Geschäftsklima in der Digitalbranche erholt sich

Nachdem das Geschäftsklima im März aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine eingebrochen ist, hat sich die Lage der Digitalbranche im April spürbar verbessert. Die Geschäftslage ist so gut wie zuletzt im Mai 2019.

Der Bitkom-Ifo-Digitalindex misst sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die zukünftigen Geschäftserwartungen in der Digitalbranche und ermittelt daraus ein kombiniertes Geschäftsklima. Der Digitalindex stieg im April um 8,9 auf 26,0 Punkte und nähert sich damit dem Niveau von vor dem Ausbruch des Ukrainekriegs an. Auch die Geschäftserwartungen haben sich deutlich verbessert und drehen von -4,1 auf 5,5 Punkte zurück ins Plus. Das bedeutet, dass die Mehrheit der Unternehmen für das kommende halbe Jahr nicht mehr von einer rückläufigen, sondern positiven Auftragsentwicklung ausgeht. Die aktuelle Geschäftslage sieht weiterhin rosig aus. Der entsprechende Index steigt von 39,8 auf 48,5 Punkte. Zuletzt lag dieser Wert vor drei Jahren, also lange vor Ausbruch der Pandemie, höher als im April 2022.

Bitkom-Präsident Achim Berg kommentiert die Entwicklung:

„Der russische Angriffskrieg und die Folgen der Sanktionspolitik belasten die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und verstärken die ohnehin schon großen Schwierigkeiten mit unterbrochenen Lieferketten, verlangsamtem Wachstum und schnell steigender Inflation. Aber im Vergleich zur Gesamtwirtschaft steckt die Digitalbranche diese Belastungen sehr viel besser weg. Die Geschäfte laufen gut und auch für die nähere Zukunft sind die Unternehmen nach dem Schock im Februar nun wieder zuversichtlich.“

Geschäftsklima in der Gesamtwirtschaft wieder im positiven Bereich

Die Digitalbranche plant, weitere Angestellte einzustellen, der Index der Beschäftigungserwartungen steigt um 5,1 Punkte auf 35,3 Punkten. Außerdem erwarten Unternehmen aus der IT- und Kommunikationsbranche weiterhin steigende Preise. Der Preisindex legt um 5,1 auf 42,7 Punkte zu.

Auch das Geschäftsklima in der Gesamtwirtschaft hellt sich auf und steigt um 2,3 Punkte auf nun 0,7 Punkte. Die Geschäftslage verzeichnet ein leichtes Plus von 0,3 Punkten und rangiert bei 21,5 Punkten. Die Geschäftserwartungen legen um 3,9 Punkte zu, liegen aber mit -18,2 Punkten weiter deutlich im negativen Bereich.