Digitalindex: Geschäftsklima in der Digitalbranche erreicht Allzeit-Hoch

Die deutsche Digitalwirtschaft kommt kraftvoll aus der Corona-Krise: Der Digitalindex von Bitkom und Ifo-Institut erreicht mit 40,5 Punkten einen Rekordwert. Der Bitkom erwartet für dieses Jahr 40.000 neue Arbeitsplätze in der Branche.

Gegenüber dem Mai steigt der Bitkom-Ifo-Digitalindex um 5,9 Punkte – den höchsten Wert seit Beginn der Erhebung im Januar 2006. Das Konjunkturbarometer bildet sich aus dem geometrischen Mittel der Werte für die Geschäftslage und die Geschäftserwartungen in der Digitalbranche. Die tatsächliche Geschäftslage steigt in nur einem Monat um 7,0 Punkte von 40,6 auf 47,6 Punkte. Die Geschäftserwartungen für die nächsten 6 Monate wächst um 4,7 Zähler von 28,8 auf 33,5 Punkte.

„Das Wachstum im Kern der digitalen Wirtschaft ist so stark wie seit 20 Jahren nicht mehr und die Umsätze liegen deutlich über dem Vorkrisenniveau“,

sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. Besonders erfreulich sei die positive Entwicklung im Arbeitsmarkt, so Berg:

„In diesem Jahr wird die Bitkom-Branche in Deutschland voraussichtlich wieder über 40.000 zusätzliche Jobs schaffen und damit 1,27 Millionen Menschen in Deutschland beschäftigen.“

Auch im kommenden Jahr stehen die Zeichen auf Wachstum: 2022 legt der Markt laut Prognose um voraussichtlich 3,4 Prozent auf 184,3 Milliarden Euro zu. Die Zahl der Arbeitsplätze in der Branche könnte zugleich erstmals auf über 1,3 Millionen ansteigen.

„Neben den Rekordwerten gibt es aber auch Unsicherheiten“,

sagt Berg.

„Das Auftreten neuer Corona-Varianten, eine mögliche vierte Welle, der ungewisse Ausgang der Bundestagswahl im Herbst und auch der anhaltende Mangel an Halbleitern machen die aktuelle Lage fragil und es bleibt konjunkturell spannend.“

„Corona-Krise hat gezeigt, dass flexibles Arbeiten die Qualität der Arbeitsergebnisse nicht schmälert“

Gefragt danach, wie lange sie noch mit Einschränkungen des öffentlichen Lebens im Zuge der Corona-Pandemie rechnen, geben die Digitalunternehmen ebenso wie die Unternehmen der Gesamtwirtschaft übereinstimmend einen Zeitraum von rund sechs Monaten an. Es finden sich in den Bitkom-Befragungen jedoch einige Unterschiede zwischen der digitalen und der allgemeinen Wirtschaft: So ist derzeit noch gut jedes fünfte deutsche Unternehmen auf Kurzarbeit angewiesen. Bei den Digitalunternehmen sind es nur noch 9 Prozent.

Fast zwei Drittel der Beschäftigten in der ITK-Branche arbeiten derzeit noch ganz oder teilweise im Homeoffice. In der Gesamtwirtschaft sind es mit 28 Prozent nicht einmal halb so viele. Etwas mehr als die Hälfte der Berufstätigen möchte auch nach der Pandemie ganz oder teilweise im Homeoffice arbeiten.

„Die Corona-Krise hat gezeigt, dass flexibles Arbeiten die Qualität der Arbeitsergebnisse nicht schmälert – im Gegenteil. Unabhängig von Zeit und Ort zu arbeiten, kann allen Seiten Vorteile bringen“,

so Berg.

„Ein Großteil der Digitalunternehmen hat diese Vorteile erkannt und nutzt sie auch ohne gesetzliche Vorgaben.“