Beratung gesucht? Das BAFA-Förderprogramm hilft

Ihr seid ein Jungunternehmen und auf der Suche nach Beratung und Förderung? Was die IHK für München und Oberbayern hier für Euch tun kann, lest Ihr in diesem kurzen Interview mit Claudia Rottmann, ‎BAFA-Coaching Referentin der IHK.

Das BAFA-Programm richtet sich sowohl an Jungunternehmen in den ersten 2 Jahren ‎der ‎Selbstständigkeit als auch an Unternehmen, die bereits länger am Markt tätig sind.‎ Zu Jungunternehmen auch folgende Konstellationen: Übernahme ‎eines bestehenden Unternehmens, der Rechtsformwechsel z.B. von einem Einzelunternehmen auf eine GmbH und Hinzunahme neuer Gesellschafter, die eine Führungsposition im Unternehmen übernehmen‎.

Welche Beratungen werden häufig nachgefragt? Wie hoch ist die jeweilige Förderung?‎

Die „heißesten“ Themen sind aktuell die Beratung zur Datenschutzgrundverordnung, ISO-‎Zertifizierung, die Unterstützung bei der Finanzierung, der Erstellung des ‎Businessplans und ‎dem Marketing- und Vertriebskonzept. Es werden noch viele weitere ‎betriebswirtschaftliche ‎Themen gefördert, z.B. Qualitätsmanagement, Personalgewinnung, Online-Strategien um nur ‎einige zu nennen. Von der Förderung ausgeschlossen ist ‎die Rechts- und Steuerberatung, ebenso ‎die Beratung von Beratern.‎ Gefördert wird für Jungunternehmen zunächst eine allgemeine Beratung. Diese beträgt ‎maximal ‎‎4.000 Euro, 50 Prozent davon werden gefördert. Bei bestimmten Zielgruppen und Themen kann noch eine ‎Spezialberatung gefördert werden, ebenfalls mit 4.000 Euro.

Zuschussmöglichkeiten für Unternehmen in Not

Beispiele: Gründerinnen, Gründer, deren Eltern ‎nach Deutschland migriert sind, oder Coaching zum Thema Nachhaltigkeit und Umwelt.‎ Nach den ersten zwei Jahren können sich Unternehmen nochmals fördern lassen, wiederum mit ‎einer allgemeinen und einer speziellen Beratung, analog der Jungunternehmer. Die Förderung ‎liegt bei Bestandsunternehmen bei maximal 3.000 Euro, 50 Prozent davon ‎werden gefördert. Dies gilt ‎ebenso für die Spezialthemen.‎ Unternehmen in Schwierigkeiten haben die Möglichkeit, sich eine ‎Beratung von maximal ‎‎3.000 Euro zu 90 Prozent bezuschussen zu lassen.‎ ‎

Können Sie konkrete Hinweise zur Beraterauswahl geben?‎

Nur das Unternehmen selbst weiß, wo der Schuh drückt und welcher Berater am besten ‎zu einem ‎passt. Neben den fachlichen Themen ist hier vorrangig zu berücksichtigen, ‎dass die „Chemie“ ‎stimmt. Woran interessierte Unternehmen bei der Wahl des Beraters ‎denken sollten, wurde in ‎einer Broschüre des BAFA zusammengefasst.‎ Aber wo findet man nun den „richtigen Berater“? Gesucht werden kann z.B. im persönlichen ‎Netzwerk, auf Startup-Veranstaltungen und im Internet. Hier kann beispielsweise ‎die KfW-‎Beraterbörse zu Rate gezogen werden oder beim Bundesverband deutscher ‎Unternehmensberater ‎gesucht werden. Hat man den richtigen Berater gefunden, muss ‎geklärt werden, ob dieser bei der ‎BAFA für das Förderprogramm zugelassen ist, ansonsten kann die Förderung nicht erfolgen.‎ ‎Coaching-Termine sind frei wählbar.

Wie läuft das Coaching ab und wo kann man die Anträge bzw. Formulare finden?‎

Gecoacht werden kann maximal sechs Monate. Zum Ende dieses Zeitraums muss die Abrechnung ‎erfolgen. Die Coaching-Termine selbst sind frei wählbar und können auf die ‎individuelle Situation ‎angepasst werden. Um die Förderung auch tatsächlich zu erhalten, ‎müssen Jungunternehmer und ‎Unternehmen in Schwierigkeiten zunächst ein Informationsgespräch mit der IHK führen. Danach ‎kann der Antrag gestellt werden.‎


Details zum Ablauf und Antragsformularen.