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B42: Eine App für den Amateur-Fußball

Egal ob Profi oder Amateur – das richtige Training ist nicht nur für den Erfolg, sondern auch für die eigene Gesundheit entscheidend. Das Startup B42 möchte dazu beitragen, dass Amateur-FußballerInnen neues Leistungsniveau erreichen und nach Verletzungen wieder schneller auf dem Platz stehen können. B42-Gründer Andreas Gschaider stellt sich unseren 7 Fragen.

B42-Gründer und unser Interviewpartner: Andi Gschaider. (Foto: B42)

Munich Startup: Wer seid Ihr und was macht Ihr? Stellt Euch und Euer Produkt bitte kurz vor!

Andreas Gschaider: Unsere App bietet Amateur-Fußballern und -Fußballerinnen Trainings- und Reha-Programme sowie Expertise im Bereich Sportlerernährung. Unsere Programme ermöglichen ihnen, ihr Spiel auf ein neues Leistungsniveau zu heben. Und im Verletzungsfall bieten wir spezielle Reha-Programme, damit die Sportler jeden Tag zuhause an ihrem Comeback feilen und schneller wieder auf dem Platz stehen können. Das alles haben wir in enger Zusammenarbeit mit renommierten Sportärzten, Trainern und Physiotherapeuten entwickelt. 

Die Idee zu dieser App hat sich schrittweise ergeben. Ich war selber lange leidenschaftlicher Amateur-Fußballer und habe genau so etwas immer gesucht. Irgendwann war ich, nach vielen Gesprächen und Überlegungen, so überzeugt, dass ich meinen Job als Hauptkommissar aufgegeben hab. Ich habe nach und nach ein Team aufgebaut und hatte dabei großes Glück, auf tolle Talente und Persönlichkeiten zu stoßen. Wir sind zwischenzeitlich zehn Leuten und bieten heute die beste Fußball-Trainings-App auf dem Markt. 

Feedback aus dem Profi-Bereich

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst! 

Andreas Gschaider: Sollte man meinen, ist aber nicht der Fall. Heute weiß ich auch warum. Es ist unglaublich anspruchsvoll Programme zu entwickeln, die Amateur-Fußballer in allen Bereichen nach vorne bringen: Kraft, Athletik, Schnelligkeit, Ausdauer. Und auch die Reha-Programme müssen perfekt austariert werden. Hierzu haben wir mit renommierten Physiotherapeuten und Sportärzten zusammengearbeitet. Aber die Arbeit hat sich gelohnt: Apple hat uns vor ein paar Wochen unter ihren Lieblings-Apps im App Store gelistet. Und auch von Jerome Polenz, der mit Thomas Broich die U15 von Eintracht Frankfurt trainiert, haben wir super Feedback bekommen. Sie arbeiten mit der App und sind wie der Athletiktrainer des Teams absolut überzeugt. Die beiden sind also nicht nur gute TV-Experten bei der ARD, sondern haben auch Ahnung von Fußball-Apps. 

Munich Startup: Was war Eure bisher größte Herausforderung? 

Andreas Gschaider: Ich würde nicht von der einen “größten Herausforderung” sprechen. Es sind immer wieder neue, kleine Herausforderungen, wie die Suche nach neuen Mitarbeitern und das Setzen der richtigen Prioritäten, beispielsweise bei der App-Entwicklung. Oder bei andauernder Budgetknappheit bestmöglich und effizient zu wirtschaften und gleichzeitig die richtigen Partner zu finden. Als Gründer bist du immer wieder mit neuen Themen konfrontiert, mit denen du dich vorher nie auseinandersetzen musstest. Aber ich mag Herausforderungen und glaube, so schlecht haben wir das als Team bisher gar nicht gemacht. 

Bereits über 70.000 Downloads von B42

Munich Startup: Wie läuft das Geschäft?

Andreas Gschaider: Wir sind aktuell sehr happy. Die App wurde über 70.000 Mal heruntergeladen und die Bewertungen im Apple- und Google Play-Store übertreffen mit 4,8 von 5 möglichen Sternen unsere kühnsten Erwartungen. Die Umsätze entwickeln sich kontinuierlich nach oben. Und das alles ist der Arbeit von nur einem Entwickler und einem kleinen Team zu verdanken. Wir wissen von vielen Rückmeldungen, dass unsere Programme funktionieren, aber es gibt noch viel zu tun. Im nächsten Schritt muss es daher darum gehen, Reichweite zu generieren und gleichzeitig die App um wichtige Funktionalitäten zu erweitern. Dafür suchen wir übrigens gerade weitere Entwickler. 

Munich Startup: Was bedeutet München für Euch?

Andreas Gschaider: Der größte Teil unseres Teams kommt aus Bayern und wohnt in München. Ich denke, dass ich für das Team sprechen kann, wenn ich sage, dass wir alle diese Stadt und ihre Lebensqualität zu schätzen wissen. Und natürlich ist München ein toller Standort, um Kontakt zu knüpfen, neue Mitarbeiter zu finden und Inspirationen für die nächsten Schritte zu bekommen. Ich persönlich wohne allerdings in Velden in Niederbayern und pendle in unser Münchner Büro. Das Leben auf dem Land hat auch seine Vorzüge, aber bei den eben beschriebenen Punkten wird es da eher schwierig. Meine Frau ist allerdings Münchnerin und ich musste nie von den Vorzügen dieser Stadt überzeugt werden. 

Munich Startup: Wie wird Euer Startup zum nächsten Unicorn? Oder sehen wir uns bald auf der Epic Fail Night? 

Andreas Gschaider: Ich bin immer bescheiden geblieben und weiß durchaus, wie viele Startups scheitern. Ich sehe aber auch, dass zwischenzeitlich schon Profi-Teams auf uns zukommen, Apple von unserer App überzeugt ist und die Bewertungen fast durchgehend hervorragend sind. Darüber hinaus haben wir ein total kompetentes und harmonisches Team. Und dazu einen absoluten Voll-Profi als Investor und Berater, der diesen Markt kennt wie kein zweiter. Der Bedarf für das was wir tun, ist da. Und ich bin absolut überzeugt, dass wir mit B42 auf einem guten Weg sind. Aber wir wissen auch, dass wir Fehler machen und jeden Tag Vollgas geben müssen. Selbstläufer gibt es eher selten. 

„Kurzfristig Geld zu machen war nie mein Antrieb“

Munich Startup: Schneller Exit oder langer Atem? 

Andreas Gschaider: Definitiv langer Atem. Wir arbeiten bei B42 wegen unserer Leidenschaft für den Fußball. Es geht darum, etwas Langfristiges und Nachhaltiges aufzubauen und nicht darum, etwas schnell hochzuziehen, um es dann kurzfristig zu Geld zu machen. Das war nie mein Antrieb. Ich will, dass wir den Amateur-Fußball besser machen – zum einen aus sportlicher und trainingswissenschaftlicher Sicht und zum anderen sind wir uns auch der enormen gesellschaftlichen Bedeutung des Fußballs bewusst. Wir wollen den Fußball als gesellschaftliche Kraft stärken, beispielsweise, indem wir uns klar gegen Rassismus positionieren.