Die internationale Beratungsgesellschaft Deloitte untersucht Deutschlands Digitalstandorte. Auf Platz eins: München, gefolgt von Berlin, Hamburg, Köln und Stuttgart. Bewertungskriterien der Studie sind neben dem Angebot an Fachkräften die Innovationskraft und Attraktivität der Städte.
Die aktuelle Studie von Deloitte interessiert sich für die digitalen Wirtschaftsstandorte in Deutschland. Zunächst erstellten die Berater ein Ranking deutscher Städte in drei Kategorien. Dafür untersuchte Deloitte 14 Indikatoren wie die Stärke der IT-Industrie, digitale Unternehmensgründungen, den Pool an IT-Fachkräften oder die Anziehungskraft auf Unternehmen und Studenten. Im zweiten Schritt berechneten sie daraus den Gesamtsieger: München.
Talente, Innovationen und Attraktivität
In der Kategorie Talente belegt die Landeshauptstadt die nationale Spitzenposition. Hier fließen neben dem allgemeinen Bildungsstand in den Städten das Niveau und die Dynamik der Beschäftigung im IKT-Sektor sowie das Angebot an IT-Fachkräften ein. Die Studie betont die gute Vernetzung von IT-Unternehmen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen und die Qualität der Ausbildung in München. Auch, dass viele ausländische IT-Unternehmen ihren Sitz in München gewählt haben, werten die Autoren positiv.
Bei der Innovationskraft führen Berlin, Hamburg und München das Ranking an. Die Hansestadt liegt in den Bereichen Forschungsinstitute und IKT-Unternehmen vor der Isarmetropole, während München eine höhere IKT-Gründungsintensität aufweist.
Einen Attraktivitätsindex der Städte ermitteln die Studienautoren auf Basis einer Befragung von Studenten und Unternehmen. Bei diesem „weichen“ Standortkriterium belegt München den zweiten Platz nach Hamburg und vor Frankfurt.
„Digitale Standortfaktoren entscheiden im internationalen Konkurrenzkampf“
In der Gesamtwertung erzielt München 94,1 Punkte, Berlin liegt mit 88,1 knapp vor Hamburg mit 88,0. Alexander Börsch, Leiter Research bei Deloitte, betont die Bedeutung der Digital Economy für die wirtschaftliche Entwicklung vor Ort:
„Im internationalen Konkurrenzkampf entscheiden über alle Branchen hinweg immer stärker digitale Standortfaktoren – vor allem die Anzahl hochqualifizierter Arbeitnehmer“,
Für Börsch essentiell: Die Zusammenarbeit von Forschung, Unternehmen und Startups:
„Generell ist eine enge Vernetzung von Forschungseinrichtungen, Hochschulen sowie Unternehmen unbedingt erforderlich. Nur Städte mit starken regionalen Innovationsnetzwerken bleiben langfristig wettbewerbsfähig.“
Hier ist München bereits gut aufgestellt. In der bayerischen Landeshauptstadt finden regelmäßig hochkarätige Netzwerkveranstaltungen statt: So kommen Ende Februar Startups, Unternehmer und Wissenschaftler bei MUST – The Munich Summit 2016 zusammen. Ein vielfältiges Veranstaltungsangebot unterstüzt die Münchner Szene dabei, sich zu vernetzen. Der kürzlich angekündigte Bau eines Gründer- und Innovationszentrums in der Münchner Innenstadt wird der Gründerszene zusätzliche Impulse geben.
Eine Zusammenfassung der Ergebnisse sowie die vollständige Studie finden sich online zum Nachlesen.