© Stan Petersen / Pixabay

Agtech: Neue Lösungen für die Landwirtschaft

In Folge 22 des Munich Startup Podcasts werfen wir einen Blick auf die Münchner Startups, die mit neuen Lösungen die Landwirtschaft ins 21. Jahrhundert katapultieren. Und im zweiten Teil geht es um Happybrush, die 4 Millionen Euro schwere Series-A-Finanzierung des Startups sowie den daran beteiligten Investor Haniel.

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Ertrag, Effizienz und Rentabilität mit Agtech verbessern

Agtech, Agritech, Agrartechnologie – der Einsatz von Technologie in der Landwirtschaft, im Gartenbau und in der Aquakultur hat mehrere Namen. Doch dahinter verbirgt sich immer dasselbe Ziel: Ertrag, Effizienz und Rentabilität verbessern und ökologische und ethische Herausforderungen meistern. Wir starten mit dem Thema ab Minute 2:50.

Der Markt dafür in Deutschland ist groß. Denn die Landwirtschaft der Bundesrepublik hat laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft 2019 eine Wertschöpfung von 21 Milliarden Euro erreicht. Agtech ist dabei ein starker Wachstumsmarkt: Statista gibt an, dass Agtech allein in Europa im vergangenen Jahr einen Marktwert von 2,5 Milliarden Dollar erreicht hat. Bis 2025 soll er sich auf bis knapp 6 Milliarden Dollar mehr als verdoppeln.

Hof und Forst im Blick

Münchner Startups wie Agrando sind mit ihren Lösungen Teil dieses Marktes. Das Jungunternehmen hat eine Handelsplattform entwickelt, mit der Landwirte Produkte wie Saatgut, Dünger oder Futtermittel bei Händlern anfragen, Angebote vergleichen und Aufträge zentral dokumentieren können. Das beste Angebot kann dann über die Plattform per Klick beauftragt werden. Aber auch den Händlern und Herstellern verspricht Agrando Vorteile. Wie das Startup arbeitet und wer dahinter steckt erfahrt ihr ab Minute 3:50.

Die Forstwirtschaft zählt ebenfalls zum Bereich Agtech, und das Startup FoldAI (ab Minute 6:35) hat für die Forstverwaltung eine IoT-Lösung entwickelt. Mit Sensoren, die direkt an Bäumen angebracht werden, misst das Startup zentrale Werte wie die Luft- und Lichtqualität, CO2-Gehalt, Luftfeuchtigkeit sowie die biologische Vielfalt vor Ort. So kann das System Waldbedrohungen nicht nur erkennen, sondern auch deren Entstehung und Entfaltung vorhersagen. Die Lösung kann aber auch in Städten zum Einsatz kommen und die Verkehrsplanung unterstützen.

Agtech in der Tierzucht

In der Tierzucht wiederum lösen Startups spezielle Probleme wie etwa die des sogenannten Kükenschredderns. Hier werden männliche Küken von Rassen, die für das Eierlegen gezüchtet werden, nach dem Schlüpfen getötet – entweder geschreddert oder vergast –, weil sie nicht als Masttiere geeignet sind. Das Münchner Startup Orbem nutzt die Magnetresonanztomographie, um dies zu verhindern. Ab Minute 9:00 erfahrt ihr, wie das Startup dabei vorgeht und welche Institutionen es fördern.

Einen anderen Aspekt der Tierzucht, nämlich die Futtermittelproduktion, will Farminsect revolutionieren (ab Minute 13:00). Das Startup hat eine automatisierte Maschinenanlage entwickelt, mit deren Hilfe Landwirte selbst Futterinsekten züchten können. Dabei nutzt das System Erntereste oder Überbleibsel aus der Lebensmittelproduktion. Auf diese Weise können die Landwirte selbst Proteinfutter herstellen anstatt auf importiertes Soja oder Fischmehl zurückgreifen zu müssen.

Lösungen für den Endverbraucher

Dass Agtech-Lösungen nicht zwingend B2B-Modellen folgen müssen, zeigen die letzten beiden Beispiele, die wir im Podcast behandeln. Nearbees (ab Minute 17:05) zum Beispiel bringt lokale Bienenhalter und Endverbraucher mit seiner Online-Plattform zusammen. Dort können die Verbraucher nach lokalem Honig von registrierten Imkern suchen und ihn sich per Post nach Hause liefern lassen. Die Plattform will damit nicht nur den Bienenhaltern – die die Imkerei meist nur als Hobby betreiben – bei der Vermarktung ihrer Produkte helfen, sondern auch einen Beitrag gegen das Bienensterben leisten.

Agrilution wiederum richtet sich ausschließlich an den Endkunden und bietet diesem mit dem „Plantcube” ein vollautomatisiertes Gewächshaus im Kühlschrank-Format an. Mit dem können sich die Nutzer zu Hause Gemüse, Salat und Kräuter aus Saatmatten selbst ziehen. Ab Minute 22:00 zeichnen wir den Werdegang des Startups nach, bis es Ende 2019 nach einer Insolvenz von Miele übernommen wurde.

Happybrush und der Investor Haniel

Im zweiten Teil des Podcasts (ab Minute 28:55) geht es dann um schöne Zähne und Geld. Denn das Münchner Startup Happybrush hat über seine aktuelle Series-A-Finanzierungsrunde 4 Millionen Euro einsammeln können. Das Geld kommt von der BayBG und diversen Business Angels aus den vorherigen Finanzierungsrunden, darunter der Tier-Mobility-Mitgründer Julian Blessin, Dennis Schmoltzi von Emma Matratzen sowie Carlo Kölzer, Vorstandsmitglied der Deutschen Börse. Ebenfalls als Investor dabei ist die VC-Firma Haniel, die wir Euch genauer vorstellen.