Die Süddeutsche Zeitung hat im Rahmen ihres Wirtschaftsgipfels das Münchner Startup BlueGo als „Gipfelstürmer“ ausgezeichnet. Fünf der sechs Finalisten kommen aus München.
Zum dritten Mal kürt die Süddeutsche Zeitung einen „Gipfelstürmer“. Dieses Jahr geht der Preis nach München an BlueGo. Das 2018 gegründete Startup arbeitet an einer Software, die Tickets für den öffentlichen Nahverkehr automatisch abrechnet. Sobald die Lösung in die App eines lokalen Verkehrsbetriebs integriert ist, ermittelt die BlueGo-Software basierend auf Abfahrts- und Zielhaltestelle den günstigsten Preis und rechnet automatisch ab. Fahrgäste müssen sich dann auch nicht mehr mit dem örtlichen Tarifsystem herumschlagen. Ein Prototyp der Software wird derzeit in Augsburg getestet. Mit den gesammelten Daten könnten Verkehrsbetriebe auch ihre Fahrpläne besser auf die Fahrgäste ausrichten, sagt Gründer Felix Pröhl der Süddeutschen Zeitung.
Münchner Startups dominieren das Gipfelstürmer-Finale
In der finalen Abstimmung zum Gipfelstürmer holte Blue Go fast 30 Prozent der Stimmen. Die Konkurrenz auf dem Berliner Gipfel bestand indes fast ausschließlich aus anderen Münchner Startups. Neben BlueGo konnten sich fünf weitere Jungunternehmen für das Finale qualifizieren:
Das 2016 gegründete Münchner Startup Blickfeld entwickelt und produziert Sensoren zur Erfassung der Umgebung. Diese liefern hochauflösende dreidimensionale Umgebungsdaten für die Automobilindustrie und Robotik.
Hawa Dawa arbeitet an Sensorboxen, mit denen die Luftqualität in Städten in Echtzeit gemessen werden kann. Die dort gewonnenen Daten werden mittels Verfahren des maschinellen Lernens kalibriert, mit weiteren Daten wie Verkehrs- oder Wetterdaten kombiniert und über die KI-gestützte Software-Plattform durch smarte Algorithmen ausgewertet. So entsteht ein flächendeckendes Live-Bild der Luftqualität.
ProGlove entwickelt einen intelligenten Handschuh für Industrie und Lager. Dieser ist mit einem Scanner ausgestattet, der Arbeitsschritte registriert. Zu den Kunden der Münchner gehören BMW, Ikea, Lufthansa und Rewe.
Ebenfalls aus München kommt Userlane. Das Startup stellt Unternehmen ein Navigationssystem für Software zur Verfügung, das es Anwendern erlaubt, jede Software ohne Einarbeitungszeit sofort zu verstehen und zu bedienen. Unternehmen wie die Allianz, die Deutsche Telekom und die LBS sowie öffentliche Einrichtungen wie die Stadt München setzen diese Technologie bereits zur Mitarbeiterschulung ein.
Die Berliner Firma Tandemploy will die Arbeitswelt modernisieren, indem sie Angestellte über eine Software zusammenbringt. Mit einem Matching-Algorithmus können diese dann passende Kollegen für den nächsten Arbeitskreis, einen Mentor oder Jobsharing finden.
Insgesamt haben sich fast 200 Startups aus ganz Deutschland am Wettbewerb beteiligt.