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Migrant Founders Monitor: Jeder fünfte Startup-Gründer hat Migrationshintergrund

Der Migrant Founders Monitor beleuchtet die Stärken und Herausforderungen migrantischer GründerInnen in Deutschland. Insbesondere selbst zugezogene GründerInnen haben mit bürokratischen Hürden zu kämpfen, so die Studie des Startup-Verbands und der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit.

GründerInnen mit Migrationshintergrund, sogenannte Migrant Founders, machen mit 21 Prozent einen signifikanten Teil des deutschen Startup-Ökosystems aus. Sechs von zehn deutschen Startups mit Milliardenbewertung hat mindestens einen Migrant Founder im Gründungsteam, so die Untersuchung.

Ein wichtiger Pull-Faktor für migrantische GründerInnen sind deutsche Hochschulen – ein Drittel der Migrant Founders erster Generation, die also selbst nach Deutschland gezogen sind, ist für das Studium nach Deutschland gekommen. Weitere 22 Prozent der GründerInnen sind wegen eines Jobangebots ins Land gekommen. Drei Viertel der selbst zugezogenen GründerInnen verfügen über einen akademischen Abschluss.

Die Gruppe der MigrantInnen erster Generation ist deutlich internationaler ausgerichtet als ihre KollegInnen ohne Migrationshintergrund. 33 Prozent der von ihnen gegründeten Unternehmen erwirtschaften einen größeren Anteil ihrer Umsätze im Ausland. Unter allen deutschen Startups sind das 20 Prozent. Im Schnitt stammt die Hälfte ihrer Beschäftigten aus dem Ausland. Bei allen Startups sind es 28 Prozent.

Migrant Founders Monitor: „Barrieren im Bereich Zuwanderung abbauen“

Insbesondere migrantische GründerInnen erster Generation haben mit bürokratischen Hürden zu kämpfen. 42 Prozent von ihnen sehen sich im Kontakt mit Behörden und Ämtern im Nachteil. Kritisiert werden komplexe Vorgänge und fehlende Digitalisierung, vor allem im internationalen Vergleich. Ein Drittel hat auch Schwierigkeiten im Kontakt mit Banken.

Magdalena Oehl, stellvertretendes Vorstandsmitglied beim Startup-Verband, sagt:

„Das Startup-Ökosystem ist sehr international – auch hier in Deutschland. Gleichzeitig liegt noch viel Potential brach. Wenn wir internationaler und attraktiver für GründerInnen aus aller Welt werden, profitiert unser Land davon. Daraus ergibt sich für uns die Aufgabe, gemeinsam mit der Politik Barrieren im Bereich Zuwanderung abzubauen, bürokratische Prozesse zu verschlanken und alle relevanten Informationen auch auf Englisch zugänglich zu machen. Mit Blick auf den demographischen Wandel haben wir hier keine Zeit zu verlieren.“