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Porträt TeXi: Die Revolution der Taxibranche

Feinstaubbelastung wird in den letzten Jahren für Großstädte aufgrund des immer größer werdenden Verkehrsaufkommens mehr und mehr zum Problem. Die Stadt München möchte dem entgegenwirken und setzt in diesem Zusammenhang in der Taxibranche an. Ziel ist es, Elektrotaxis in der Landeshauptstadt zu etablieren. Dafür hat das Startup TeXi ein Konzept entwickelt.

Das Team TeXi besteht aus vier Gründern. Das Besondere daran ist: zwischen ihnen liegen Tausende Kilometer Entfernung. Denn kennengelernt haben sich Moshe Ushpiz und Hans-Peter Huber aus München, Nika Noy und Ofir Kalo aus Tel-Aviv, im Rahmen des Bavaria Israel Partnership Accelerator Programms, kurz BIPA. Dieses wird vom Strascheg Center for Entrepreneurship (SCE), der Hochschule München, der FOM Hochschule, dem Tel Aviv-Yaffo Academic College und StartHub organisiert und durchgeführt. Finanziert wird das Projekt vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, dem Generalkonsulat des Staates Israel und dem Referat für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München. Ziel ist es, deutsche und israelische Gründer zusammenzubringen und so innovative Geschäftsideen zu entwickeln und voranzutreiben.

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Morten Edzards vom SCE, Moshe Ushpiz, Hans-Peter Huber (beide Team TeXi) und Roland Hösl von der Stadt München bei der Abschlussveranstaltung des BIPA (v.l.n.r.).

Ein erstes Kennenlernen fand während eines neuntägigen Workshops im WERK1 in München statt, der von Mentoren begleitet wurde. So entstand die Idee zu TeXi. In der Folgezeit war das Team vor die Aufgabe gestellt, möglichst strukturiert an die Arbeit zu gehen und die räumliche Distanz so gut wie möglich zu überwinden. Zahlreiche Chats und Videokonferenzen sorgten für einen regelmäßigen Austausch. Ein großer Vorteil für das Team war, dass Moshe, der seit 13 Jahren in Deutschland lebt und Kurse für Entrepreneurship am SCE geleitet hat, ursprünglich aus Israel stammt und so als perfektes Bindeglied zwischen den Kulturen agieren konnte.

Was sind die Unterschiede zwischen deutschen und israelischen Gründern?

„Die Deutschen denken im Vergleich zu den Israelis sehr ‚genau‘ und wollen sich normalerweise auf eine Richtung fixieren. Weil Israel ein Multikulti-Land ist und die Menschen davon sehr inspiriert sind, wird dort ‚breit‘ und global gedacht, das große Ganze steht im Vordergrund und die Gründer schrecken auch vor gewagten und kreativen Ideen und Lösungsansätzen nicht zurück“,

erklärt Moshe. Hans-Peter, der zweite im Bunde auf der deutschen Seite, fügt hinzu:

Die Zusammenarbeit hat total dabei geholfen, den eigenen Horizont zu erweitern und auch mal etwas weiterzudenken. Wenn es dann an die Umsetzung dieser Ideen geht, hat man den Vorteil, dass die Deutschen sehr strukturiert und konzentriert an Aufgaben herangehen.“

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„Wollen das Image aufpolieren“

Doch wie soll nun das Elektrotaxi für Fahrgäste und Fahrer attraktiv gemacht werden? Hier bauen die Gründer sowohl auf einen Image-Wechsel als auch auf Unterstützung der Stadt München.

„Der Beruf des Taxifahrers ist momentan noch von vielen Vorurteilen behaftet und bedient ein gewisses Klischee. Mit neuen modernen E-Taxis, in einem ansprechenden Look wollen wir das Image aufpolieren“, sagt Moshe. Und weiter: „Dazu kommt, dass das Fahren mit Elektroautos für den Fahrer ein gesteigertes Fahrerlebnis liefert als mit normalen Autos. E-Fahrzeuge beschleunigen wesentlich schneller und machen Spaß zu fahren. Für den Stadtverkehr sind sie ideal geeignet“

Wirtschaftlich soll sich das Ganze auch lohnen:

„Hier muss die Stadt unterstützen. Denkbar wäre es, den Strom für E-Taxi-Fahrer über das erste Jahr hinweg kostenlos zur Verfügung zu stellen. Der Fahrer muss einen Vorteil bemerken, wenn er sich ein E-Taxi zulegt und er soll Spaß an seinem Beruf haben.“ sagt Hans-Peter.

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Und der Fahrgast? Welche Vorteile gegenüber einer üblichen Taxifahrt kann er sich erhoffen? Hans-Peter hat da schon ein paar Ideen:

Natürlich soll eine Fahrt mit TeXi auch ein besonderes Erlebnis für den Fahrgast sein. Wir denken da an WLAN im Fahrzeug, genauso wie Handylademöglichkeiten und vieles mehr. Dazu kommt, dass der Kunde weiß, dass er bewusst umweltfreundlich fährt.“

Wann wir mit der E-Taxi-Revolution in München rechnen können, ist noch nicht klar. Allerdings hat dieses Thema bei der Stadt hohe Priorität. TeXi will nun noch weiter am Konzept feilen und sich auf die Suche nach Investoren und neue Kooperationen machen, um die Taxibranche in Zukunft ordentlich umzukrempeln. Wir wünschen viel Erfolg und freuen uns schon auf unsere erste TeXi-Fahrt.

Für weitere Informationen:info@texicity.com