Kennen sowohl Vermieter als auch Mieter: Der Prozess rund um einen Mieterwechsel kann lang und kompliziert sein. Aber eine Lösung ist in Sicht! Denn das Münchner Startup wohnungshelden hat sich auf die Fahne geschrieben, diesen Prozess transparenter und damit auch einfacher zu gestalten. Wie, das erklärt Mit-Gründer Martin Staudacher.
1. Wer seid Ihr und was macht Ihr? Stellt Euch und Eure Dienstleistung bitte kurz vor!
Wir liefern Wohnungsunternehmen und deren Vermietern eine SaaS-Lösung zur Digitalisierung des kompletten Mieterwechsels. Das Besondere dabei ist, dass unsere white-label Lösung keine Schnittstellenanpassungen benötigt und innerhalb eines Tages einsatzbereit ist. Auf Anhieb erreichen unsere Kunden damit eine Optimierung und Standardisierung ihrer Prozesse. Dadurch kann eine Effizienzsteigerung von bis zu 80% erzielt und Leerstände reduziert werden. Gleichzeitig wird die Kundenorientierung gesteigert, indem eine einheitliche und transparente Kommunikation mit den Interessenten sichergestellt ist.
Unsere aktuellen Funktionalitäten im Überblick:
- Konsolidierung von Kontaktanfragen aller Vermarktungskanäle (Portale, Social Media, Websites)
- Umfassendes Interessenten- und Terminmanagement
- Erfassung von digitalen Selbstauskünften und Erstellung von Mietverträgen
- Auswertung der Prozessdaten zur datengetriebenen Steuerung der Vermittlung
- Abbildung komplexer Vergabeprozesse von Kommunen
Wir Gründer, Daniel und Martin, haben uns am Tischkicker während der gemeinsamen Zeit in der IT-Beratung kennengelernt und haben über verschiedenste Problemstellungen diskutiert. Daraus ist schlussendlich die Idee entstanden, die Digitalisierung im Bereich der Immobilienwirtschaft — also im Bereich PropTech — aktiv mitzugestalten. Daniel Vallés Valls (31– M.Sc. Informatik) bringt dafür seine Erfahrungen aus der Softwareentwicklung und Projektleitung mit ein. Martin Staudacher (31 – Wirtschaftsinformatik) deckt dagegen das Thema Business Intelligence, das Design und die Finanzen ab.
2. Aber das gibt’s doch schon längst!
Vermietungen gibt es natürlich schon ein paar Jahre und Software für die Kommunikation auch. Bei dem Austausch mit Immobilienunternehmen stellen wir jedoch fest, dass die Vermietung größtenteils bilateral abläuft und für alle Beteiligten mit hohem Aufwand verbunden ist. Zudem fehlt die Transparenz in den Prozessen und die Analysewerkzeuge für das Management. Eine Lösung, die den Gesamtprozess bei einem Mieterwechsel digital unterstützt, gibt es aktuell nicht.
Neuausrichtung war der richtige Schritt
3. Was war Eure bisher größte Herausforderung?
Wir sind ursprünglich mit einem eigenen klassischen Marktplatz für Immobilien gestartet. Da dieser Bereich jedoch schon stark durch die großen Player wie Immobilienscout oder Immowelt besetzt ist, hatten wir einen schweren Start. Als wir festgestellt haben, dass das Konzept nicht funktioniert, haben wir ein kleines B2C-Side-Project gestartet. Seither unterstützt der Mietradar bei der stressigen Suche nach der eigenen Wohnung bzw. der Kontaktanfrage. Vor allem in München merken wir, dass wir vielen damit das Leben erleichtern.
Mit etwas Abstand haben wir dann das alte Konzepte auf B2B-Kunden neu ausgerichtet und die entscheidenden Anpassungen vorgenommen. Es war natürlich schwer, einen Großteil der des Produktes zu verwerfen, aber im Nachgang betrachtet, war es der richtige Schritt.
4. Butter bei die Fische: Wie läuft das Geschäft?
Inzwischen vermieten mehrere große Wohnungsunternehmen (bspw. die BUWOG mit 40.000 Wohneinheiten) sowohl Wohn- als auch Gewerbeeinheiten über uns. Darüber hinaus haben wir etliche Makler als Kunden, die ebenfalls stark von der Effizienzsteigerung profitieren. Unabhängig von der Größe stellen wir bei allen Kunden eine hohe Zufriedenheit fest und wollen täglich besser werden.
5. Was bedeutet München für Euch?
Wir fühlen uns in München sehr wohl und erhalten viel Unterstützung von Gründerland Bayern. Zudem sind wir nach fast 3 Jahren gut in die hiesige Szene eingebunden, da wir unter anderem unser Büro im WERK1 haben.
„Wir lösen das Problem einer breiten Masse“
6. Wie wird Euer Startup zum nächsten Unicorn? Oder sehen wir uns bald auf der Epic Fail Night?
Die Anzahl Unicorns in Deutschland ist sehr überschaubar und das Ziel, eine Bewertung von über einer Milliarde aufzurufen, sehr ambitioniert. Was für uns aktuell entscheidend ist, dass wir ein Problem einer breiten Masse lösen und unsere Lösung sich einfach auf andere Märkte ausrollen lässt. Die ersten Schritte dafür sind getan, da wir in Kürze auch in Österreich starten. Wo die Reise aber danach hingeht, werden wir sehen.
7. Isar oder Englischer Garten?
Isar im englischen Garten – Wobei wir uns in Kürze wohl öfter mal in Frankfurt aufhalten werden… 😉