Screen Sharing kennen viele vom IT-Support: Ein Techniker übernimmt den Computer-Bildschirm und behebt ein bestehendes Problem. Da fangen die Schwierigkeiten aber auch schon an: Will man seinen Bildschirm mit allem, was sich darauf befindet, wirklich mit einem Fremden teilen? Demodesk möchte das Screen Sharing perfektionieren und für eine ganze Menge weiterer Anwendungen öffnen. Wir haben dem Münchner Startup unsere sieben Fragen gestellt.
1. Wer seid Ihr und was macht Ihr? Stellt Euch und Eure Dienstleistung bitte kurz vor!
Gegründet wurde Demodesk Ende 2017 von Alex Popp (25) und Veronika Riederle (29). Kennengelernt haben wir uns über das CDTM in München – ein interdisziplinärer Studiengang von TUM und LMU. Alex hat Elektro- und Informationstechnik studiert und mehrere Jahre als Softwareentwickler gearbeitet, davon ein Jahr im Silicon Valley. Veronika hat BWL und Maschinenbau studiert und hat zuletzt als Projektleiterin in der Strategieberatung Bain & Company gearbeitet.
Demodesk ist die erste rein cloud-basierte Screen-Sharing-Plattform. Anstatt den lokalen Bildschirminhalt des Präsentators zu teilen, erstellen wir ein virtuelles Display in der Cloud, auf das jeder über einen Link Zugriff hat. In Kombination mit einem Video- und Telefon-Konferenzsystem, einfacher Integration mit Kalender- und CRM-Systemen sowie Funktionen für automatisierte Terminvereinbarung und Vorbereitung haben wir ein mächtiges Tool für digitalen Vertrieb und Kundensupport über das Internet geschaffen.
Darüber hinaus arbeiten wir an einem Gesprächsassistenten auf Basis von Sprachanalyse und künstlicher Intelligenz, der das Gesagte und Gezeigte in Echtzeit analysiert. So kann das Kundengespräch optimiert, die Kundenzufriedenheit gesteigert und die Performance von Vertriebs- und Beratungsteams verbessert werden.
„Demodesk ist einfacher, schneller und sicherer als Konkurrenzprodukte“
2. Aber das gibt’s doch schon längst!
Obwohl heutzutage bereits mehr als 30% aller Meetings virtuell stattfinden, ist momentan verfügbare Software nicht in der Lage, den Anforderungen entsprechend gerecht zu werden. Demodesk beseitigt die Probleme von herkömmlichen Screen-Sharing-Lösungen — die notwendige Installation auf dem Endgerät, Probleme mit Firewalls, langsame und stockende Übertragung bei nicht optimaler Internetverbindung, Datenschutzprobleme durch notwendiges Teilen des gesamten Desktops, sowie zahlreiche weitere anwendungsspezifische Nachteile.
Demodesk ermöglicht hochwertiges Screen Sharing über einen Browser, funktioniert ohne Installation auf jedem Endgerät und transferiert geteilte Inhalte verzögerungsfrei und mit erheblich gesteigerter Übertragungsrate. Darüber hinaus kann Kontrolle über Maus und Tastatur mit mehreren Teilnehmern geteilt und so Inhalte gemeinsam bearbeitet werden.
Die Innovation liegt in unserem eigens entwickelten Algorithmus zur Virtualisierung von Displays in der Cloud und deren effizienter Übertragung zu allen Teilnehmern.
3. Was war Eure bisher größte Herausforderung?
Demodesk ist einfacher, schneller und sicherer als Konkurrenzprodukte. Mit diesem Anspruch setzen wir die Messlatte sehr hoch. Dabei stellt uns die Komplexität des Produktes und das Zusammenspiel der verschiedenen Technologien immer wieder vor Herausforderungen. Darüber hinaus gibt es viele Anfragen von Kunden für zusätzliche Funktionen und Anwendungen. Die starke Fokussierung auf unser Zielkundensegment und unsere Kernkompetenzen war daher entscheidend für unser schnelles Wachstum.
„Starkes Team, innovative Technologie und ein extrem spannender Markt“
4. Butter bei die Fische: Wie läuft das Geschäft?
Die Anzahl unserer aktiven Nutzer lag bereits kurz nach dem Launch unserer Beta-Version im dreistelligen Bereich. Die meisten unserer Kunden sind B2B-SaaS-Firmen — sowohl in Deutschland als auch international. Wir bekommen aber auch immer mehr Anfragen aus anderen Bereichen — von DAX-Konzernen über Versicherungen bis hin zum deutschen Mittelstand. Die Digitalisierung des Vertriebs und der Kundenberatung ist für alle Industrien ein wichtiges Thema.
5. Was bedeutet München für Euch?
München bedeutet für uns zuallererst Heimat. Wir kommen beide gebürtig aus München und haben allein dadurch schon eine starke Bindung zur Landeshauptstadt. Durch unser Studium an der TU München und am CDTM konnten wir uns ein breites Netzwerk an Freunden, Mentoren und Kunden aufbauen. Vor allem durch das CDTM ist man eng mit vielen anderen erfolgreichen Startups und Gründern vernetzt. Am Ende des Tages haben die meisten Startups ja doch mit ähnlichen Fragestellungen zu kämpfen, da hilft ein enger Austausch enorm.
6. Wie wird Euer Startup zum nächsten Unicorn? Oder sehen wir uns bald auf der Epic Fail Night?
Wir haben ein starkes Team, eine innovative Technologie und bewegen uns in einem extrem spannenden Markt. Wenn uns das notwendige Quäntchen Glück weiter verfolgt, sieht es schonmal ganz gut aus. 🙂
7. Isar oder Englischer Garten?
Beides wunderbar! Unser Hotspot für den Sommer ist allerdings eindeutig die TU Dachterrasse.