Heimkapital hat seine Seed-Runde erfolgreich abgeschlossen und einen sechsstelligen Betrag eingesammelt. Die Finanzierungsrunde wurde von einem Netzwerk mit Business Angels aus der Immobilien- und Finanzbranche getragen. Das erste Produkt von Heimkapital ist der Immobilien-Teilverkauf für die Generation 60+.
Die Immobilien-Plattform Heimkapital will ihren Kunden einen Teilverkauf ihrer Immobilie gegen eine Sofortauszahlung ermöglichen. Durch den Teilverkauf (bis zu 50 Prozent) bleiben die Veräußerer Haupteigentümer und können bereits vorhandenes Immobilienvermögen nutzen, um ihren konkreten Finanzierungsbedarf zu decken. Mit diesem Ansatz will das Startup ein gesellschaftliches Finanzierungsproblem lösen:
„Viele Immobilienbesitzer stehen nach dem Renteneintritt vor der Frage, wie sie ihren Lebensabend finanziell sicher gestalten. Mit Heimkapital möchten wir Immobilieneigentümern die Flexibilität ermöglichen, finanziell unabhängig zu werden, sich nicht zu verschulden und weiter in der eigenen Immobilie wohnen zu bleiben“,
erklärt Julia Schabert, Gründerin und Geschäftsführerin von Heimkapital.
„Betongold“ verflüssigen
Laut Heimkapital erhält die Altersgruppe 60+ trotz meist vollständig abbezahlten Immobilienbesitzes nur sehr selten größere Finanzierungen von klassischen Finanzinstituten. Für viele stellt dann beispielsweise eine größere Reparatur am eigenen Haus bereits ein Problem dar. Der Teilverkauf ist nach Ansicht des Münchner Startups dafür die ideale Lösung: Die Immobilieneigentümer verflüssigen einen Teil ihres „Betongoldes“ und bleiben weiterhin flexibel bezüglich der weiteren Nutzung — ein Rückkauf, Vollverkauf oder auch ein Vererben sind möglich.
In der Praxis läuft der Teilverkauf beispielsweise folgendermaßen ab: Ein Interessenten-Paar braucht 100.000 Euro für den langgehegten Wunsch, eine Ferienwohnung im Süden zu kaufen. Das Haus des Ehepaars hat laut einem unabhängigen, zertifizierten Gutachter einen Wert von 500.000 Euro. Heimkapital kauft nun genau die benötigten 20 Prozent an und übernimmt die komplette Abwicklung. Einige Tage nach dem Notartermin erhält das Ehepaar 100.000 Euro ausgezahlt, und Heimkapital ist nun stiller Teilhaber der Immobilie. Beim Ehepaar bleibt das lebenslange Nießbrauchsrecht mit allen Rechten und Pflichten, und es fällt ein kleiner monatlicher Nutzungsbeitrag für den verkauften Teil des Hauses an — unter bestimmten Voraussetzungen kann diese Gebühr auch auf Null gestellt werden.
Maßgeschneidertes Paket für jede Lebensplanung
„Unser Alleinstellungsmerkmal ist die Flexibilität beim Immobilien-Teilverkauf: Der Kunde erhält ein maßgeschneidertes Paket, das seinen individuellen Bedürfnissen und seiner Lebensplanung jederzeit gerecht wird. Heimkapital versteht sich als langfristig orientierter Partner, der auch nach dem Teilverkauf mit Rat und Tat zur Seite steht“,
sagt Gründer und Geschäftsführer Dimitrij Miller.
Geld verdient das Startup neben dem Nutzungsbeitrag mit einem Serviceentgelt beim Abschluss des Teilverkaufs. Dieses Entgelt wird für den Service während der gesamten Immobilienpartnerschaft aufgewendet. Die Heimkapital-Mitarbeiter kümmern sich um den Ankauf, alle Belange während der Immobilienpartnerschaft und um den bestmöglichen Verkauf zum Ende der Partnerschaft.
Erweiterung des eigenen Produkt-Portfolios
Das frisch eingesammelte Kapital im höheren sechsstelligen Bereich soll für den Aufbau und die Etablierung des Immobilien-Teilverkaufs aufgewendet werden. Die Immobilien kauft Heimkapital dabei selbst an, die Finanzierung wird mit Bankpartnern in einer Kombination aus Eigen- und Fremdkapital bewerkstelligt. Für die Zukunft sind noch weitere Produkte im Bereich Immobilienfinanzierung geplant.