Munich Startup: Was macht Smartaxxess? Welches Problem löst Ihr?
Ruth Schöllhammer, Mitgründerin und CMO bei Smartaxxess: Unser Startup begleitet und finanziert GründerInnen über ein umfassendes Ökosystem, das sie von der Planung über die Finanzierung bis zur erfolgreichen Etablierung ihres Unternehmens unterstützt. Wir bieten Zugang zu relevanten Partnern wie BeraterInnen, Steuerkanzleien, Versicherern und Kreditgebern und unterstützen sie bei der Umsetzung ihrer Geschäftsideen.
Smartaxxess: Finanzierung ohne Bankgespräch
Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!
Ruth Schöllhammer: Nicht ganz: das trifft auf die einzelnen Elemente wie Planung, Versicherungen oder Kredit zu. Da gibt es bereits verschiedene spezialisierte Plattformen. Smartaxxess geht einen Schritt weiter. Zum einen bieten wir Dinge an, die es sonst so nicht im Markt gibt: ein eigenes qualitatives Rating beispielsweise. Oder eine Finanzierung ohne Bankgespräch.
Der eigentliche und größte Unterschied besteht jedoch darin, dass Smartaxxess ein komplettes und umfassendes Ökosystem ist. Hier gibt es nicht nur Zugang zu Finanzierung und Partnern, sondern auch eine Prognose über die Erfolgswahrscheinlichkeit des Geschäftskonzepts und ein nahtloses Unternehmensmanagement. Alles online, alles mit einer zentralen digitalen Akte – und begleitet durch BeraterInnen.
Munich Startup: Was ist Eure Gründungsstory?
Ruth Schöllhammer: Die Gründungsstory von Smartaxxess entstand aus der Zusammenarbeit von Kai Flehmig-Pichlmaier, Mark Tom Pösken und mir. Als ehemalige Führungskräfte in Konzernen haben wir uns zusammengetan, um den jungen Mittelstand in Deutschland zu unterstützen. Durch den Austausch im Deutschen Gründerverband konnten wir Hindernisse für GründerInnen identifizieren. Wir haben uns dann daran gemacht, dafür Lösungen zu entwickeln und daraus ist die Smartaxxess Group entstanden.
Aufgeschlossen gegenüber Innovation?
Munich Startup: Was waren bisher Eure größten Herausforderungen?
Ruth Schöllhammer: Das war sicherlich, die richtigen Personen zu finden, die offen für Innovation sind und bereit sind, diese umzusetzen. Es war entscheidend, Partner aus verschiedenen Bereichen wie Versicherungen, Banken und Beratung zu finden und von den Vorteilen der digitalen Plattformökonomie zu überzeugen.
Munich Startup: Wo möchtet Ihr in einem Jahr stehen, wo in fünf Jahren?
Ruth Schöllhammer: Wir sind Ende 2023 gestartet und befinden uns derzeit in der Markteinführungsphase. In einem Jahr streben wir an, über unsere Plattform 300 GründerInnen zu finanzieren und zu begleiten. In fünf Jahren wollen wir Marktführer für die Finanzierung, Beratung und Begleitung von jungen Unternehmen in Deutschland zu sein.
Munich Startup: Wie habt Ihr den Startup-Standort München bisher erlebt?
Ruth Schöllhammer: München bietet ein großartiges Umfeld für Startups, insbesondere im akademischen Bereich. Es gibt zahlreiche Unterstützungs- und Fördermöglichkeiten sowie Informationsstellen für Gründer. Doch selbst in München mangelt es, ebenso wie auch anderswo, an konkreter Unterstützung in Bereichen wie Finanzierung, Förderung und Umsetzung von Gründungsvorhaben. Auch die Bearbeitungsdauer von Förderanträgen und den Kosten für Immobilien und MitarbeiterInnen sind ein Thema.
Wichtige Assets im Unternehmen selbst steuern
Munich Startup: Outsourcen oder selber machen?
Ruth Schöllhammer: Sowohl als auch. Wichtige Assets sollten im Unternehmen selbst gesteuert werden, sei es die Software-Entwicklung, der Vertrieb, das Onboarding von Partnern oder der Support. Dafür sollte man sich aber kompetente Partner an Bord holen. Das ist auch ein Beitrag zur eigenen Absicherung.