Ventech ist ein globaler VC mit Standorten in Paris, Shanghai, München und Helsinki. Gegründet 1998 in Frankreich, eröffnete der VC 2013 sein Büro in der bayerischen Landeshauptstadt. Einige erfolgreiche Münchner Startups, in die das Unternehmen investiert hat, sind Speexx, FinTecSystems und die European Games Group.
Stellt Euch bitte kurz vor!
In Europa investieren wir aktuell unseren 4. Fonds, der 110 Millionen Euro groß und auf Series A fokussiert ist. Seit Gründung hat sich Ventech in mehr als 120 Unternehmen in Europa, China, Russland und in den USA eingebracht. Unser Partnership investiert seit knapp 20 Jahren und bringt reichhaltige Hands-On Erfahrung aus allen Investmentzyklen, viel internationale Expertise und ein starkes Netzwerk an einen Tisch.
Zu den Ventech-Investments, die in 2015/2016 verkauft wurden, zählen unter anderem Withings (IoT/ Nokia), StickyAds (Adtech/Comcast) oder Webedia (Medien/Fimalac).
Fokus auf Series A – branchenübergreifend
In was investiert Ihr bevorzugt?
Ventech investiert in stark wachsende Technologie-Unternehmen, sowohl B2B als auch B2C. Die Bereiche umfassen Internet, Medien, E-Commerce, Mobile, IoT, Big Data, Software und Kommunikationsinfrastrukturen.
Wir mögen Unternehmer, die hohe Markteintrittsbarrieren entwickeln. Diese können zum Beispiel in Form von Netzwerk-Effekten, Technologie/IP, Partnerschaften, proprietären Kundenzugang oder einer tiefen Sektorexpertise entstehen.
Außerdem setzen wir in der Regel auf Gründer, die relevante Erfahrung für ihre Unternehmung haben und ein komplementäres und starkes Team aufbauen.
In welche Art von Startup würdet Ihr nie investieren?
Wir versuchen undifferenzierte Geschäftsmodelle zu meiden. Firmen ohne Traktion — also Wachstum–, in sehr kleinen Nischen-Märkten oder mit hoher Kapitalineffizienz sind nicht in unserem Fokus.
„Wir sind da, wenn wir gebraucht werden“
Müssen Startups bei Euch Angst haben, dass Ihr Euch zu stark einmischt?
Wir möchten den Unternehmern mit unserer Erfahrung beiseite stehen und ein guter Sparrings-Partner bei den entscheidenden aufkommenden Fragen der Unternehmensentwicklung sein. Oft können wir unsere Erfahrungen und „best practices“ aus anderen Investments einbringen.
Aber letztlich bezieht sich dies immer auf wichtige Entscheidungen und selten auf operative Details, die wir generell einzig und allein in den Händen der Gründer sehen. Mit anderen Worten – wir sind da, wenn wir gebraucht werden und echten Wert für das Unternehmen generieren können.
Ventech unterstützt insbesondere bei der Internationalisierung
In welcher Phase gehen Startups idealerweise auf Euch zu?
In der Series suchen wir Firmen, die 1 bis 7 Millionen Euro raisen möchten und erste Kunden und Umsätze bei einem starken Wachstum aufzeigen können. Das Wachstum kann kommerzieller Natur sein, aber in B2C Modellen auch durch starke User-Zahlen dargestellt werden (MAUs, DAUs, Installs etc.). Wir unterstützen Unternehmer wann immer möglich in dieser Phase, insbesondere bei der Internationalisierung des Geschäfts.
Wie lang braucht es von der ersten Kontaktaufnahme bis zum Vertragsabschluss?
Für eine Series A Runde dauert es meist mindestens vier Wochen, wobei der Durchschnitt eher bei zweieinhalb Monaten liegt. In früheren Phasen wie Seedphasen investieren wir auch oft innerhalb weniger Wochen.
Reputation ist entscheidend
Nenne uns das K.o.-Kriterium beim Pitch!
Es gibt kein bestimmtes K.o.-Kriterium, aber es ist immer gut, wenn die Gründer ihre Zahlen gut kennen. Reputation ist entscheidend in unserer Industrie und Unternehmer, die Kompetenz durch Transparenz ausstrahlen sind nicht nur hochgeschätzt sondern auch authentisch.
München — hör‘ auf Dich mit anderen zu vergleichen!
Was macht die Münchner Startup Szene aus Sicht der Investoren richtig? Was könnte sie besser machen?
Wir finden die Förderung der Münchner Universitäten und Hochschulen hinsichtlich Unternehmertum super und schätzen die sehr gute Ausbildung für Ingenieure, Informatiker und Betriebswirte. Die zahlreichen und zunehmenden Meetups und Hackathons, bei denen sich viele verschiedene Leute treffen, zeigen wie dynamisch die Szene geworden ist.
Auch auf Politikebene unterstützt die Landesregierung Startups mit Förderprogrammen, die wir natürlich sehr schätzen. München sollte weiter seinen eigenen Weg in die Digitalisierung gehen und aufhören, sich mit anderen Städten zu vergleichen.
Last but not least: Auf wen gehen Startups zu, wenn sie mit Euch ins Gespräch kommen wollen?
Sprecht uns einfach bei Konferenzen und Events an oder schreibt uns eine Nachricht über LinkedIn oder unsere Website. Am besten ist es natürlich immer über jemanden zu kommen, den wir bereits kennen — wie zum Beispiel einen Angel oder über eine bestehende Portfoliofirma.