Die beiden Govradar-Gründer Daniel Faber und Sascha Soyk.
Foto: Govradar GmbH

1 Millionen Euro Seed-Finanzierung für Govradar

Nach einer erfolgreichen Pre-Seed-Runde im Mai vergangenen Jahres kann sich Govradar nun erneut frisches Kapital sichern. Die Seed-Finanzierung in Höhe von einer Million Euro kommt außerdem mit bekannten Namen: Zum Investorenkreis zählen unter anderem der Bundesminister a. D. Karl-Theodor zu Guttenberg, die Finanzcheck-Gründer Andreas Kupke und Moritz Thiele und die Manager Wolfgang Reitzle, Aufsichtsratsvorsitzender der Continental AG, und Burkhard Schwenker, stellvertretender Vorsitzender bei Atlantikbrücke. Mit dem Investment will das Münchner Startup seine Plattform inhaltlich weiter ausbauen.

Govradar bietet eine Beschaffungsplattform für den öffentlichen Sektor, mit der die Erstellung von Ausschreibungsunterlagen sowie das Einholen von Angeboten für öffentliche Auftraggeber vereinfacht und beschleunigt werden soll. Die KI-gestützte Software-as-a-Service-Lösung ermöglicht das Erstellen von Ausschreibungsunterlagen, ohne dass Mitarbeitende aus Behörden oder Kommunen diese in komplexen Prozessen manuell erstellen müssen. Die Lösung des Münchner Startups will außerdem sicherstellen, dass Leistungsbeschreibungen rechtskonform, klar und eindeutig beschrieben sind, so dass potenzielle Lieferanten passgenaue Angebote abgeben können.

Mit dem Kapital aus der Seed-Runde wollen die Co-Founder Sascha Soyk und Daniel Faber ihre Plattform inhaltlich ausbauen, um weitere Auftraggeber mit neuen Warengruppen zu gewinnen und Anbietern den Zugang zum öffentlichen Sektor weiter zu erleichtern. Die Plattform soll sich von einem SaaS-Modell zu einem breit aufgestellten Player im europäischen öffentlichen Sektor weiterentwickeln, der auch Anbieter und Beschaffer vernetzt und eine einfache Angebotsabgabe ermöglicht. Insbesondere kleinere Anbieter ohne personalstarken Public-Sector-Vertrieb und langjährige Expertise sollen so in der Lage sein, wettbewerbsfähige Angebote bei öffentlichen Ausschreibungen abzugeben. Die Lösung adressiert alle öffentlichen Akteure, die an das Vergaberecht gebunden sind und Steuergelder ausgeben, sowie perspektivisch alle Lieferanten.

„Großes Optimierungspotenzial für das öffentliche Beschaffungswesen“

Sascha Soyk, Co-Founder und CEO von GovRadar, erklärt:

„In der EU fallen jährlich 34 Milliarden Euro Kosten an in Beschaffungsprozessen im öffentlichen Sektor. Darin ist noch kein einziges beschafftes Gut enthalten. Die Automatisierung dieser Prozesse birgt also ein großes Optimierungspotenzial für das öffentliche Beschaffungswesen – sowohl auf Auftraggeber-, als auch auf Anbieterseite.“

Markus Hölzl, Business Angel im Baystartup-Investorennetzwerk, meint zu seinem erneuten Investment:

„Das Team von Govradar hat bislang alle Erwartungen übertroffen. Es hat gezeigt, wie man das öffentliche Beschaffungswesen effizienter und schneller gestalten kann und dies in Aufträge umgesetzt. Die Zusammenarbeit mit den Gründern ist hervorragend, und das Team entwickelt sich in allen Bereichen sehr gut. Deshalb habe ich nach der Pre-Seed-Runde auch in der gerade abgeschlossenen Seed-Runde mitfinanziert.“

Hebel für mehr Digitalisierung im öffentlichen Sektor

Und Wolfgang Reitzle, Aufsichtsratsvorsitzender Continental AG und Serieninvestor, ergänzt:

„Die Govradar-Gründer haben mir das Thema unmittelbar nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine vorgestellt. Neben dem dringenden Erfordernis, die Verteidigungsbeschaffung grundlegend zu verbessern, sehe ich den Bedarf für die Plattform auch in vielen anderen Bereichen – schauen wir allein auf die Gesundheitsämter während der Corona-Krise! Wir haben hinsichtlich Digitalisierung im öffentlichen Sektor noch so viel Nachholbedarf. In GovRadar sehe ich einen wesentlichen Hebel dazu und sehr großes Potenzial.“

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