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Stadt München verleiht Innovationspreis

Die öffentliche Verwaltung mit innovativen Gründern und Unternehmen zusammenbringen — mit genau dieser Intention wurde der Innovationspreis der Landeshauptstadt München ins Leben gerufen. Nach einer Bewerbungs- und Auswahlphase wurden nun die drei Preisträger ausgezeichnet.

Der Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft, Bürgermeister Josef Schmid, verlieh zusammen mit dem IT-Referenten Thomas Bönig und Claudius Blank, Bereichsleiter Digitalisierung und Telematik bei den Stadtwerken München (SWM), im Münchner Vorhoelzer Forum den Innovationspreis der Landeshauptstadt München. Preisträger sind die Firmen „Holo Light“ in der Kategorie „Augmented Reality – Darstellung digitaler Informationen“ sowie „Teratrace“ und „LXElectronics“ in der Kategorie „Crowd Awareness – Erfassung der Auslastung der Münchner U-Bahn“.

Ziel dieses erstmals durchgeführten Wettbewerbs ist es, die öffentliche Verwaltung für Innovationen zu öffnen und innovativen Unternehmen und Gründern eine Gelegenheit zur Umsetzung und Erprobung neuer Ansätze zu bieten. Um geeignete Matches zu finden, reichten die Wettbewerbsteilnehmer vorab zu vorgegebenen städtischen Aufgabenstellungen ihre Lösungsideen ein. Die Gewinnerteams bekommen nun die Möglichkeit, ihre Ideen weiterzuentwickeln und im Praxiseinsatz zu testen. Begleitet werden sie dabei vom Inkubationsprogramm XPRENEURS der UnternehmerTUM.

Kategorie „Augmented Reality“ geht an Holo Light

Aufgabenstellung in der Kategorie „Augmented Reality – Darstellung digitaler Informationen“ war es, auf Basis des digitalen 3D-Stadtmodells die zukünftige Bebauung im neuen Stadtteil Freiham zu visualisieren und virtuell zu modellieren. Mit dem Innovationspreis in der Kategorie Augmented Reality wurde die Firma „Holo Light“ ausgezeichnet. Der Lösungsansatz, der die Jury überzeugte, bietet zum einen die Darstellung des Stadtmodells in Raumgröße (Room Scale), zum Beispiel als Projektion auf einen Tisch zur Diskussion in Gremien oder bei öffentlichen Veranstaltungen. Denkbar ist es auch, in einem unbebauten Gebiet wie Freiham, von einer Plattform aus den neuen Stadtteil in realer Größe (World Scale) darzustellen.

Teratrace und LXElectronics überzeugen in der Kategorie „Crowd Awareness“

In der Kategorie „Crowd Awareness – Erfassung der Auslastung der Münchner U-Bahn“ wurden Ideen gefordert, wie an U-Bahnhöfen die Besucherströme und deren Verteilung gemessen, dargestellt und ausgewertet werden können. Die Jury hat sich entschieden, in dieser Kategorie zwei Preise zu vergeben, da am Ende zwei vollkommen unterschiedliche Lösungsansätze zur Diskussion standen. Die SWM werden daher an zwei getrennten U-Bahnhöfen gemeinsam mit den Bewerbern die Lösungsansätze erproben.

Der Innovationspreis geht zum einen an die Firma „Teratrace“, eine Ausgründung der Technischen Universität München. Über Sensoren werden über Bluetooth die IP-Adressen von mobilen Endgeräten erfasst. Durch unmittelbare Anonymisierung der Daten werden die Datenschutzvorgaben eingehalten. Somit ist es möglich, die einzelne Bewegung eines Endgerätes zu verfolgen, ohne auf den Nutzer zurückzuschließen und ein Bewegungsprofil zu ermitteln. Für Teratrace bedeutet die Auszeichnung mit dem Innovationspreis die Möglichkeit, ihr Datenmodell erstmals im öffentlichen Raum zu erproben. Die Jury überzeugte an dem Lösungsansatz die Skalierbarkeit und die mittelfristige Möglichkeit, dieses System auch auf andere Verkehrsmittel zu übertragen und so mehr über Verkehrsströme zu lernen.

Zum anderen geht der Innovationspreis an die Firma „LXElectronics“, ein 2017 gegründetes Startup, das einen völlig anderen Ansatz wählt. Über Mikrofone wird der Trittschall der Passanten aufgezeichnet und ausgewertet. Die so erhaltenen Passantenzahlen dienen der Erfassung und Prognose der Fahrgastbewegungen. Für LXElectronics bedeutet die Auszeichnung mit dem Innovationswettbewerb, die selbst entwickelten Mikrofone als Prototypen zu testen und zur Marktreife zu entwickeln. Die Jury überzeugte der Ansatz, mit einem vergleichsweise kleinen Installationsaufwand zu soliden und belastbaren Messergebnissen zu kommen, die Prognosen erlauben. Zudem wird mit dem Trittschall eine Messgröße ausgewertet, bei der hinterher keine personenbezogenen Daten anonymisiert werden müssen.

Regina Bruckschlögl

Nach eigenen Startup-Erfahrungen blickt sie als Redakteurin von Munich Startup nun aus einer anderen Perspektive auf die Münchner Startup-Szene – und entdeckt dabei jeden Tag, wie vielfältig das Münchner Ökosystem ist. Startup Stories, die erzählt werden wollen!

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