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„Weniger größenwahnsinnig als es klingt“ — craftguide und die interaktive Enzyklopädie des Handwerks

Eine interaktive Enzyklopädie des Handwerks — an nichts Geringeres wagen sich die Gründer des Münchner Startups craftguide. Bestandteil ihrer Mission: Virtual-Reality-Maschinenkurse für Auszubildende, die so Fertigungsprozesse gefahrlos erproben können, bevor sie mit den eigentlichen Maschinen in Kontakt kommen. Klingt spannend, aber gibt es so etwas nicht schon längst?

1. Wer seid Ihr und was macht Ihr? Stellt Euch und Euer Produkt bitte kurz vor!

Angefangen hat alles mit den alten Schulfreunden Johannes (30, Industriedesigner) und Theo (29, Schreiner). Mittlerweile sind wir schon ein Dutzend Leute und arbeiten mit vollem Einsatz an unserem gemeinsamen Ziel: handwerkliches Fachwissen mit modernen Technologien digital und interaktiv über die craftguide-Plattform zugänglich machen. Das erste konkrete Produkt ist ein Virtual-Reality-Maschinenkurs, der den sicheren Umgang mit Handwerksmaschinen lehrt. Der Kurs soll vor allem in Bildungseinrichtungen zum Einsatz kommen und dort die handwerkliche Ausbildung sicherer, effektiver und attraktiver machen. Langfristig sollen viele weitere Angebote dazukommen, die sich nicht nur an Lehrlinge oder Profis, sondern auch die breite Masse richten. Wir können aktuell noch nicht zu viel verraten – es sei nur so viel gesagt: Wir wollen einen ganz anderen Bezug der Menschen zum Handwerk herstellen. Und wir glauben, dass das weniger größenwahnsinnig ist, als es klingt.

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2. Aber das gibt’s doch schon längst!

Eben nicht! Der Markt bietet derzeit nichts, was auch nur ansatzweise vergleichbar wäre. Dabei eröffnen heute verfügbare Technologien viel mehr Möglichkeiten, handwerkliches Fachwissen zu vermitteln als bisher genutzt werden. Dieses brachliegende Potenzial wollen wir nun erstmals ausschöpfen.

3. Was sind die drei Hauptzutaten für Euer Erfolgsrezept?

  • Unser Idealismus: Wir sind von der Sinnhaftigkeit unserer Arbeit überzeugt und ziehen unsere Motivation daraus, einen wertvollen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten.
  • Unsere Vielfältigkeit: Jeder von uns bringt ganz unterschiedliche Talente, Fähigkeiten und berufliche Erfahrungen in das Team ein. Das ermöglicht es uns, die Dinge aus vielen verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.
  • Partnernetzwerk: Wir haben von Anfang an großen Wert darauf gelegt, Partnerschaften mit anderen Unternehmen und Organisationen zu schließen und so Synergien zu schaffen.

4. Butter bei die Fische: Wie läuft das Geschäft?

Aktuell bereiten wir uns auf den Markteintritt mit dem fertig entwickelten VR-Maschinenkurs vor. Das tun wir in enger Zusammenarbeit mit den Maschinenherstellern und der Schreiner-Innung München, mit der wir den Kurs Anfang des Jahres erstmals getestet haben. Außerdem haben wir ihn auf der Internationalen Handwerksmesse und der HOLZ-HANDWERK präsentiert, wo wir viele weitere vielversprechende Kontakte knüpfen konnten. Es herrscht also große Aufbruchstimmung!

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5. Was bedeutet München für Euch?

Für die meisten von uns bedeutet München Heimat – wir sind ein „echt bayerisches“ Startup. Vor allem Johannes hat schon lange vor craftguide seine ersten Startup-Erfahrungen gemacht, was es uns erleichtert hat, in der Szene Fuß zu fassen. Und davon abgesehen kennt man in der Heimat natürlich einfach mehr Leute als anderswo. Das hat eine große Rolle dabei gespielt, dass wir innerhalb kurzer Zeit ein so großes und motiviertes Team aufbauen konnten.

6. Wie wird Euer Startup zum nächsten Unicorn? Oder sehen wir uns bald auf der Epic Fail Night?

Wir werden weiter mit Leidenschaft und Einsatz an unseren Zielen arbeiten und auf den direkten und persönlichen Austausch mit unseren Geschäftspartnern setzen. Bisher geht dieses Rezept wunderbar auf, und wir sehen keinen Grund, weshalb sich das in Zukunft ändern sollte.

7. Isar oder Englischer Garten?

Natürlich beides.