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Invest in die Zukunft des Klettersports – 7 Fragen an Auroco

Klettern auch ohne menschlichen Partner? Das ermöglicht die Hightech-Klettersicherung der Auroco GmbH, entwickelt in München. Wir haben bei  Mitgründer Jan nachgefragt, was der smarte Kletterpartner kann und wie das Geschäft läuft.

1.      Wer seid Ihr und was macht Ihr? Stellt Euch und Euer Produkt bitte kurz vor!

Wir sind Florian (33, Mechatronik Studium) und Jan (37 Jahre, BWL) von Auroco.

auroco Gründer
Die Gründer Jan (links) und Florian von Auroco ©AUROCO Matthias Gravelmann

Unser Startup stellt die erste vollautomatische Klettersicherung der Welt her. Florian hat das Konzept für unser Produkt – das EPIC (Electronic Partner for Individual Climbing)  – in seiner Diplomarbeit entwickelt. Kennengelernt haben wir uns über einen Bekannten.

Florian hat jemanden gesucht, der sich um die Zahlen und den erfolgreichen Markteintritt kümmert. Ich war von der Idee begeistert und dann haben wir gemeinsam die Auroco GmbH in München gegründet.

2.      Aber das gibt’s doch schon längst!

Klettersicherungen gibt es viele – und auch viel Diskussion darüber, welches System nun wirklich sicher ist. Das EPIC ist ein Sicherungssystem für Kletterer, das den Vorstieg, den Nachstieg und das Abseilen mechatronisch über eine Box und eine Fernbedienung steuert. Als erstes Gerät weltweit ermöglicht es risikofreies Klettern ohne Sicherungspartner.

Der Kletterer trägt die Fernbedienung und einen Beschleunigungssensor mit sich. Registriert der Sensor einen Sturz, wird binnen 30 Millisekunden das Bremssignal an die Basis gefunkt, spätestens nach einem Meter greift die Seilbremse. Dieses System ist weltweit einmalig.

Wer sich nicht so ganz vorstellen kann, wie das System von Auroco funktioniert — das Video zeigt es nochmal:

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3.      Was war Eure bisher größte Herausforderung?

Das härteste Jahr war 2014 wegen der DEKRA-Zertifizierung. Ein sicherheitsrelevantes Gerät muss natürlich auf Herz und Nieren geprüft werden, und zwar Mechanik, Elektronik und Software. Bei einer echten Innovation wie unserem EPIC kommt hinzu, dass noch gar keine Kategorie mit zugehöriger Norm existiert. Wir mussten uns also auf einen Cocktail aus verschiedenen Normen einstellen, für den es keine Erfahrungswerte gab. Daher die grauen Haare bei Flo und mir!

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4.      Butter bei die Fische: Wie läuft das Geschäft?

Letztes Jahr haben wir über 270.000 Euro Umsatz gemacht. EPIC hat sich bereits in der Industrie etabliert, wo wir 100 Stück an Skylotec verkauft haben. Jetzt steht der nächste große Schritt an: wir möchten EPIC im Klettersport etablieren.
 
5.      Was bedeutet München für Euch?

München hat zum einen eine starke Startup-Szene mit guten Entwicklungsmöglichkeiten für Gründer. Viele unserer Premium-Lieferanten sind in München und Umgebung und wir hoffen auch darauf, hier Top-Ingenieure für Auroco rekrutieren zu können.

Zum anderen sind viele Münchner begeisterte Kletterer – nicht zuletzt wegen der Nähe zu den Bergen. Für uns persönlich bietet die bayerische Großstadt einfach ein angenehmes Leben!

Auroco Klettersicherung
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6.      Wie wird Euer Startup zum nächsten Unicorn? Oder sehen wir uns bald auf der Epic Fail Night?

Es geht gerade erst richtig los! Wir planen mit dem Geld aus der Crowdinvesting-Kampagne das EPIC ständig zu erweitern und zu optimieren. Wir werden eine Sprachsteuerung sowie eine Smartphone-App entwickeln, die die gekletterten Kilometer, die Geschwindigkeit, Höhenmeter, Energieverbrauch, Sturzhöhe, Sturzanzahl und die Belastungswerte auswertet. Diese Daten können dann über soziale Medien geteilt werden. Außerdem soll es weitere intelligente Kletter-Hardware geben, wie zum Beispiel sensorüberwachte Karabiner.

7.      Wandern oder Biergarten?

Samstags wandern, Sonntags Biergarten! Da schließen wir ungern etwas aus, denn für Münchner gehört einfach beides dazu. Die Bergnähe nutzen wir gerne am Wochenende, aber Biergarten muss auch sein. Leute aller Schichten sitzen im Schatten und trinken Münchner Bier, einen Platz findet man immer. Ein geniales Konzept!