Die Gründer Benedikt Schneider (li.) und Leander Märkisch

Floy: Nachhaltiger KI-Einsatz für die Radiologie

Das Münchner Startup Floy hilft RadiologInnen mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) bei der Detektion schwierig zu sehender Abnormalitäten. Das 2021 gegründete Startup hatte bereits im Gründungsjahr eine 1,3 Millionen Euro schwere Pre-Seed Finanzierung mit deutschen InvestorInnen und eine Seed-Finanzierung in Höhe von 2,1 Millionen Euro mit europäischen InvestorInnen im Juli 2022. Ein Interview mit den beiden Gründern Benedikt Schneider und Leander Märkisch.

Munich Startup: Was macht Floy? Welches Problem löst Ihr?

Benedikt Schneider, Mitgründer und Geschäftsführer Floy: Wir unterstützen Radiologen bei der zuverlässigen Erkennung kritischer Abnormalitäten. In Eile können insbesondere unerwartete Abnormalitäten schnell unentdeckt bleiben. Floy dient als zusätzliche Sicherheit.

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

Leander Märkisch, Mitgründer Floy: Floy ist nicht das einzige KI-Unternehmen in der Radiologie. Bisher haben aber nur wir geschafft, Radiologen ein attraktives Angebot für den nachhaltigen KI-Einsatz zu machen. Dies zeigt sich in unserer Traktion.

Verkaufsprozesse sind Herausforderung

Munich Startup: Was ist Eure Gründungsstory?

Benedikt Schneider: Ich hatte selbst einen Meniskusriss, der aufgrund einer verspäteten radiologischen Diagnose nicht adäquat genäht werden konnte und deshalb erneut gerissen ist. Damals habe ich mich gefragt, wieso hier nicht bereits KI eingesetzt wird.

Munich Startup: Was waren bisher Eure größten Herausforderungen?

Leander Märkisch: Eine große Herausforderung sind die Verkaufsprozesse an Deutschlands größte Radiologieketten. Unser Produkt, Konzept und Unternehmen wurde über lange Zeit mehrfach von allen Perspektiven bis ins letzte Detail begutachtet und bewertet. Wir sind froh, dass wir die Evidia und RH bereits für uns gewonnen haben.

Floy: Globaler Impact im Visier

Munich Startup: Wie laufen die Geschäfte?

Benedikt Schneider: Gerade feiern wir den Abschluss unserer 100. deutschen Partnerpraxis. Dies stellt einen großen Erfolg für uns dar. Mittlerweile starten wir schon vorsichtig die Akquise internationaler Partnerpraxen.

In einem Jahr möchten wir fast 90 Prozent aller MRT und CT-Patienten mit unserem Produkt in noch mehr deutschen und bereits ersten internationalen Praxen helfen können. In fünf Jahren hoffen wir, langsam globalen Impact zu generieren.

Munich Startup: Wie habt Ihr den Startup-Standort München bisher erlebt?

Leander Märkisch: Exzellent! Durch die Unterstützung vieler Investoren, des großartigen Talents und der vielen Medtech-Unternehmen fühlen wir uns sehr wohl!

Munich Startup: Schneller Exit oder langer Atem?

Benedikt Schneider: Langer Atem. Impact ist ein Marathon und kein Sprint!