Alphazirkel unterstützt Kooperationen zwischen Gründern und etablierten Mittelständlern. Wir haben mit dem Geschäftsführer des Netzwerks, Dr. Albert Michael Geiger, gesprochen. Hier erklärt er, wie Mittelstand und Startups zusammengebracht werden — und welche Jungunternehmen in diesem Zusammenhang besonders interessant sind.
Dr. Geiger, erzählen Sie uns doch kurz, was Alphazirkel ist.
Alphazirkel ist ein gemanagtes Netzwerk von über 5.000 Familienunternehmen. Von München aus sind wir in die ganze Welt vernetzt und ermöglichen auf diese Weise Familienunternehmern den Erfahrungsaustausch untereinander über Grenzen und Kulturen hinweg. Wir veranstalten regelmäßig Unternehmensabende, meist im Palais Montgelas.
Berührungsängste sind immer noch weitverbreitet
Warum wollen Sie die bei Ihnen organisierten Familienunternehmen jetzt auch mit Startups vernetzen?
Unter unseren Mittelständlern sind Berührungsängste mit Startups noch immer weitverbreitet, da möchten wir gegensteuern. Vor allem aber handelt es sich hier um eine strukturelle Aufgabe: Der Aufbau und die Organisation von Familienunternehmen, die manchmal schon in der vierten oder fünften Generation existieren, eignen sich meist nicht von vorneherein besonders gut für Kooperationen mit Gründern. Zudem sehen wir eine Menge Ansatzpunkte, wenn es um die Bewältigung des Arbeitskräftemangels geht. Denn mit ihren wenig hierarchischen Strukturen ziehen Startups heute genau die Mitarbeiter an, die unseren Familienunternehmen fehlen.
Wie wollen Sie diese Vernetzung angehen?
Wir organisieren — vornehmlich in München — Events und Gespräche zwischen Mittelständlern, potenziellen Investoren und Startups aus ganz Bayern. Die nächste Veranstaltung findet bereits heute statt: Wir organisieren unter dem Motto „Erfolgreiche Startups kennenlernen“ einen Working Lunch mit Familienunternehmern und Gründern. Im Rahmen dieses Events werden sich Dr. Michael Riemenschneider, Geschäftsführer von Reimann Investors, und Oliver Mahr von der Deutsche Börse AG mit Marco Hierling, dem CEO von AlphapetVentures, mit Stefan Herbst, dem Gründer von Haftpflicht Helden, mit Adrian Renner, dem Managing Director von der Global Savings Group, sowie mit Dirk Graber, dem CEO und Gründer von Mister Spex, über ihre Erfahrungen mit Investoren austauschen.
Startups schätzen Kooperationsmöglichkeiten in München
Warum setzen Sie bei diesem Working Lunch zwischen Familienunternehmen und Startups auf den Standort München? Was zeichnet Ihrer Meinung nach den Gründerstandort München besonders aus?
Gerade erst wurde eine PwC-Studie veröffentlicht, die die große Zufriedenheit mit dem lokalen Startup-Ökosystem attestierte: Mit 96 Prozent Zustimmung hat diese sich gegenüber dem Vorjahr sogar noch um 8 Prozentpunkte verbessert. Dabei kam heraus, dass die Münchner Startups neben der allgemeinen Qualität der Gründerszene insbesondere die vielen Kooperationsmöglichkeiten mit etablierten Unternehmen schätzten. Unsere Alphazirkel-Initiative trifft diesen Nerv genau.
Wie sieht Ihrer Meinung nach so eine Kooperation zwischen den Mittelständlern und Startups langfristig aus?
Ich kann hier natürlich nur für die bei uns vernetzten Familienunternehmen sprechen, aber diese Firmen sind zum Beispiel daran interessiert, bei den Startups Referenzkunden zu werden. Oftmals wird einfach eine stärkere Zusammenarbeit bei einem bereits existierenden Produkt oder Prozess angestrebt, um das Geschäftsmodell der Mittelständler zukunftssicherer zu machen.
Aus welchen Branchen kommen die Startups, an denen ihre Familienunternehmen besonders interessiert sind?
Uns interessiert der gesamte B2B-Bereich, aber auch alles rund um Deep Tech ist für uns und unser Netzwerk relevant.
Können sich Münchner Startups, die auf der Suche nach Kooperationen mit Mittelständlern sind, bei Ihnen melden?
Können Sie sich natürlich gerne. Sie sollen sich einfach an startup@alphazirkel.com wenden!
Vielen Dank für das Gespräch!