Die wichtigsten deutschen KI-Startups im Überblick

Die meisten deutschen Startups, die künstliche Intelligenz (KI) in signifikantem Umfang einsetzen, liefern Lösungen für die Unternehmensbereiche Marketing und Customer Service. Besonders häufig sind die KI-Startups der Fertigung, Transport und Mobilität oder dem Gesundheitswesen zuzuordnen. Zu diesem Ergebnis kommt die KI-Initiative appliedAI der UnternehmerTUM in ihrer KI-Startup-Landkarte 2020.

In diesem Jahr haben es 247 Startups auf die Karte der wichtigsten deutschen KI-Startups von appliedAI geschafft. Das sind 33 Firmen (15 Prozent) mehr als noch 2019. Die Zahl der Neuzugänge war mit 54 sogar noch größer, jedoch mussten auch 21 Jungunternehmen von der Karte gestrichen werden. Sie hatten entweder ihren Technologiefokus geändert, so dass sie den Kriterien für eine Aufnahme nicht mehr entsprachen, oder stellten ihre Aktivitäten ganz ein. Andreas Liebl, Managing Director von appliedAI, kommentiert die Entwicklung:

„Die Überlebensrate der inkludierten Startups liegt bei 90 Prozent. Das ist ein großartiger Wert und zeigt, dass sich Startups mit KI-Fokus auch in Deutschland positiv entwickeln. Da Startups die Innovationsfähigkeit von Ländern spiegeln, ist es wichtig, ihre Entwicklung in Deutschland genau zu verfolgen.“

Bestehende Branchen werden stärker

Die meisten KI-Startups stammen aus dem Bereich Transport und Mobilität (21), in dem appliedAI Jungunternehmen zusammenfasst, die Lösungen für die Automobilindustrie zusammenfasst. Auf Platz landen Startups aus der Fertigung (20), gefolgt vom Gesundheitswesen (16). Der Großteil der untersuchten Unternehmen (97) bedient jedoch mehrere Industrien, so dass sie keinem einzelnen Sektor zugeordnet wurden. Schlusslichter sind die Pharma- (3) und Logistikbranche (2), während der Handel (10) und das Finanzwesen (9) im Mittelfeld stagnieren.

Zwei von drei KI-Startups sitzen in Berlin oder München

Mit einer Gesamtzahl von 95 KI-Startups ist Berlin nach wie vor Spitzenreiter unter den deutschen Städten, gefolgt von München mit 61 Unternehmen. Deutlich hinterher hinken auf Platz drei und vier Hamburg mit 14 und Karlsruhe mit neun Startups. Alle anderen Städte bleiben im einstelligen Bereich. In Sachen Finanzierung bietet München aufgrund seiner Wirtschaftskraft weiterhin ein ideales Ökosystem für Startups: 27 Millionen Euro erhielten Startups in der diesjährigen Untersuchung dort im Schnitt. In Berlin waren es nur 9 Millionen Euro.

Über die KI-Startup-Karte

In die KI-Startup-Landkarte werden nur private Unternehmen aufgenommen, die nach 2010 gegründet wurden und ihren Sitz oder eine bedeutende Geschäftsaktivitäten in Deutschland haben. Zudem muss maschinelles Lernen (ML) das Kernstück ihres Geschäftsmodelles sein oder einen signifikanten Teil davon ausmachen. Insgesamt wurden über 1.000 Startups untersucht und basierend auf folgenden Kriterien erfasst und geclustert: Zugang und Verfügbarkeit von Daten, Qualifikation der GründerInnen und Angestellten, Methodik, Skalierbarkeit des Geschäftsmodells und Gesamtevaluation des Unternehmens. Dabei werden die Jungunternehmen auch bewertet („valid“, „upcoming“, „longlist“, und „discarded“), um anschließend eine Shortlist zu erstellen. Am Ende des Prozesses standen die 247 Startups, die es auf die KI-Startup-Karte geschafft haben.