Nui Care: Unterstützung auf der Pflegereise von Angehörigen

Wie kann man Menschen, die ihre Angehörigen selbst pflegen, besser unterstützen? Neben analoger Hilfe in Form von Pflegeberatung braucht es auch digitalen Support – meint das Münchner Startup Nui Care. Wie diese Unterstützung genau aussieht, erklären die Gründer in unseren 7 Fragen.

Munich Startup: Wer seid Ihr und was macht Ihr? Stellt Euch bitte kurz vor!

Nui Care: Wir sind Markus C. Müller, 47 Jahre, Jurist, Jochen Seemann, 52 Jahre, Informatik und Chris Ehl, 50 Jahre, Informatik. Gemeinsame Bekannte und das Interesse an der Problemlösung haben uns zusammengeführt.

Munich Startup: Welches Problem löst Euer Startup?

Nui Care: Wenn unsere Eltern bzw. Senioren im Alter Unterstützung und Hilfe brauchen führt das oft dazu, dass die Angehörigen körperlich, emotional und finanziell in Schwierigkeiten geraten. Die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf ist eine zusätzliche Herausforderung.

Digitaler Assistent für die Pflege

Da das Pflege-Thema für Angehörige meist neu ist, besteht ein großer Bedarf an den richtigen Informationen zur richtigen Zeit. Nui arbeitet an einem digitalen Assistenten, der den Pflegenden Angehörigen alle relevanten Fragen reaktiv beantwortet, gleichzeitig aber auch proaktiv Tipps gibt und auf Entwicklungen in der Pflegereise rechtzeitig hinweist.

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

Nui Care: Bisher gibt es das nur analog, als Pflegeberater in Persona. So etwas ist natürlich nur bedingt skalierbar. Wir sehen am Ende auch die Kombination aus beidem optimal – digitaler Berater und ein Mensch aus Fleisch und Blut.

Munich Startup: Gab es bereits einen Punkt, an dem Ihr beinahe gescheitert seid?

Nui Care: Das Deutsche Gesundheitssystem hat seine Tücken und Schwierigkeiten, denn obwohl viel Geld im System ist, sind Innovationen nicht so einfach einzuführen.

Sehr heterogene Zielgruppe

Außerdem sind Pflegende Angehörige eine sehr heterogene Gruppe – denn es kann potentiell natürlich jeden treffen. Sprich: die Ansprache ist nicht ganz einfach.

Munich Startup: Wo möchtet Ihr in einem Jahr stehen, wo in fünf Jahren?

Nui Care: In einem Jahr möchten wir in Deutschland bewiesen haben, dass ein digitaler Begleiter für pflegende Angehörige den Betroffenen hilft und das Nui als Unternehmen damit Geld verdienen kann.

In fünf Jahren wollen wir das Modell dann international eingeführt haben und – mit Hilfe von Big Data – Auswertungen und Vorhersagen für die Pflege-Journey machen.

Munich Startup: Wie schätzt Ihr den Startup-Standort München ein?

Nui Care: Im Gesundheitswesen spielt die Musik in Berlin, deshalb sind wir auch oft dort. Trotzdem ist München ein guter Standort, um Firmenkunden zu gewinnen und Investorengespräche zu führen. Auch der hohe Lebensstandard zieht hoch qualifizierte Mitarbeiter an oder motiviert sie, nach München zu ziehen.

Zentrale, gesellschaftliche Herausforderung der nächsten Jahrzehnte

Munich Startup: Schneller Exit oder langer Atem?

Nui Care: Definitiv langer Atem – wir sehen das Problem „Pflege“ als zentrale, gesellschaftliche Herausforderung der nächsten Jahrzehnte und wollen mit Nui zu einer guten Lösung beitragen.

Regina Bruckschlögl

Nach eigenen Startup-Erfahrungen blickt sie als Redakteurin von Munich Startup nun aus einer anderen Perspektive auf die Münchner Startup-Szene – und entdeckt dabei jeden Tag, wie vielfältig das Münchner Ökosystem ist. Startup Stories, die erzählt werden wollen!

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