Urgestein im 3D-Druck – 7 Fragen an… 3dDinge!

Sieben Fragen, sieben Antworten. Munich Startup im Gespräch mit Nils Hitze von 3dDinge, einem Fullservice 3D-Druck- und Fabbing-Unternehmen.

1. Wer seid Ihr? Stellt Euch bitte kurz vor!

Der Techniker: Nils Hitze – Gentleman, Nerd, Maker und Urgestein in der deutschen 3D-Druck-Szene.

Der Architekt: Dr. Levin Brunner – Solution- und Enterprise-Architekt und Berater.

Der Mann der Zahlen: Christian Lerch – langjähriger Unternehmer und Berater im Bereich Prozessmanagement.

2. Mit welchem Produkt wollt Ihr die Welt verändern?

Den meisten sind wir vermutlich noch bekannt – aus den Zeiten, als wir die Maki-Box als einen der allerersten Sub500€-3D-Drucker in Deutschland eingeführt haben. Ursprünglich wollten wir damit den 3D-Druck zu vielen Privatpersonen nach Hause bringen. Mittlerweile hat sich das Marktumfeld aber geändert. Das Maker-Movement hat stark an Breite gewonnen und mittlerweile ist 3D-Druck bei technisch interessierten Privatpersonen angekommen.

Wir sehen nun den Bedarf von 3D-Druck viel eher im Bereich der kleinen und mittelständischen Unternehmen. Genau dieser Zielgruppe, den KMUs, bieten wir jetzt Dienstleistungen im Bereich des 3D-Drucks an.

3. Aber das gibt’s doch schon längst!

Es kommt sehr stark auf die Art der 3D-Dienstleistung an. Unser Fokus liegt nicht auf z.B. dem Ausdruck von Gegenständen oder der Reparatur von 3D-Druckern. Vielmehr bieten wir ein umfassendes Wissen im Bereich der Technik als Prozessverständnis. Erst so können optimale Anwendungsfälle des 3D-Drucks in Unternehmen evaluiert und umgesetzt werden. Denn es ist nicht immer offenkundig, wie genau der 3D-Druck moderne Produktions- und Dienstleistungsprozesse optimiert.

Es geht dabei schließlich nicht darum, einen 3D-Drucker bei einem Mittelständler aufzubauen, sondern die Technologie in den Wertschöpfungsprozess mit aufzunehmen. Selbst mit dem aktuellen Stand der Technik ist die Lösung meist nicht „Wir stellen unser Produkt als 3D-Druck her“, sondern viel häufiger geht es darum, Lagerhaltung zu minimieren, Komplexität zu reduzieren oder Zwischenschritte in der Herstellung zu beschleunigen.

4. Was war Eure bisher größte Herausforderung?

Der Handel mit 3D-Druckern lief ursprünglich recht gut. Insbesondere als wir Deutschlands ersten Offline-Store als Pop-Up Store am Viktualienmarkt betrieben haben, haben wir schnell an Bekanntheit gewonnen. Seit ca. einem Jahr sind die Margen im Bereich des Handels von 3D-Druckern allerdings rasant geschrumpft, da 3D-Drucker in das Sortiment von etablierten Hardware-Geschäften wie Elektronik- und Baumärkten Einzug gehalten haben. Das hat uns als Spezialanbieter natürlich ordentlich das Geschäft verhagelt.

5. Butter bei die Fische: Wie läuft das Geschäft?

Dementsprechend können wir hier zwar noch Umsätze, aber keine Gewinne mehr erzielen. Einen weitere Unsicherheit im Hardwarevertrieb stellt die Lagerhaltung bei gleichzeitiger Währungsschwankung mit dem US-Dollar dar. Wir haben hier schon wegen starken Schwankungen teilweise überraschende Verluste erlitten. You live you learn. Im unserem neuen Tätigkeitsfeld erschließen wir jetzt einen neuen Markt, weg von  B2C, hin zu B2B. Auch das ist natürlich wieder viel Arbeit und ein steiniger Weg. Aber langfristig sehe ich hier viele mehr Chancen.

6. Was bedeutet München für Euch?

Auf der einen Seite viele Maker und viel High Tec. Auf der anderen Seite viele Mittelständler – teilweise noch mit recht klassischen Industrieprozessen. Also noch viel zu tun für uns. Leider gibt es dann auch noch die hohen Mietpreise, die das Leben für Startups und Maker nicht gerade leicht machen.

7. Steckerlfisch oder Schweinshaxn?

Im Sommer im Biergarten natürlich Steckerfisch. Aber jetzt im Winter eher Schweinshaxn und einen gscheidn Knödl!