Die Gründer von I-do: Andreas Balle, Alexander Weinig und Julien Jockers. (v.l., Foto: I-do)

Saft-Startup I·do: „Wir sind überzeugt, dass sich kompromisslose Qualität durchsetzt“

Schon seit 2015 ist das Startup Antidote mit gesunden Biosäften am Markt. Vor Kurzem haben die Münchner den Markennamen ihrer Säfte gekürzt: Aus Antidote wurde I·do. Wir haben den Gründern unsere 7 Fragen gestellt.

1. Wer seid Ihr und was macht Ihr? Stellt Euch und Euer Produkt bitte kurz vor!

Wir sind Andi (Andreas Balle), Alex (Alexander Weinig) und Julien (Jockers), drei Jungs aus München (auch die „Zugreistn“ dürfen sich ja offenbar nach 10 Jahren so nennen), die sich mit der Idee, besonders frische Säfte mit Mehrwert unters Volk zu bringen, zusammengetan haben. Wir sind alle in den frühen Dreißigern und kommen aus unterschiedlichsten Backgrounds wie Lebensmitteltechnologie, Design und Vertrieb. Zusammen mit zunächst zwei weiteren Ur-Foundern haben wir unseren stolzen Saftladen noch während des Studiums gegründet und sind inzwischen der klare Marktführer bei gekühlten Frischsäften im Biofachhandel.

2. Aber das gibts doch schon längst!

Zumindest nicht in kompromissloser Bioqualität, auf die wir seit Tag eins setzen. Als wir 2014 angefangen haben, waren wir unter den allerersten, die Säfte mit der HPP-Technologie auf dem zentraleuropäischen Markt angeboten haben und sind unserer Linie seitdem treu geblieben.

Gerade bringen wir mit dem neuen Saft „Greens Come True“ den ersten Saft in einer kompostierbaren Flasche aus nachwachsenden Rohstoffen auf den Markt. Ganz getreu dem Motto: grüner denken, grüner handeln, grüner trinken — mit 95 Prozent Gemüseanteil und nur 1,3 Gramm Zucker auf 100 Millilitern.

3. Was sind die drei Hauptzutaten für Euer Erfolgsrezept?

  1. Unsere USPs Bioqualität, Rohkostqualität & Funktionalität: Gerade wenn man frische Zutaten roh verarbeitet führt unserer Meinung nach an Bio kein Weg vorbei.

2. Zusammenhalt: Nicht immer sind bei uns alle der gleichen Meinung. Unsere Firmengeschichte war bisher durchaus eine ganz schöne Berg- und Talfahrt. Auch wenn man mal Differenzen hat, weiter an einem Strang zu ziehen und sich auf das, was ansteht zu konzentrieren, ist unserer Meinung nach wichtig, um als Gründerteam erfolgreich zu sein.

3. Ein langer Atem: Als wir angefangen haben, waren die besonderen Vorteile der Herstellungsmethode HPP unserer Produkte noch Neuland. Es gab eine Menge Erklärungsbedarf und oft mussten wir uns für den Preis rechtfertigen.

I·DO

„Die Startup-Szene ist oft etwas übermotiviert“

4. Butter bei die Fische: Wie läuft das Geschäft?

Wir sind mit der derzeitigen Entwicklung durchaus zufrieden. Alleine im vergangenen Jahr konnten wir den Absatz in unserem Heimatmarkt, dem Biofachhandel, um über 50 Prozent steigern. Inzwischen werden weit über 100.000 Flaschen pro Monat abgesetzt. Ende 2018 haben wir unser Markenprofil geschärft. So weit, wie wir es bisher nachvollziehen, mit großem Erfolg. Aufgrund unserer Expansion in die Benelux-Staaten und zahlreicher neuer Abnehmer in Deutschland rechnen wir fest damit, auch in diesem Jahr einen deutlichen Umsatzzuwachs erzielen zu können.

5. Was bedeutet München für Euch?

München ist eine wunderschöne Stadt mit vielen Reizen und einer hohen Lebensqualität. Für Neulinge ist es bestimmt nicht immer einfach hier zu wissen „wo’s langgeht“. Wir verspüren trotz des konservativen Rufs und der verhältnismäßig geringen Größe eine große Dynamik und Kreativität. Wir hoffen, dass in Zukunft noch mehr junge Leute hier die Möglichkeit (und vor allem auch den Raum) sehen, etwas zu wagen. Die Startup-Szene ist unserer Meinung nach hier oft etwas übermotiviert: Lieber erstmal machen, ehe man sich den maßgeschneiderten Nadelstreifenanzug zum nächsten Businesslunch überstreift.
Fazit: Trotz des Hebesatzes fühlen wir uns in München überaus wohl.

6. Wie wird Euer Startup zum nächsten Unicorn? Oder sehen wir uns bald auf der Epic Fail Night?

Unserer Meinung nach liegt die Wahrheit wohl irgendwo dazwischen. Wir sind froh, ein wirklich hochqualitatives Produkt mit Mehrwert anzubieten und uns in einem durchaus sehr anspruchsvollen Markt zu etablieren. Mit der neuen, nachhaltigen Verpackung eliminieren wir nun den letzten „Haken“. Bestimmt könnten wir trotzdem auch die eine oder andere Story bei einer Epic-Fail-Nacht zum besten geben.

7. Andere Saft- und Smoothie-Startups sichern sich gerade mit Wortspielen, Rabatz und Provokation reichlich Aufmerksamkeit. Wie sorgt Ihr dafür, dass man Euch wahrnimmt?

Eine Zeit lang dachten wir tatsächlich auch, das wäre ein sinnvoller Ansatz. Inzwischen konzentrieren wir uns voll auf die wesentlichen Eigenschaften unserer Produkte und versuchen diese mit Fakten zu untermauern.

In unserem Feel Good Book haben wir das, was ein funktionaler Saft kann, auf ein wissenschaftliches Standbein gestellt. Zahlreiche Spitzen- und Leistungssportler setzen auf unsere Produkte — auch ohne bezahlte Partnerschaften. Wir sind davon überzeugt, dass sich kompromisslose Qualität durchsetzt. Eine spannende Kampagne haben wir jedenfalls schon mal in der Hinterhand, wollen diese jedoch erst bei einer noch weiter ausgebauten Distribution zünden.