrieben werden können.

Mit den nun eingesammelten 8,5 Millionen Euro plant das Startup seine Produktion von 100 Kilowatt- und 500 Kilowatt-Biogaskraftwerken auszuweiten. Denn die patentierte kohlenstoffnegative Brennstoffzellentechnologie habe bereits zahlreiche Kunden gefunden. Felix Fischer, Mitgründer und COO, erklärt:

„Wir haben bereits Vorbestellungen in Höhe von über 60 Millionen Euro, die wir erfüllen wollen. Unser Ziel ist es, die Gewinnzone zu erreichen, indem wir in die Serienproduktion einsteigen und die Anzahl der ausgelieferten Einheiten schnell skalieren.“

Mit Blick auf die Ziele der EU-Kommission für die Energiewende (Net-Zero-Act) ergänzt Stephan Herrmann, Mitgründer und Geschäftsführer:

„Unsere Technologie adressiert vier der acht aktuell erklärten Ziele: Verbesserung der Energiespeicherung, Ausbau von Elektrolyseverfahren und Brennstoffzellen, verstärkte Nutzung von Biogas und Biomethan sowie Kohlenstoffspeicherung. Wir sind daher zuversichtlich, dass ein schneller und umfassender Markteintritt Deutschland und der EU einen Wettbewerbsvorteil bei der hochflexiblen und kohlenstoffnegativen Energieversorgung verschaffen wird.“

„Die weitere Skalierung der Technologie vorantreiben“

Johannes von Borries, Geschäftsführer bei UVC Partners, sagt:

„Wir haben uns verschiedene Startups in diesem Bereich angeschaut. Das Gründerteam von Reverion hat uns überzeugt, weil es über die letzten Jahre eine herausragende Technologie entwickelt und in einer Pilotanlage erfolgreich getestet hat. Mit unserem großen Netzwerk zusammen mit UnternehmerTUM können wir Partner, Zulieferer und Expertise mit an den Tisch holen, um die weitere Skalierung der Technologie voranzutreiben.“

Die aktuelle Finanzierungsrunde ist bereits die zweite für das erst 2020 gegründete Startup. Bereits im Sommer 2022 konnten die Münchner 7 Millionen Euro vom Berliner Climatetech-Investor Extantia einsammeln. Weitere Investoren sind Landwärme, Doral Tech Ventures, Possible Ventures sowie mehrere Business Angels. Zudem erhält Reverion 12 Millionen Euro an Forschungsmitteln, die für die weitere Entwicklung der Anlagen eingesetzt werden. Das Startup ist eine Ausgründung der Technische Universität München und nahm am Inkubationsprogramm Xpreneurs der UnternehmerTUM teil.

Maximilian Feigl

Maximilian Feigl berichtet seit 2020 über das Münchner Startup Ökosystem. Dabei haben es dem studierten Politikwissenschaftler vor allem Deeptech-Themen angetan.

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