Risikokapital auf Rekordhoch

Die globale VC-Szene ist auf Rekordkurs: In den ersten neun Monaten 2018 floss weltweit bereits mehr Risikokapital an Unternehmen als im gesamten Vorjahr. 

Geldgeber investierten im bisherigen Jahr 2018 weltweit 183 Milliarden US-Dollar in Unternehmen, so die aktuelle Ausgabe einer Untersuchung der Unternehmensberatung KPMG. Auch im Vergleich der einzelnen Quartale seit Beginn der Untersuchung im Jahr 2010 zeigt sich der Höhenflug der Risikokapital-Investitionen: Die drei Quartale 2018 führen das Ranking der höchsten VC-Summen pro Quartal an.

Die Untersuchung zeigt auch, dass der Trend zu großen Deals mit einem Fokus auf Late-Stage-Investments anhält. KPMG-Partner Stefan Kimmel sagt:

„Viele Investoren haben ihr Augenmerk im dritten Quartal auf Startups in den Bereichen Healthcare, Biotech, Logistik, Essensauslieferung und AgrarTech gelegt. Wir beobachten aber auch ein wachsendes Interesse an jungen Unternehmen, die, mit ihren Angeboten versuchen, Branchengrenzen zu verwischen. Uber beispielsweise hat in die Fahrrad- und Scooter Sharing-Firma Lime investiert.“

Celonis und 17 weitere Einhörner

Die hohen Investments führen auch zu einer ganzen Menge neuer „Einhörner“, also Unternehmen mit einer Bewertung von mehr als einer Milliarde US-Dollar. Allein im vergangenen Quartal schafften weltweit 18 Firmen den Sprung durch die Milliardenschallmauer, darunter das Münchner Startup Celonis. Ende Juni erreichten die Process-Mining-Spezialisten nach einem Investment   in Höhe von 50 Millionen Dollar eine Milliardenbewertung. Dieses Investment wird in der KPMG-Studie offenbar zum dritten Quartal gerechnet. KPMG-Partner Tim Dümichen sagt:

„Bemerkenswert ist im dritten Quartal auch das leichte Wiederaufleben der IPOs. An die Börse gingen unter anderem der Ticketanbieter Eventbrite, der Elektroautoanbieter Nio und der Smartphone-Hersteller Xiaomi – wenn auch mit sehr unterschiedlichem Erfolg. Insgesamt sind das aber ermutigende Zeichen für Investoren.“