The 'Einfach E-Auto' team
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Einfach E-Auto: Klare Antworten beim E-Auto-Kauf

Das Startup 'Einfach E-Auto' will mit seiner Plattform den Umstieg auf Elektro-Autos erleichtern. Über die Motivation und Herausforderungen sprechen wir mit Julian Feser, Mitgründer und Leiter Business Development bei dem Münchner Mobility-Startup.

Munich Startup: Wer seid Ihr und was macht ‚Einfach E-Auto? Stellt Euch bitte kurz vor! 

Julian Feser: ‚Einfach E-Auto‘ ist eine Onlineplattform, die den Einstieg in die Elektromobilität für Neuwagenkunden so einfach wie das Buchen einer Pauschalreise macht.

Bei uns erhalten Kunden neben einer kostenlosen innovativen auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierenden Bedarfserfassung ein für sie maßgeschneidertes E-Mobility-Paket aus E-Auto, Wallbox, Installation, Ladetarif, Förderung bis hin zu Stromtarif und E-Auto-Versicherung.

Alle Wege führten in die E-Mobilität

Wir Gründer, Konstantin Dietzel (30), Sebastian Dietzel (28), Dennis Lindauer (29) und ich, Julian Feser (28), kennen uns bereits seit über 17 Jahren. Inzwischen haben wir alle unser Studium abgeschlossen und erste Berufserfahrungen gesammelt. Das Spannende dabei ist, dass uns unsere Wege alle in die E-Mobilität geführt haben.

Dennis hat nach seinem Ingenieurstudium an der Hochschule München drei Jahre bei Tesla in Kalifornien gearbeitet. Ich habe während meines Studiums an der Technischen Hochschule Ingolstadt im Joint Venture von BMW und Viessmann – Digital Energy Solutions – gearbeitet. Das Unternehmen beschäftigt sich mit intelligenten Ladelösungen im B2B-Bereich. Konstantin hat sein Masterstudium an der Universität St. Gallen in Finance und Strategy absolviert und seine Abschlussarbeit über digitale Geschäftsmodelle in der Energie- und Automobilbranche geschrieben. Und unser Techie Sebastian hat bereits während seines Studiums in Business Analytics and Dataresearch an der WFI in Ingolstadt bei BMW an skalierbaren Softwarelösungen gearbeitet. 

KI-basierte Antworten statt Zweifel an der E-Mobilität

‚Einfach E-Auto‘-Mitgründer Julian Feser

Munich Startup: Welches Problem löst Euer Startup?

Julian Feser: Durch eigene Erfahrungen, Gespräche mit Freunden und durch Austausch mit Kunden haben wir gemerkt, dass sich viele Leute für die Elektromobilität interessieren. Falsche Angaben zu Reichweite und Kosten von E-Autos, neue Themen wie Ladelösungen und Lademöglichkeiten sowie der Mangel an kompetenten Ansprechpartner halten Privatkunden aktuell noch vom Umstieg auf ein E-Auto ab.

Bei uns erhalten Kunden Antworten und Lösungen für Fragen wie: ‚Welches Elektroauto ist das richtige für mich? Wie viel Reichweite benötige ich? Kann ich mit dem E-Auto in den Urlaub fahren? Wo kann ich mein E-Auto aufladen? Wie geht das mit so einer Wallbox? Benötige ich einen speziellen Stromtarif? Welche Förderprämien gibt es?‘

Mit der Gründung von ‚Einfach E-Auto‘, der KI-basierten Bedarfserfassung und einem maßgeschneiderten E-Mobility-Paket helfen wir unseren Kunden beim sorgenfreien Einstieg in die E-Mobilität. Außerdem haben sie mit uns die ganze Zeit einen kompetenten und unabhängigen Ansprechpartner zur Seite, der sich mit allen Details der E-Mobilität auskennt. Das spart viel Zeit und Nerven.

Dank digitalem Geschäftsmodell gut durch die Krise

Munich Startup: Aber das gibt’s doch schon längst!

Julian Feser: Wir bewegen uns natürlich nicht in einem Vakuum. Es gibt verschiedene Online-Anbieter, die Neuwagen digital vermitteln. Aber eben nur das Auto und keine der anderen Elemente, die zur Elektromobilität dazugehören, wie Standortanalyse, Wallboxen, Ladekarten für das Laden unterwegs oder Ökostromverträge. Diesen Anbietern geht es um die reine Weitervermittlung – Produktberatung und Kundenservice sucht man hier vergebens.

Erste Energieversorger bieten mit Stromverträgen und Ladelösungen einzelne Bausteine der Wertschöpfungskette an, setzen aber fast ausschließlich auf analoge Prozesse. Zudem fehlt die Individualisierung, es gibt ein vordefiniertes Paket, egal ob es passt oder nicht. Einige Automobilhersteller bieten teils auch nachgelagerte Produkte an, diese stehen aber logischerweise nur Kunden der eigenen Marke zur Verfügung und sind meistens mit einem deutlichen Preisaufschlag versehen. Wir beraten unsere Kunden unabhängig und bieten ihnen alle Marken passend auf ihre Bedürfnisse an.

Munich Startup: Was waren bisher Eure drei größten Herausforderungen? 

Julian Feser: Ich würde sagen, wie bei vielen Startups, den ersten Kunden an Land ziehen und abwickeln, war eine große Herausforderung. Zudem die Plattform weiterentwickeln und fertigstellen. Und natürlich die Corona-Krise, die die gesamte Branche ziemlich unter Druck setzt. Unser Vorteil dabei ist, dass wir auf ein digitales Geschäftsmodell setzen und so auch unsere Partner bei der Digitalisierung unterstützen und in den schwierigen Zeiten mit unserem Know-how helfen können.

‚Einfach E-Auto‘ nimmt Fahrt auf

Munich Startup: Wie laufen die Geschäfte? Könnt Ihr uns Zahlen und Fakten nennen?

Julian Feser: Das Geschäft nimmt allmählich Fahrt auf und entwickelt sich ähnlich rasant wie die Zulassungszahlen für E-Fahrzeuge. Wir haben das letzte Jahr vor allem dafür verwendet, die Bedürfnisse der Kunden zu verstehen, die Website zu überarbeiten und mit unseren Partnern zu sprechen, wie wir die E-Mobilität noch schneller auf die Straße bekommen.

Seit Juli 2020 gehen wir auch aktiv auf Kunden zu und bauen unsere Marketing und Vertriebsaktivitäten aus. Mit der Renault-Niederlassung in München hatten wir im Juli eine sehr spannende Aktion für ein Gewerbeleasing. Innerhalb von 24 Stunden haben so 39 Renault Zoe einen neuen Besitzer gefunden. Die Aktion lief so gut, dass wir uns momentan in Gesprächen für eine weitere und größer angelegte Aktion mit einem höheren Kontingent an Fahrzeugen befinden.

Munich Startup: Wie schätzt Ihr den Startup-Standort München ein?

Julian Feser: Der Standort München hat alle nötigen Voraussetzungen. Hervorragende Universitäten, eine florierende Wirtschaft mit internationalen Unternehmen und KMUs. Außerdem haben wir hier sensationelle Freizeitmöglichkeiten, um die Akkus wieder aufzuladen. Ich denke deswegen wächst die Szene immer weiter. Auch die Möglichkeiten, um die richtigen Kontakte zu knüpfen und sich mit weiteren Gründern auszutauschen, werden immer besser. Deswegen sind wir sehr zufrieden mit München als Startup-Standort.

Munich Startup: Öffis oder Fahrrad?

Julian Feser: Ganz klar Fahrrad!