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Social Entrepreneurship: Vernetzen, weiterbilden, besser machen

Ihr seid Social Entrepreneure und auf der Suche nach Workspace oder finanzieller Unterstützung? Oder wollt Euch besser vernetzen oder euch weiterbilden? Dann könnte Euch dieser Artikel zum Thema Social Entrepreneurship weiterhelfen.

Die Theorie: Social Entrepreneurship Akademie

„Education for Societal Change“ – unter diesem Motto unterstützt die Social Entrepreneurship Akademie (SEA) seit 2010 Sozialunternehmer und solche, die es werden wollen, mit unterschiedlichen Qualifizierungsprogrammen. Auch Gründer erhalten hier speziell auf sie zugeschnittene Förderungen: Von SEA:Act for Impact, einem Förderpreis für Sozialunternehmen, über die Gründungsförderung SEA:incu­bate bis hin zum sechswöchigen Skalierungsprogramm SEA:acce­lerate für Female Founders.

Die Gründung der SEA als Netzwerk-Organisation geht auf eine Initiative der Entrepreneurship Center der vier Münchner Hochschulen zurück. Auf die Frage, worauf die SEA in der Zusammenarbeit mit Startups besonderen Wert legt, meint Kristina Notz:

„Von den Themen her sind wir offen und begleiten Startups meist zwischen 3 und 9 Monate lang. Uns ist wichtig, dass sie ein Team sind und die Wirkung ihres Tuns klar im Fokus haben. Darüber hinaus sollten sie nicht vergessen, dass sie auch nachhaltig finanziell tragfähig sein müssen, um ihre Wirkung langfristig ausbauen zu können.“

Weitere Informationen zur SEA

Der Verein: Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland e.V.

Seit 2017 gibt es den Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland e.V. (SEND). Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Rahmenbedingungen für Sozialunternehmen in Deutschland zu verbessern. Außerdem bietet er Social Entrepreneuren die Möglichkeit der bundesweiten Vernetzung. Gründungs- und Vorstandsmitglied Markus Sauerhammer zu den Beweggründen, SEND ins Leben zu rufen:

„Die Kernziele von SEND sind es, den Social-Entrepreneurship-Sektor zu vernetzen, auf eine weitere Professionalisierung hinzuarbeiten und den Akteuren eine bessere Sichtbarkeit zu verschaffen. Zudem arbeiten wir mit Politik und Ministerien auf eine Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen hin.“

Als Instrument, um den Status quo der Sozialunternehmen in Deutschland zu messen und einen Ausblick auf weiterer Entwicklungen zu geben, entwickelte SEND zusammen mit der Otto-von-Guericke-Universität den Deutschen Social Entrepreneurship Monitor (DSEM), der einmal jährlich erscheint. Die Studie untersucht Strukturen, Prozesse und konkreten Ziele von Sozialunternehmen in Deutschland.

Weitere Informationen zur SEND

Der Space: Impact Hub Munich

Ein Hotspot für Münchens Sozialunternehmer liegt in Sendling. Denn der Impact Hub Munich ist der Ort, an dem gemeinwohlorientierte Entrepreneure und UnternehmerInnen aus der bayerischen Landeshauptstadt zum Arbeiten zusammenkommen. Dabei ist der Impact Hub weit mehr als ein Coworking Space im klassischen Sinn. Denn der Hub zeichnet sich nicht nur durch einen regen Austausch der Community aus, sondern bietet seinen MitgliederInnen auch Förder- und Beratungsangebote an. Die Impact Hub-Gründer Joscha Lautner und Johann Schorr meinen dazu:

„Ein klassisches Startup braucht zahlende Kunden, muss Wachstumskapital akquirieren und Umsatz generieren. Bei gemeinwohlorientierten Startups sieht das noch etwas anders aus. Es braucht zusätzlich eine klare Definition davon, was gemeinwohlorientiertes Wirtschaften für sie bedeutet und wie sie dies in ihrer Art zu wirtschaften reflektieren wollen. Im den Sinne haben Social Startups sozusagen eine doppelte Herausforderung, weil sie nicht nur wissen müssen, wie sie Geld in die Kasse bringen werden, sondern auch, wie sie ihr Vorhaben mit ihrer Gemeinnützigkeit unter einen Hut bringen wollen. Dies ist sicherlich etwas schwieriger als in anderen Sektoren. Dennoch ist es wichtig, dass sich Startups auch im sozialen Unternehmertum langfristig gesehen selbstständig tragen können, d.h. nicht dauerhaft von Spenden leben müssen.“

Das Netzwerk: Ashoka

Ashoka unterstützt weltweit Sozialunternehmer bei der Verbreitung ihrer Ideen. Ziel der Organisation ist es, gemeinsam mit Fellows und Partnern, die Rahmenbedingungen für SozialunternehmerInnen und soziale Ideen in Deutschland und weltweit zu verbessern — von Anerkennung über Finanzierungsmöglichkeiten bis systematische Kooperationen mit der öffentlichen Hand. Katharina Hinze, Koordinatorin des Ashoka-Auswahlprozesses, erklärt:

„Wir suchen nach Ideen, die ein soziales Problem an der Wurzel packen. Nach Menschen, die unseren Blick auf das Thema verändern. Das zentrale Kriterium für die Auswahl als Ashoka-Fellow ist die „Neue Idee“. Wir wollen diejenigen fördern, die eine wirkungsvolle Stellschraube gefunden haben, an der vorher noch kein anderer gedreht hat. Wir wollen ihnen mit Förderung und professioneller Begleitung ermöglichen, weiter an dieser Schraube zu drehen und ihre Lösung über ganz Deutschland zu verbreiten. Gleichzeitig wollen wir damit auch Rollenmodelle aufzeigen, wie man sich in kluger Weise für das Gemeinwohl einsetzen kann.“

Ashoka-Fellows erhalten Beratung, Vernetzung in einem globalen Netzwerk und bedarfsgerechten Lebenshaltungsstipendien.