Das Team von Delicious Data.
Foto: Delicious Data

„820.000 gerettete Mahlzeiten“ – Update von Delicious Data

Das KI-Startup Delicious Data will mit Machine Learning und Algorithmen gegen die Lebensmittelverschwendung ankämpfen. Seine Software-as-a-Service-Lösung soll GastronomInnen dabei unterstützen, ihre Einkäufe besser zu planen. Mittels Deep-Learning-Algorithmen analysiert die Software historische Daten der KundInnen und kombiniert diese mit weiteren externen Faktoren wie Feiertagen oder Wetterdaten, um präzise Vorhersagen für die Zukunft zu treffen. Delicious Data wurde 2017 von Jakob Breuninger und Valentin Belser gegründet. Nach erfolgreichen Finanzierungsrunden wie zuletzt im September 2022 wollten wir von dem Münchner Startup im Interview wissen, wie es gerade läuft und an welchen Milestones sie gerade arbeiten.

Munich Startup: Als wir das letzte Mal gesprochen haben, habt Ihr gesagt, dass Ihr mit Eurer Lösung in rund 30 Mensen, Kantinen und Cafeterien vertreten seid. Wie ist der aktuelle Stand?

Delicious Data: In der Zwischenzeit hat sich einiges getan bei Delicious Data. Wir sind stolz, dass wir mit unserer Mission, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren, weiter voranschreiten. Wir haben ein Produkt, das bei unseren Kunden im deutschsprachigen Raum großen Mehrwert schafft und nun schon einige Referenzen am Markt. Mit unseren Absatzprognosen und dem Food Waste Monitoring unterstützen wir große Betriebskantinen, Caterer und Studierendenwerke. Außerdem haben wir mit dem Intelligenten Tagesplaner ein neues Produktfeature gelauncht, mit dem wir uns Bäckereien als neuen Markt erschließen konnten. Insgesamt haben wir damit mittlerweile ca. 1000 Standorte für die Nutzung unserer Software-Lösung zur Reduktion von Food Waste gewinnen können.

Und vor allem haben wir auch einen tollen klimarelevanten Impact mit unseren Kunden erzielt: Seit der Gründung vor 5 Jahren haben wir jetzt 820.000 Mahlzeiten gerettet, was 1000 Tonnen CO2-Äquivalenten und 15 Millionen Hektoliter wirtschaftlichem Wasser entspricht.

„Größte Herausforderung war Corona-Lockdown“

Munich Startup: Welche Hindernisse sind Euch auf dem Weg dahin begegnet?

Delicious Data: Die größte Herausforderung war bisher der Corona-Lockdown. Die Phase als ein Großteil der Kunden schließen musste. Wir haben die Krise genutzt, um unser Produkt weiterzuentwickeln und auch die untertägigen Produktionen besser zu steuern, was für Bäckereiketten, Tankstellenbistros, Cafeterien sehr relevant ist. Damit können Überproduktion und Ausverkäufe noch besser vermieden werden.

Munich Startup: Wie hat sich Eure Lösung weiterentwickelt?

Delicious Data: Wir sind stets im engen Austausch mit den Kunden und orientieren uns an deren Bedürfnissen, um das Produkt noch nutzerfreundlicher zu machen und zu mehr Effizienz und Nachhaltigkeit in den Unternehmen beizutragen.

Zunächst sind wir mit dem Feature Absatzprognosen gestartet und können hier helfen, den Gesamtbedarf für die kommenden Tage und Wochen besser vorauszuplanen und damit genauer einzukaufen. Um noch genauer zu werden und eine weitere Reduktion von unnötigem Food Waste zu erzielen, können wir jetzt auch den Bedarf für den aktuellen Tag über Stunden hinweg genauer kalkulieren und daraus Empfehlungen für die richtige Produktionsmenge berechnen. Damit tragen wir zur Vereinfachung des Arbeitsalltags gerade an Filialstandorten bei, die mit der untertägigen Produktion vor der Herausforderung von Planungsunsicherheiten standen.

Munich Startup: Und wie sieht es finanziell bei Euch aus?

Delicious Data: Neben Umsätzen mit unseren Kunden haben wir nun neues Kapital und weitere Partner mit Know-how für die kommende Wachstumsphase mit an Bord. Beides hilft uns dabei, mit dem Unternehmen schneller zu wachsen.

Chancen für uns: wir können das Team schneller vergrößern, um das Produkt weiterzuentwickeln und mehr Kunden zu gewinnen.

„Wenn man etwas optimiert, dann muss man auch konkret den Wert messen“

Munich Startup: Welche Learnings konntet Ihr im Gründerteam bisher mitnehmen?

Delicious Data: Es gibt eine Vielzahl an Learnings, die wir seit der Gründung gesammelt haben. Eines, das für uns besonders wichtig war: Wenn man etwas optimiert, dann muss man auch konkret den Wert messen. Wir haben zu Beginn nur die Optimierung der Planung betrachtet und versucht, darüber Rückschluss auf Einsparungen an Lebensmittelabfällen zu ziehen, was nicht sehr genau war. Entscheidend war es, die Abfälle direkt zu wiegen und über unser System zu erfassen, was für uns und unsere Partner einen großen zusätzlichen Mehrwert verschafft hat.

Munich Startup: Welche Rolle spielte das Münchner Ökosystem auf Eurem bisherigen Weg?

Delicious Data: München hat ein sehr gutes Startup-Ökosystem, von dem wir schon stark profitieren konnten:

Delicious Data: „Skalieren ist der nächste Step“

Munich Startup: Auf welche Milestones arbeitet Ihr als Nächstes hin?

Delicious Data: Für uns ist es jetzt der nächste Step zu skalieren, indem wir noch schneller weitere Kunden von unserer Mission begeistern und das auch über die Landesgrenzen hinaus.

Im Fokus stehen nun: Internationalisierung, Wachstum des Teams, Optimierung des Produktes, Erschließung Marktsegmente LEH (Lebensmitteleinzelhandel, Anm d. Red.) und Bäckereien.


Wer Delicious Data treffen will, der kann sich jetzt kostenfrei für die Veranstaltung „Startup trifft Handwerk“ am 19.10. anmelden.

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