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„Nur wer beharrlich ist, wird erfolgreich sein“– Crowdfunding-Tipps von Raumio

Was tun, wenn daheim kaum Platz ist, aber in der Wohnung unbedingt ein Arbeitszimmer untergebracht sein muss? Diese Frage stellte sich Maria Olinger von Raumio. Und entwickelte einen Schrank, in dem ein voll ausgestattetes Arbeitszimmer inklusive Stuhl, Stauraum, Beleuchtung, Elektrokonzept usw. verschwinden kann. Finanziert wurde der Prototyp über eine Crowdfunding-Kampagne. Hier sind die Crowdfunding-Tipps von Raumio.

Maria, bei vielen Crowdfunding-Kampagnen steht neben der Finanzierung der Markttest oder das Marketing im Vordergrund. Wie war das bei Euch?

Das trifft es auch bei uns ziemlich genau. Ich war an einem Punkt angekommen, an dem ich mit meinem Produkt raus wollte und testen, wie es ankommt im Markt.

Bei der Kampagne ging es mir eher darum, bekannter zu werden, Feedback von der Crowd einzusammeln und meinen Prototypen weiterzuentwickeln, als um große Verkaufserfolge. Uns war klar, dass ein so hochpreisiges Produkt wie Raumio nicht einfach mal eben so gekauft wird. Da ist der Verkaufsprozess ein längerer und die Kunden wollen das Produkt anschauen und anfassen, vielleicht auch mal Probearbeiten im Raumio.

Deshalb haben wir beschlossen, die Kampagne mit unserem Messeauftritt auf der ‚Heim und Handwerk‘ in München zusammenzulegen — so sollten sich Online- und Offline-Marketingmaßnahmen gegenseitig befeuern, was in weiten Teilen auch funktioniert hat.

Projekte aus der Möbelbranche scheitern überdurchschnittlich oft

Wie habt Ihr Euch auf die Kampagne vorbereitet und wo habt Ihr gute Unterstützung gefunden?

Ich habe im ersten Schritt nach ähnlichen Projekten auf den gängigen Crowdfunding-Plattformen gesucht. Da wurde mir schnell klar, dass Projekte aus der Möbelbranche überdurchschnittlich oft auch scheitern können. Daher habe ich versucht, durch ein realistisches und eher moderates Funding-Ziel die Erfolgswahrscheinlichkeit zu erhöhen.

Sehr geholfen und motiviert hat mich der Austausch mit anderen Gründern und potenziellen Kampagneninitiatoren auf dem Crowdfunding-Frühstück. Und ohne die IHK und die Förderung der Stadt München wäre ich auf die Möglichkeit der Crowdfunding-Kampagne als Marketing-Initiative gar nicht erst aufmerksam geworden.

Was war der hilfreichste Tipp, den Du in der Vorbereitung der Kampagne erhalten hast?

Wertvoll war für mich die fundierte Beratung am Anfang zur Wahl der Plattform und Dimensionierung der Kampagne durch die Stadt München und die IHK. Genauso wichtig waren die Tipps und Einladungen zu Events auch während der Kampagne, um mehr Aufmerksamkeit zu erzielen.

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Eigenes Netzwerk aktivieren und beharrlich sein!

Was war die größte Herausforderung bei der Kampagne?

Die größte Herausforderung war für uns definitiv, während der Kampagne ausreichend viele Menschen auf meine Kampagne aufmerksam zu machen und für die Buchung der Dankeschöns aktiv zu werben — diesen Part habe ich ein wenig unterschätzt! Und ich hätte sicher auch noch erfolgreicher sein können, wenn ich die Laufzeit der Kampagne länger angesetzt hätte. Dann wäre im Nachgang zum zeitgleich stattfindenden Messeauftritt noch Zeit verblieben, um aktiv die Werbetrommel zu rühren.

Deshalb rate ich jedem Gründer, die Zeit während der Kampagne aktiv zu nutzen, Maßnahmen vorab zu planen, das gesamte eigene Netzwerk zu aktivieren und beharrlich zu sein — hier lohnt es sich, alles zu geben und keine falsche Scheu zu zeigen! Nur wer beharrlich ist, wird erfolgreich sein!

Einladung zu einer TV-Show

Welche Erfahrungen habt Ihr während der Kampagne gemacht? Was hat Euch überrascht?

Überrascht hat mich die Tatsache, dass die Kampagne dazu geführt hat, dass wir auch mediales Interesse auf uns gezogen haben. Die Kampagne war kaum zwei Tage aktiv, da kam eine Anfrage für einen Auftritt in einer Erfinder- bzw. GründerTV-Show. Auch die Einladung zu einer Crowdfunding-Konferenz und die daraus resultierenden Gelegenheiten zum Netzwerken waren sehr hilfreich.

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Feedback der Crowd führte zu Produktanpassung

Welche nachhaltigen Effekte hatte die Kampagne? Und wie geht‘s jetzt bei Euch weiter?

Mit dem Geld aus der Kampagne können wir den Prototypen für das kleine Modell Moretti‘ finanzieren. Und aus dem Feedback der Crowd und den Gesprächen von der Messe habe ich gelernt, dass ‚Raumio Moretti‘ noch kleiner und kompakter werden muss, als er es schon war. Daher haben wir die Abmessungen dieses Modells noch einmal reduziert. Nun passt zwar ein Bürostuhl gut rein und im ausgeklappten Zustand kommen ein 120 cm breiter Schreibtisch und 210 cm Regalfläche für Ordner und Bücher etc. dabei heraus. Aber der ‚Raumio Moretti‘ beansprucht eingeklappt nur noch 0,78 qm Grundfläche.

Der Prototyp wird voraussichtlich Ende März geliefert und in den kommenden Monaten geht es an die Vermarktung und Akquise von Händlern und Geschäftspartnern. Danke, liebe Crowd!